Mülheim. Nichts anderes als der Titel soll es am Ende für den HTC Uhlenhorst sein – der Auftakt gegen Berlin steht dabei aber unter keinem guten Stern.
Das bittere Viertelfinal-Aus haben die Herren des HTC Uhlenhorst verarbeitet, aber noch nicht vergessen.
„Ich bin hier, um Titel zu gewinnen“, sagt Trainer Thilo Stralkowski und gibt damit die Marschroute für die am Samstag mit dem Heimspiel gegen den Berliner HC (14.30 Uhr) beginnenden neue Saison vor.
HTC Uhlenhorst: Verletzungssorgen schon vor dem ersten Spiel
Die Frage aller Fragen am Uhlenhorst lautet: Bleibt der Deutsche Rekordmeister endlich mal wieder von Verletzungen verschont? Wenige Tage vor dem ersten Saisonspiel lautet die erste Antwort: Nein. Denn Timm Herzbruch laboriert immer noch an Rückenproblemen, Robert Duckscheer fällt ebenfalls aus. Zudem hat sich Mittelfeldmotor Jan Schiffer im letzten Testspiel gegen Rot-Weiss Köln einen Muskelbündelriss zugezogen.
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Und als wäre das noch nicht genug, konnte der Argentinier Lucas Toscani seinen geplanten Flug aus Buenos Aires krankheitsbedingt nicht antreten und wird nun erst am Samstag in Mülheim erwartet – zu spät, um im ersten Spiel der neuen Saison mit von der Partie zu sein.
Mülheimer Neuzugänge müssen sich schnell integrieren
So startet die Saison so, wie die letzte aufgehört hat: Mit offenen Personalfragen und Sorgen um die Gesundheit der Spieler. Dabei war eigentlich alles angerichtet, für eine gute Vorbereitung. Auch die Nationalspieler hatten Pause, große Turniere standen nicht an. „Die Verletzungen nerven mich“, sagt Thilo Stralkowski und gibt die Hoffnung nicht auf, zur Mitte der Hinrunde den Kader komplett zu haben.
Bis dahin wird er von Woche zu Woche schauen, wen er zur Verfügung hat. Hoffnungen auf Bundesliga-Einsätze dürfen sich da auch wieder Spieler aus dem Nachwuchs machen. „Das ist ein Stück weit ja auch die Identität des Uhlenhorsts“, so Stralkowski. Hinzu kommen mit den beiden Neuseeländern Oliver MacIntyre, Harry Miskimmin und Lukas Mertgens (DSD Düsseldorf) drei externe Neuzugänge.
Deren schnelle Integration ist wichtig, auch weil mit Niklas Bosserhoff ein Nationalspieler den Verein gen Polo Hamburg verlassen hat, Ferdinand Weinke nach Berlin gezogen ist und Till Brock sowie Julius Meyer ihre Karriere aus beruflichen Gründen beendet haben. Hinzu kommen Auslandsaufenthalte von Jonas Seidemann und Nick Werner.
Führungsspieler und Vollstrecker werden benötigt
„Lukas bringt einen Torriecher mit und ist sehr laufstark. Er wird am Samstag sein erstes Bundesligaspiel für uns bestreiten“, so Stralkowski über den Neuzugang, dessen Bruder Henrik in der vergangenen Saison zu überzeugen wusste und viele wichtige Tore für den HTCU erzielte.
Und auch von den beiden Spielern aus Neuseeland ist Stralkowski begeistert. „Sie sind total kommunikativ und wissbegierig. Sie werden sicher eine Führungsrolle übernehmen“, sagt der Olympiasieger von 2012. Denn auch das war in der vergangenen Saison eine Baustelle im HTCU-Kader. In vielen Spielen war es nach dem Rücktritt von Tobias Matania sehr still auf dem Platz, gerade wenn es nicht gut lief fehlte es an der deutlichen Ansprache.
Trainerteam des HTC Uhlenhorst hat sich vergrößert
Ex-Kapitän Matania gehört weiterhin zum Staff von Stralkowski, genauso wie nun auch Mirko Stenzel, der als zweiter Co-Trainer ins Waldstadion gekommen ist. Gemeinsam hat das Trio auch an einer neuen taktischen Ausrichtung für die neue Saison gearbeitet. „Wir haben jetzt viele Jahre im alten System gespielt, den Jungs wird es guttun, nun etwas Neues zu machen“, sagt Stralkowski.
Ob die Uhlenhorster damit an alte Erfolge anknüpfen können, wird die Saison zeigen. Denn zweifelsfrei steht fest, dass die Mannschaft weiterhin über viel Talent verfügt und in voller Besetzung zu den besten Teams in Deutschland gehört. Unter anderem auch, weil Moritz Ludwig einen weiteren Entwicklungssprung gemacht hat, nach dem zweiten Platz bei den U21-Europameisterschaften nur so vor Selbstvertrauen strotzt. Er wird künftig als Außenverteidiger Niklas Bosserhoff beerben.
Berliner HC geht mit neuem Trainer in die Saison
Selbstvertrauen kann auch im ersten Saisonspiel gegen den Berliner HC nicht schaden. Der Klub aus der Hauptstadt war in der Vergangenheit stets ein unangenehmer Gegner, steckt aber in einem Umbruch. Neu an der Seitenlinie ist der Brite Darren Cheesman, der den Niederländer Rein van Eijk beerbt und den Stralkowski noch aus seiner Jugend kennt. Der BHC-Trainer kommt mit viel Respekt vor dem Gegner ins Waldstadion „Mülheim ist bereits da, wo wir hinwollen. Wir müssen dort mithalten und haben den festen Glauben, dort auch punkten zu können.“
Das will Stralkowski mit seinem Team natürlich unbedingt verhindern. „Wir wollen unbedingt mit einem Sieg starten“, sagt er. Es soll der erste Schritt sein auf dem Weg zum Titel.