Mülheim. Der dritte Aufstieg in Folge für die Handballerinnen des HSV Dümpten hängt eng mit dem Teamgeist zusammen. Ab und an wird in Kostümen trainiert.

Die Handballerinnen des HSV Dümpten spielen in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Damit haben die Dümptenerinnen den dritten Aufstieg in Folge geschafft. Es ist der erste mit Trainer Oliver Scholz an der Seitenlinie.

Der Coach macht keinen Hehl daraus, wie stolz er auf seine Truppe ist. Gefragt nach den Erfolgsfaktoren muss er nicht lange überlegen: die Kombination aus Spaß und Ehrgeiz. „Wir gehen immer auf den Platz, um zu gewinnen“, so Scholz. Aber verbissen wollen sie eben nicht dabei sein. „Bei uns gibts eigentlich immer was zu lachen und keiner nimmt sich zu ernst. Und auch manchmal den Trainer nicht“, sagt Spielerin Leonie Homberg augenzwinkernd.

HSV Dümpten fehlt noch die Abgezocktheit

Vor dem wichtigen Spiel gegen Tabellenführer SG Langenfeld wollte Scholz etwa das versprochene Karnevalstraining in Kostümen nicht absagen. Der Erfolg gab ihm Recht: Sie gewannen das Duell mit 16:13. Nach dem Sieg hatte sich der HSV schon Hoffnungen auf den Platz an der Sonne gemacht. Aber die Mülheimerinnen verloren im Anschluss gegen die Bergischen Panther II 17:14 und mussten sich damit erstmal hinter den Langenfelderinnen einreihen. Wenn es etwas zu bemängeln gibt an der tollen Saison, welche die Dümptenerinnen hingelegt haben, dann ist es wohl, dass es ihnen teilweise noch an Abgezocktheit fehlt. „Wir werden manchmal noch zu schnell nervös, schließen dann überhastet ab“, so der Trainer.

Am Ende wurde aber doch alles gut: Die „Rothosenprinzessinnen“, wie sie sich selbst nennen, profitierten davon, dass es in diesem Jahr zwei Aufsteiger aus der Landesliga geben wird. Den zweiten Platz haben sie sich mit dem letzten Erfolg über den TV Wermelskirchen II (26:17) gesichert. Nun ist der ganze Verein happy, dass er neben den Herren auch eine Damenmannschaft in der Verbandsliga stellen kann. Ein Spiel wird in der kommenden Saison dabei sicher im Mittelpunkt stehen. „Wir freuen uns schon auf das Derby gegen den SV Heißen“, so Scholz.

HSV Dümpten: Spielerinnen kennen sich schon lange

Das Besondere daran ist auch, dass ein Großteil der Dümptener Spielerinnen in der Jugend des damaligen RSV Mülheim mit dem Handball angefangen haben. „Viele von uns kennen sich schon sehr lange. Daher gehe ich halt zum Training und treffe dort meine besten Freundinnen“, erklärt Linksaußen Lena Görgens. Dementsprechend stark ist der Zusammenhalt nicht nur auf dem Platz. „Wir machen häufig am Wochenende was zusammen, das was eben gerade passt“, so Görgens weiter. Im Winter Weihnachtsmarkt und Plätzchen backen, mal eine Schnitzeljagd oder ein Karaokeabend, im Sommer ging es gemeinsam nach Mallorca.

Für die Aufstiegsfahrt bleiben die Dümptenerinnen allerdings dieses Mal in Deutschland, ihr Ziel ist Cochem an der Mosel. Die Fahrt ist zwar ohne den Trainer geplant, Scholz unterstreicht aber ausdrücklich die Wichtigkeit solch außersportlichen Aktivitäten. Es gehe darum, den Gemeinschaftssinn zu stärken, sagt er. Das ist ihm in gewisser Weise wichtiger als irgendeine Art von Videoanalysen. „Von so einem Schnickschnack halte ich wenig“, so Scholz.

HSV Dümpten will sich punktuell verstärken

Dass die Dümptenerinnen auch in der Verbandsliga ihre Punkte holen werden, daran hat der Trainer keinen Zweifel. Denn ein Großteil der Spielerinnen bringt schon Erfahrung in der höheren Liga mit. Zudem ist der HSV mit einigen sehr starken Einzelspielerinnen bestückt, Rückraumspielerin Leonie Homberg führt etwa derzeit noch mit 139 Treffern die Torschützenliste der Liga an. Für den Erfolg seien aber alle Mannschaftsteile wichtig, „nicht nur die, die jedes Wochenende im Rampenlicht oder in der Zeitung stehen“, so Scholz.

Verstärken will sich der HSV für die neue Spielzeit punktuell, so gibt es etwa bislang noch keine Linkshänderin im Team. Das Ziel ist jedenfalls klar gesteckt: „Ich bin angetreten, um mit den Mädels Mülheims beste Damenmannschaft zu werden.“

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