Mülheim. Der Trainer von Blau-Weiß Mintard kritisiert das Defensivverhalten seiner Mannschaft und deutet personelle Wechsel an – auch im Tor.
5:5 zum Saisonauftakt. Auch mit etwas Abstand war das erste Spiel von Blau-Weiß Mintard beim VfB Frohnhausen nur schwer in Worte zu fassen.
Für Außenstehende war es ein Fußballfest – Mintards Trainer Christian Knappmann wurde dagegen auf dem Silbertablett serviert, was seine Mannschaft stark macht und woran es in den kommenden Tagen zu arbeiten gilt.
Blau-Weiß Mintard liefert nur in der Offensive
Nach dem Positiven musste Knappmann nicht lange suchen. „Wir sind eine absolute Offensivmaschine. Egal, welche Klasse der Gegner hat, wir haben immer getroffen“, so der Trainer, der in seiner Analyse auch die torreichen Testspiele mit betrachtete.
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Die Tatsache, dass fünf eigene Tore nicht zum Sieg gereicht haben, ist dann aber auch gleich Grund zur Kritik. „Nils Hense hatte nicht seinen besten Tag, das darf sich aber auch der Torwart mal erlauben, ohne dabei in Frage gestellt zu werden“, so Knappmann mit Blick auf die drei Fehler seines Ersatzkeepers, der den verletzten Dominic Haas vertritt.
Knappmann lässt die Torwartfrage noch offen
Ob Hense aber auch am kommenden Sonntag im ersten Heimspiel gegen den FC Remscheid zwischen den Pfosten stehen wird, oder ob A-Jugend-Keeper Lukas Elsner dann das Mintarder Tor hütet, wollte Knappmann noch nicht entscheiden. Deutete aber vielsagend an: „Man muss schon überlegen, ob man das noch mal so macht. Die psychische Belastung wird für Nils hoch sein, er wird bei jedem Schuss nachdenken“, so der Trainer, der aber auch betonte: „Beide haben es in der Vorbereitung schon gut gemacht.“
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Die Torwartfrage ist aber bei weitem nicht die einzige, die es in den Ruhrauen zu beantworten gilt. Ein Problem am Sonntag war die fehlende Ruhe im Spiel. Es ging wild hin und her – mit Torchancen nahezu im Minutentakt. Auf beiden Seiten. Auch, weil das Defensivverhalten der Mintarder eher einer Kreisliga-, als einer Landesligamannschaft glich. „Wir haben kein Qualitätsproblem“, so Knappmann – um gleich nachzuschieben: „Wir müssen die Mentalität verbessern.“
Knappmann erwartet mehr
Einige Spieler hätten ein Phlegma, vor allem gegen vermeintlich leichter zu bespielende Gegner nicht an ihre Leistungsgrenze zu gehen. „Wenn da kein Lernprozess einsetzt, müssen wir nachdenken, ob diese Spieler noch spielen“, so Knappmann, der ein Mindestmaß an Defensivarbeit auch von seinen Flügelspielern erwartet. „Es muss unsere Passion werden, unser eigenes Tor zu verteidigen. Wenn es darum geht, ein Tor zu erzielen, rufen alle ‘hier’. Beim Verteidigen ducken sie sich dann aber weg“, findet er klare Worte.
„Diesen Weckruf hatten wir jetzt schon einige Male, einige schlafen aber trotzdem ruhig weiter. Sie können sich jetzt überlegen, ob sie aufstehen wollen, oder weiter liegen bleiben möchten“, mahnt der 41-Jährige. Das Spiel gegen Remscheid wird zeigen, ob die Worte angekommen sind. Einen Startelf-Platz versprochen hat er bereits Nico Erbslöh – als Belohnung für starke Trainingsleistungen. Ein weiteres Signal an die Spieler, die sich in Frohnhausen fünf Tore gefangen haben – und die nun eine Reaktion zeigen müssen.