Mülheim. Gerät der sportlich fast sichere Klassenerhalt von Rot-Weiss Mülheim noch einmal ins Wanken? RuWa Dellwig hat Einspruch eingelegt.

Gerät der fast sichere Klassenerhalt von Rot-Weiss Mülheim in der Fußball-Bezirksliga noch einmal ins Wanken? RuWa Dellwig jedenfalls hat Einspruch gegen die Spielberechtigung eines RWM-Spielers eingelegt, der in den Augen der Essener in der gesamten Rückrunde nicht spielberechtigt gewesen sein soll.

Der betroffene Spieler wechselte in der Winterpause vom Mülheimer FC 97 aus der Landesliga an die Bruchstraße.

Rot-Weiss Mülheim könnten acht Punkte abgezogen werden

Bei einem Wechsel in der zweiten Transferperiode müssen sich Fußballerinnen und Fußballer normalerweise zum 31. Dezember von ihrem Verein abmelden. Der Spieler stand aber noch im Januar in zwei Testspielen im Kader des Mülheimer FC.

In beiden Fällen kam er laut des Portals fussball.de zwar nicht zum Einsatz, Videoaufnahmen lassen aber Zweifel daran aufkommen. So ist im Livestream der Partie gegen Schwarz-Weiß Alstaden erkennbar, dass zur zweiten Halbzeit ein Spieler mit der passenden Rückennummer 19 ins Spiel kommt, der zumindest große Ähnlichkeit mit dem fraglichen Fußballer hat. Im Spielbericht heißt der Einwechselspieler „k.A.“.

Thorsten Ketzer ist der Sportliche Leiter des Fußball-Bezirksligisten SV Rot-Weiss Mülheim.
Thorsten Ketzer ist der Sportliche Leiter des Fußball-Bezirksligisten SV Rot-Weiss Mülheim. © RuhrText | Marcel Dronia

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In den Augen RuWas handelt es sich dabei um einen Betrug, weshalb der Spieler in der Rückrunde nicht hätte spielberechtigt werden dürfen. „Wir haben keinerlei Fehler gemacht und haben die Freigabe vom Verband“, wehrt sich der Sportliche Leiter der Rot-Weissen, Thorsten Ketzer. In der Tat lag ab dem 31. Januar die Spielberechtigung für Meisterschaftspartien vor.

RuWa Dellwig zweifelt die Richtigkeit dieser Spielberechtigung mit seinem Einspruch aber an. Im für Rot-Weiss Mülheim schlimmsten Fall würden den Eppinghofern dadurch acht Punkte verloren gehen. Plötzlich wäre auch der TuSpo Saarn wieder im Rennen um den Klassenerhalt.

TuSpo Saarn schließt sich dem Einspruch nicht an

Die Saarner werden sich dem Einspruch aber nicht anschließen. „Es betrifft uns eh nicht, weil RuWa am letzten Spieltag seine Punkte holen wird“, bleibt Saarns Trainer Oliver Vössing gelassen. Dann nämlich stünden zumindest die Essener vor dem TuSpo, der wie gehabt abgestiegen wäre. Völlig unabhängig von der Thematik um Rot-Weiss.

„Wegen der Regularien wird man da eh wenig machen können“, vermutet Vössing, spricht aber von einem „Geschmäckle, wenn Rot-Weiss damit durchkommt.“ Vössing ergänzt schmunzelnd: „Wir gucken uns das jetzt aus der Ferne an.“

Bezirksliga-Staffelleiter bestätigt den Einspruch

Im Normalfall muss ein Einspruch gegen eine Partie wegen eines nicht spielberechtigten Spielers innerhalb von zehn Tagen eingelegt werden. Die Frist ist verstrichen, da der letzte Einsatz vom 15. Mai datiert. RuWa glaubt dennoch, am Grünen Tisch noch Erfolg haben zu können.

Staffelleiter Stephan Kahse bestätigte den Einspruch, sagte aber ansonsten nur: „Die Fristen sind in der Rechts- und Verfahrensordnung alle vorgegeben. Jetzt muss man gucken, ob sie eingehalten worden sind.“ Beim Fußballverband Niederrhein konnte sich am Freitag niemand zum Stand der Dinge äußern, bei der Passstelle des Westdeutschen Fußballverbandes ist allerdings noch keine Anfrage zum entsprechenden Spieler eingegangen.

Bei Rot-Weiss Mülheim macht man sich weiterhin keine Sorgen. „Mit diesen Testspielen haben wir ja nichts zu tun“, sagt Thorsten Ketzer. Dass es sich bei dem Spieler um den Sohn des Trainers handelt, der zudem Ex-Coach des abgebenden Vereins ist, sollte zumindest nicht unerwähnt bleiben.

Rot-Weiss Mülheim geht fest vom Klassenerhalt aus

Der Sportliche Leiter geht weiterhin davon aus, dass die Mülheimer am Sonntag den Klassenerhalt feiern werden. „Das glaube ich nicht nur, da bin ich mir ziemlich sicher“, bekräftigt Ketzer. RWM geht mit einem Vorsprung von drei Punkten und 16 Toren in den letzten Spieltag.

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„Wir könnten ja sogar 5:0 oder 6:0 verlieren, dann müsste RuWa immer noch um die zehn Tore schießen. Da würde sich Vogelheim ja auch ziemlich lächerlich machen“, so Ketzer. Der VSV ist der letzte Gegner von RuWa Dellwig, parallel empfängt Rot-Weiss Mülheim die SG Schönebeck.