Berlin/Mülheim. Die Leichtathletin sorgt für das beste Mülheimer Ergebnisse. Achtbare Leistungen beim Rudern und Schwimmen bei den Meisterschaften in Berlin.

Abgekämpft aber zufrieden kam Verena Meisl im Berliner Olympiastadion ins Ziel. Ein Podestplatz bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften war für die Mittelstreckenläuferin aus Mülheim nicht drin, schließlich war sie auch nicht auf ihrer Paradestrecke unterwegs.

„Es war eine schöne Erfahrung, auch mal die 800 Meter auf einer großen Meisterschaft zu laufen“, meinte die 21-Jährige am Montag rückblickend. Wegen einer hartnäckigen Erkältung im Vorfeld hinkte die Athletin der LG Olympia Dortmund im Training hinterher und musste daraufhin von ihrer Paradestrecke über 1500 Meter auf die doppelte Stadionrunde wechseln.

Mülheimerin muss von Beginn an hohes Tempo laufen

„Ich bin froh, dass ich nach der Erkältung wieder gut mitlaufen konnte“, sagte Meisl hinterher. Im Rennen habe sie sich wieder sehr gut gefühlt.

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Das Rennen war von Beginn an ein schnelles. Verena Meisl lag nach der ersten Runde auf Rang fünf. Spätestens auf der Gegengerade setzten sich Favoritin Christina Hering von der LG Stadtwerke München und Majtie Kolberg von der LG Kreis Ahrweiler ab.

Neue Saisonbestleistung für die deutsche Meisterin

Die 1,85 Meter große Hering war mit ihren langen Schritten am Ende nicht zu halten und sicherte sich ihren achten Meistertitel – war bei den bisherigen sieben aber noch nie so schnell wie diesmal. 2:00,73 Minuten bedeuteten Saisonbestleistung für die Abo-Meisterin.

Die Drittplatzierte Lucia Sturm legte sogar eine persönliche Bestleistung hin, so dass Platz vier für Verena Meisl an diesem Sonntag das Optimum war. „Damit bin ich auch sehr zufrieden“, gab es kein Hadern über das verpasste Podest.

Meisl ist von der Stimmung in Berlin enttäuscht

Etwas schade aus Sicht der Leichtathleten war der doch katastrophale Zuspruch im überwiegend leeren Olympiastadion. „Ich war 2019 schonmal bei den Finals, da war es deutlich, deutlich voller“, so Verena Meisl.

„Während des Wettkampfs bekomme ich davon nicht so viel mit aber beim ganzen Drumherum fehlte schon ein bisschen die Stimmung“, bedauert die Mülheimerin. Für sie geht es jetzt für zwei Wochen ins Höhentrainingslager nach St. Moritz, ehe am 23. und 24. Juli die Deutschen U23-Meisterschaften in Wattenscheid stattfinden.

Arleen Rumbaum schwimmt ordentliche Zeiten

Etwa 16 Kilometer östlich vom Olympiastadion erlebte eine weitere Mülheimerin ihren zweiten Auftritt in Berlin. War Schwimmerin Arleen Rumbaum bei ihrer Premiere vor einem Jahr mit 14 Jahren gleich ins B-Finale geschwommen, reichte es diesmal zu den Plätzen 18, 21 und 22 über 50, 100 und 200 Meter Brust.

Schwimmerin Arleen Rumbaum von der Mülheimer SG konnte mit ihren Zeiten zufrieden sein.
Schwimmerin Arleen Rumbaum von der Mülheimer SG konnte mit ihren Zeiten zufrieden sein. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Mit 33,69 Sekunden über die Sprintdistanz, 1:13,97 Minuten über die 100 Meter und 2:41,52 Minuten über die 200 Meter kam die Mülheimerin nicht ganz an ihre Bestzeiten heran. „Die Zeiten waren okay. Wir haben versucht, so nah wie möglich an die Zeiten der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften heranzukommen“, meinte Trainer Jörg Schiemann.

Beim dritten großen Wettkampf innerhalb weniger Wochen habe am Ende auch ein bisschen die Substanz bei der 15-Jährigen nachgelassen. „Aber sie hat sich noch einmal angestrengt und ist noch wettkampfstabiler geworden“, lobte Schiemann.

Weber auf Rang sieben – Rommelmann wird Fünfter

Für ganz vorne hat es zwar nicht gereicht, trotzdem konnten auch Annika Weber und Julius Rommelmann von der Rennrudergemeinschaft Mülheim mit ihren Leistungen in Berlin zufrieden sein. Bei den Wettkämpfen über die Sprintdistanz, die an der East Side Gallery auf der Spree ausgetragen wurden, belegte Weber mit ihrer Zweier-Partnerin Paula Hartmann den siebten Platz, Julius Rommelmann wurde Fünfter.

Ruderer Julius Rommelmann belegte in Berlin den fünften Platz im Einer.
Ruderer Julius Rommelmann belegte in Berlin den fünften Platz im Einer. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Das war ein geiles Event und hat wirklich Spaß gemacht“, sagte Julius Rommelmann, Annika Weber freute sich über die vielen Zuschauer. „Das kennen wir so sonst nicht“, sagte sie. Für Weber und Hartmann war es allerdings schwierig, gegen die nationale Konkurrenz zu bestehen. „Der Start ist eigentlich nicht unsere Stärke. Wir bleiben lieber auf der langen Strecke“, so Weber nach den K.o.-Rennen über die 350 Meter.

In zwei Wochen geht es zum Weltcup nach Luzern

Julius Rommelmann war mit seinem fünften Platz am Ende zufrieden. Vor allem deshalb, weil es ihm gelungen war, sich im Laufe des Tages zu steigern. Im Viertelfinale war er zunächst am späteren Vizemeister David Junge gescheitert, in den folgenden Rennen blieb er aber ungeschlagen und sicherte sich so Rang fünf.

Thiele und Achterfeld verpassen U23-Weltmeisterschaft

Klara Thiele und Sven Achterfeld haben die U23-Weltmeisterschaften knapp verpasst. Bei den deutschen U23-Meisterschaften belegten sowohl Thiele als auch Achterfeld jeweils im Vierer mit Steuerfrau bzw. Steuermann den zweiten Platz.Bei Klara Thiele und ihren Teamkolleginnen fehlte am Ende eine halbe Bootslänge zum Titel und der damit verbundenen WM-Quali, bei Achterfeld und seinen Mitstreitern war es eine ganze Bootslänge.Während Achterfeld stattdessen bei den U23-Europameisterschaften starten könnte, verzichtet Thiele auf die kontinentalen Wettbewerbe und bereitet sich stattdessen mit ihrem College-Team aus den USA auf die prestigeträchtige Royal Henley Regatta auf der Themse vor. „In den Bahnverteilungsrennen war der Abstand noch etwas geringer, im Endlauf hat es dann „nur“ zum Vizemeistertitel gereicht“, betonte Mathias Schneider, Cheftrainer der Rennrudergemeinschaft Mülheim, den trotz der verpassten WM erreichten nationalen Vizetitel.

„Ich bin ganz zufrieden“, so Rommelmann. Sowohl er, als auch Annika Weber richten den Blick nun nach vorne – am zweiten Juli-Wochenende sind sie wieder beim Weltcup in Luzern im Einsatz. Dann wieder in den gewohnten Booten im Vierer (Rommelmann) und Achter (Weber).