Mülheim. Bei der U21-Hockey-WM hat Julia Hemmerle vom HTC Uhlenhorst den zweiten Platz erreicht. Dabei stand das Turnier allerdings lange auf der Kippe.
Erst seit letztem Donnerstag ist Julia Hemmerle wieder zurück in Mülheim. Zurück aus Südafrika. Mit im Gepäck hat die Hockeyspielerin des HTC Uhlenhorst eine Silbermedaille. Bei der U21-Weltmeisterschaft verlor sie mit der deutschen Nationalmannschaft erst im Finale gegen die Niederlande mit 1:3. „Es war eine mega Erfahrung. Zumal ich auch eine der jüngsten Spielerinnen in der Mannschaft war“, sagt die 18-Jährige.
Dabei stand das Turnier lange auf der Kippe. Noch im Dezember wurde das Ganze kurz vor der Abreise abgesagt. „Das war damals schon eine Enttäuschung. Deshalb bin ich einfach froh, dass es im zweiten Anlauf geklappt hat“, sagt Hemmerle. Richtig glauben konnte sie es aber erst, als sie wirklich im Flieger saß.
Spielerin vom HTC Uhlenhorst hat viele Kulturen kennengelernt
Auch kulturell hat sich die Reise nach Südafrika gelohnt. So haben sie und ihre Mannschaftskolleginnen an einem Tag etwa eine Safari gemacht und eine Lodge besucht. „Es war auch wirklich cool, mit den anderen Teams zum Beispiel im Hotel in Kontakt zu kommen und andere Kulturen kennenzulernen“, sagt die HTC-Spielerin.
Im Vordergrund stand aber natürlich der Sport. Gegen Titelverteidiger Argentinien konnte sich Deutschland im Viertelfinale mit 4:1 durchsetzen, nach Hemmerles Ansicht eine der besten Partien der deutschen Nachwuchsspielerinnen. Im Halbfinale konnte das Team von Bundestrainer Akim Bouchouchi dann England ausschalten, ehe die Holländerinnen im Finale warteten. „Wir waren da einfach nicht so mutig wie zuvor“, sagt Hemmerle rückblickend. Natürlich hätte sie das Spiel gerne gewonnen, nach der ersten Enttäuschung kurz nach Abpfiff überwiegt nun aber die Freude über das Erreichte. „Jetzt bin ich wirklich stolz darauf, was wir als Mannschaft erreicht haben.“
U21-Vize-Titel wiegt mehr als U19-Europameisterschaft
Dabei war es nicht die erste Medaille, die Hemmerle sich nun ans Revers heften kann. Erst im vergangenen Sommer wurde sie damals noch mit der U19-Nationalmannschaft Europameisterin. „Die Silbermedaille mit der U21 wiegt aber deutlich mehr. Bei der EM haben nur fünf Mannschaften mitgemacht und es gab auch kein richtiges K.-o.-System“, so die 18-Jährige. Auch die Glückwünsche nach dem Finale seien deutlich mehr gewesen. Sowohl in Südafrika, wo viele Familien die Spielerinnen unterstützten, als auch bei der Rückkehr nach Hause. „Man merkt schon, dass viele Leute das mitbekommen haben.“
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Wer schon in jungem Alter so viel erreicht hat, will sicherlich mehr. Hemmerle bleibt aber auf dem Boden und steckt sich erst einmal kleine Ziele. „Ich bin jetzt nicht so jemand, die sagt, dass Olympia in jedem Fall mein Ziel ist. Man muss sehen, was kommt.“ Ihr Trainer beim HTC, Phil Neuheuser, traut ihr jedenfalls noch viel zu. Schon seit der Jugend arbeiten die beiden zusammen. „Julia ist eine technisch sehr versierte Spielerin. Es gibt kein Spiel, in dem sie nicht an ihre Leistungsgrenze geht. Sie übernimmt bei uns schon viel Verantwortung.“
Diese Verantwortung wartet auch in der Rückrunde auf sie, die für die Uhlenhorsterinnen am Samstag (11.30 Uhr) mit dem Spiel beim TuS Lichterfelde beginnt. Hemmerle richtet ihren Fokus deshalb auch schon wieder auf die anstehenden Aufgaben. „Ich will der Mannschaft schnell helfen und gemeinsam wollen wir den Klassenerhalt schaffen.“ Mit einer Vizeweltmeisterin im Team ist das sicher nicht unmöglich.
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