Mülheim. Lange hat der VfB Speldorf noch nach einem zusätzlichen Stürmer gesucht. Die Lücke soll ein früherer Junioren-Bundesliga-Spieler schließen.

Als Mittelstürmer Kevin Mouhamed in der ersten Halbzeit der Partie beim SC 20 Oberhausen (5:1) verletzt am Boden lag, machte sich an der Seitenlinie des VfB Speldorf Ratlosigkeit breit. Normalerweise machen sich in ähnlichen Situationen die entsprechenden Ersatzspieler in Windeseile warm. Doch der Bezirksligist hatte schlichtweg keinen echten Mittelstürmer mehr auf der Bank. Abhilfe ist aber in Sicht.

Mit dem 27-Jährigen Osman Ardic hat der VfB doch noch einen echten „Neuner“ für sich gewinnen können. Der Angreifer wurde von Rot-Weiss Essen, dem VfL Bochum und Rot-Weiß Oberhausen ausgebildet und spielte bei den beiden letztgenannten Revierklubs auch in der Junioren-Bundesliga – bei RWO sogar mit seinem neuen Teamkollegen Pierre Kanzen.

VfB Speldorf war im Sturm bislang knapp besetzt

Im Seniorenbereich fasste er aber nur beim FSV Duisburg wirklich Fuß. Sieben Tore in 26 Landesliga-Spielen stehen in der Bilanz. Danach bremsten in Verletzungen aus. In dieser Saison sollte Ardic eigentlich schon vom Bezirksliga-Aufsteiger Rheinland Hamborn reaktiviert werden. „Da passte es aber für beide Seiten nicht“, weiß sein neuer Trainer Julien Schneider, der schon gegen Ardic spielte, als der noch beim FSV Duisburg aktiv war.

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Damit steht dem Absteiger zumindest eine zusätzliche Alternative im vorderen Bereich zur Verfügung. Denn hinter dem aktuell gesetzten Trio – bestehend aus Janis Timm, Athanasios Tsourakis und Kevin Mouhamed – stehen genau genommen nur noch der zuletzt lange verletzte Fabian Schürings und der noch recht unerfahrene Lennart Wessing zur Verfügung.

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Genau genommen hätte Ardic schon gegen den SC 20 auflaufen können, doch der VfB wartet noch auf die offizielle Bestätigung des Verbandes. „Natürlich muss er bei der Fitness noch ein bisschen aufholen, aber er fängt nicht bei Null an“, betont Schneider.

VfB Speldorf: Kapitän fällt auf unbestimmte Zeit aus

Da Kapitän Philipp Bartmann nun wohl wegen eines leichten Muskelfaserrisses erneut für unbestimmte Zeit ausfällt, wird auch die Defensive wieder zum Thema. Neben Lukas Mühlenfeld und Pierre Kanzen stehen mit Vincent Aretz und Philipp Asamoah auch nur noch zwei Spieler für die Abwehrzentrale zur Verfügung. Am Samstag spielte Vize-Kapitän Maximilian Fritzsche in der Dreierkette, auch Lars Gronemann kann dort spielen. Umso besser, dass der VfB mit Benjamin Theißen hin und wieder einen Verteidiger für die rechte Seite in der Hinterhand hat.

Ohnehin gibt es bei den Speldorfer Anhängern aktuell kein größeres Thema als den knappen Kader. Finanzielle Mittel für weitere Neuzugänge – das ließen die Verantwortlichen durchblicken – wären mittlerweile sogar da. Allerdings stieg der VfB erst wenige Tage vor dem Stichtag ab, als in den meisten Fällen die Kaderplanungen schon weit vorangeschritten waren. Mit Ardic sieht Trainer Schneider den Kader bis zum Winter gut aufgestellt.

Schneider will die A-Jugend noch nicht abschreiben

„Wir können nur Spieler gebrauchen, die uns auch wirklich weiterhelfen“, wird Trainer Julien Schneider nicht müde zu betonen. Auch der Vereinsvorsitzende Maik Haferkamp äußerte sich am Samstag ähnlich. Er stellte aber in Aussicht, dass – sollte die A-Jugend die Qualifikation für die Niederrheinliga nicht schaffen – einige Junioren in die erste Mannschaft wechseln könnten. Zur U19 gehören mittlerweile Akteure, die schon im oberen Bereich der Niederrheinliga gespielt haben.

Das wird für Schneider aber tatsächlich erst nach dem Ende der Qualifikation ein Thema. „Nach einem Spiel ist da noch gar nichts entschieden. Wir sollten die Mannschaft jetzt bis zum Schluss unterstützen“, so der Coach mit Blick auf die Auftaktniederlage.