Essen/Mülheim. Landesligist Blau-Weiß Mintard überrennt den Oberligisten FC Kray in der ersten Halbzeit. Trainer Knappmann macht Druck auf Reservespieler.

Der erste Eindruck stimmt. Blau-Weiß Mintard hat das erste Testspiel in der Vorbereitung auf die Saison 2022/23 beim Oberligisten FC Kray mit 3:1 (3:0) gewonnen – und vor allem in der ersten Halbzeit für staunende Fans des Essener Klubs gesorgt.

„Wenn das so weiter geht, steht es zur Halbzeit 5:0. Dann gehe ich nach Hause“, sagte einer der Kray-Fans, unmittelbar nach dem 3:0 durch Timo Conde in der 29. Minute. Es war der zweite Treffer des Mintarder Stürmers an diesem Nachmittag, zuvor hatte schon Nick Heppner getroffen (4.).

Blau-Weiß Mintard gibt von Anfang an Gas

Die Führung des Mülheimer Landesligisten ging zu diesem Zeitpunkt auch in der Höhe in Ordnung. In beeindruckender Manier setzte die Elf von Christian Knappmann den Oberligisten von Beginn an unter Druck.

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So erzwangen die Mintarder durch ihr kollektives Pressing immer wieder Fehler im Spiel des FC Kray – vor dem 2:0 spielte FCK-Torhüter Jan Fauseweh den Ball direkt in die Füße von Moreno Mandel, der auf Conde flankte. Vor dem 3:0 setzte Conde den Keeper unter Druck, gewann das Spielgerät und schob ins leere Tore ein. Schon das 1:0 hatte Conde per Flanke vorbereitet.

Kray spielt in der zweiten Halbzeit besser – ist aber nur selten gefährlich

Das zweite Mittel der Wahl der Mintarder waren die langen Bälle von Fatih Coru, meist auf den Rechtsaußen Serkan Güzel, der in der ersten Halbzeit beinahe jedes Laufduell für sich entschied und immer wieder für Gefahr sorgte. „Die erste Halbzeit, mit einer möglichen Stammformation, war schon bärenstark“, lobte Knappmann, der in der Pause vier neue Spieler brachte und im Verlauf der zweiten Halbzeit weiter durchwechselte: „Jeder sollte in den Genuss kommen, gegen einen Oberligisten zu spielen.“.

Und während Mintard in den zweiten 45 Minuten nicht mehr an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfen konnte, fand Kray nun besser in die Partie. Auf Vorarbeit von Romario Guscott traf Harding Mac Stuell Beira zum 1:3 (54.). In der Folge kontrollierte der Oberligist zwar das Geschehen, wirklich gefährlich wurde die neu zusammengestellte Krayer Mannschaft aber nur selten.

Mintards Trainer wollte nach der Pause mehr sehen

„In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass wir noch ein zusammengewürfelter Haufen sind. Mit vielen individuellen Stärken, die wir nicht auf den Platz bringen konnten“, so Krays Trainer Fabian Springbob, dem die Steigerung im zweiten Durchgang nicht verborgen blieb: „Das war eine sehr engagierte Mannschaftsleistung und wir haben keine Großchancen mehr zugelassen.“

Genau das war es, was Christian Knappmann nicht gefiel. „Von dem einen oder anderen, der auch die Chance hat Stammspieler zu sein, war es dann zu wenig“, stellte er fest. Die nächste Chance sich zu zeigen, bekommen die Knappmann-Schützlinge am Mittwochabend, wenn sie um 20 Uhr beim MWB-Cup auf den Bezirksligisten Mülheimer SV 07 treffen.