Mülheim. Nach einer 3:0-Führung musste der VfB Speldorf im Duell gegen Alstaden noch um einen Punkt zittern. Warum das 4:3 für die Gäste nicht zählte.
Raphael Steinmetz riss sich das Trikot vom Leib und posierte mit nacktem Oberkörper vor dem Fanblock von Schwarz-Weiß Alstaden. Der Star des Oberhausener Fußball-Bezirksligisten hatte im Spiel beim VfB Speldorf gerade das 4:3 erzielt, nachdem die Mülheimer bereits mit 3:0 geführt hatten. Umso größer war das Entsetzen der Gäste, als das Tor nicht zählte.
Mehrere Alstadener Spieler und Offizielle hatten sich schon vor dem Treffer auf dem Spielfeld befunden, einige davon dem Linienrichter komplett die Sicht genommen. Das Tor wurde am Ende nicht gegeben, es blieb beim für die Hausherren glücklichen 3:3-Unentschieden.
VfB Speldorf hat am Ende mächtig Dusel und holt einen Punkt
In den Regeln des Deutschen Fußballbundes heißt es: „Wenn der Schiedsrichter nach einem Tor, aber vor der Spielfortsetzung feststellt, dass sich zum Zeitpunkt des Tors eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld befand, gibt der Schiedsrichter den Treffer nicht, wenn die zusätzliche Person ein Spieler, Auswechselspieler oder ein Teamoffizieller des Teams ist, das das Tor erzielt hat. Das Spiel wird mit einem direkten Freistoß an der Stelle fortgesetzt, an der sich die zusätzliche Person befand.“
Und genauso entschied das Schiedsrichterteam um Kevin Zitzen – zum verständlichen Ärger der Gäste, die sich um einen späten Sieg betrogen fühlten. „Nach der Geschichte am Ende müssen wir ja fast froh sein, aber wenn du 3:0 führst, fühlt es sich natürlich wie eine Niederlage an“, meinte Speldorfs Trainer Julien Schneider hinterher.
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Seine Elf erwischte zunächst nicht ihren besten Tag. Ihr unterliefen viele Stock- und Abspielfehler. Als Pierre Kanzen Raphael Steinmetz zu Fall brachte, hätte es auch durchaus einen Platzverweis gegen den Mülheimer Verteidiger geben können (23.).
Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde machte der VfB erstmals richtig auf sich aufmerksam, als Ismail Öztürk zu Kevin Mouhamed querlegte, doch Alstadens Enis Kücük noch auf der Linie rettete (33.). „Ende der ersten Halbzeit waren wir schon die bessere Mannschaft“, meinte Schneider.
Öztürk, Timm und Mouhamed schießen Speldorf mit 3:0 in Front
Daraus resultierte dann in der 40. Minute der Führungstreffer. Diesmal war die Reihenfolge der beteiligten umgekehrt – Mouhamed legte auf für Öztürk, der zum 1:0 traf.
Gleich nach der Pause hätte Deniz Hotoglu auf 2:0 stellen müssen, traf aber nur die Latte. Nach einem Steinmetz-Freistoß an den Pfosten blieben die Speldorfer aber am Drücker. Janis Timm verwertete eine weitere Vorlage von Mouhamed zum 2:0, dann köpfte der Mittelstürmer einen Heber von Athanasios Tsourakis unter die Latte – der Linienrichter entschied sofort auf Tor.
Raphael Steinmetz bringt Alstaden per Freistoß zurück ins Spiel
Doch mit einem direkten Freistoßtor von Raphael Steinmetz meldete sich Schwarz-Weiß Alstaden nach einer Stunde noch einmal zurück. Als VfB-Keeper Felix Kersten den Ball fallen ließ und Justin Wzietek zum Anschlusstreffer abstaubte, war das Spiel wieder völlig offen.
Während Alstaden nun wieder Hoffnung schöpfte, fehlten dem VfB zu diesem Zeitpunkt die dicken Chancen. Es kam, was sich abgezeichnet hatte: Marvin Dipold traf zum Ausgleich, wenngleich Vorlagengeber Steinmetz mit großer Wahrscheinlichkeit im Abseits stand.
Schwarz-Weiß Alstaden feierte schon die Tabellenführung
Zum Schluss musste Speldorf sogar noch um den einen Punkt bangen, der mit dem vierten Alstadener Treffer dann auch schon verloren schien. Doch die Entscheidung der Unparteiischen erstickte die „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Gesänge der Alstadener Fans.
„Wir müssen aufarbeiten, woran es gelegen hat“, meinte VfB-Trainer Julien Schneider nach der Partie bloß. Der Coach weiter: „Das Spiel hat gezeigt, dass die Bezirksliga kein Spaziergang wird.“
So spielten sie: Namen & Daten zum Spiel
VfB Speldorf – Schwarz-Weiß Alstaden 3:3 (1:0)
Tore: 1:0 Öztürk (40.), 2:0 Timm (54.), 3:0 Mouhamed (56.), 3:1 Steinmetz (61.), 3:2 Wzietek (70.), 3:3 Dipold (81.)
VfB: Kersten – Hohensee, Aretz, Mühlenfeld, Kanzen, Hotoglu (75. Klasen) – Fritzsche, Öztürk – Tsourakis, Mouhamed (76. Ardic), Timm