Mülheim. Der HTC Uhlenhorst trifft im EHL-Achtelfinale auf den SV Kampong. Was den Mülheimern Sorgen macht und wie der Gegner einzuschätzen ist.

Die schlechte Nachricht erreichte Uhlenhorst-Trainer Thilo Stralkowski am Dienstagmittag. Stürmer Timm Herzbruch fällt für die European Hockey League in Amsterdam aus.

Wenn der Deutsche Vizemeister aus Mülheim am Mittwoch, um 18.30 Uhr, auf den SV Kampong aus dem niederländischen Utrecht trifft, ist Herzbruch einer von drei Nationalspielern, die nicht mit dabei sein können. Die Aufgabe gegen einen zuletzt strauchelnden Gegner macht das nicht leichter.

HTC Uhlenhorst vom Verletzungspech verfolgt

Seit Monaten hangelt sich der HTC Uhlenhorst von der einen personellen Krise zur nächsten – und erledigt seine Aufgaben dafür sehr gut. Nationalspieler Ferdinand Weinke fehlt schon über ein Jahr, Kapitän Lukas Windfeder laboriert weiterhin an einer Schambeinentzündung – die Hoffnung auf eine Rückkehr von Herzbruch hat sich nun zerschlagen. Zudem drohen Max Godau und Philipp Noertersheuser zumindest für das Achtelfinale gegen Kampong auszufallen, im weiteren Turnierverlauf könnten sie zu einer Option werden. Den 18-Mann-Kader vervollständigen wird Maximilian Ochs, der den Platz von Herzbruch übernimmt.

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„Wir werden eine starke Truppe haben, die Kampong hoffentlich schlagen kann“, bleibt Stralkowski optimistisch. Wohlwissend, dass auch beim den Niederländern nicht alles perfekt läuft. Drei Niederlagen aus den vergangenen fünf Spielen stehen zu Buche, dazu nur ein Sieg bei einem Remis. Der Absturz auf Rang vier in der Tabelle.

SV Kampong hat ebenfalls Probleme

Und das hat Gründe. Im Team hinter dem Team brodelt es, es gibt Gerüchte, dass der Co-Trainer vor dem Absprung steht, auch die Zukunft von Top-Spieler Robert Kemperman ist unklar. Für das Spiel gegen Uhlenhorst wird Mittelfeldmann Kemperman verletzungsbedingt fehlen, genau wie Innenverteidiger Sander de Wijn. Ausfälle, die Kampong wehtun.

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„Sie waren nach einer starken Phase Tabellenzweiter, spielen aktuell aber nicht ihr bestes Hockey“, weiß Stralkowski, der trotzdem gewarnt ist. „Wir müssen in der Defensive sehr gut strukturiert sein, klare Systeme spielen und vor allem gut kommunizieren“, sagt der HTCU-Trainer.

Kampong presst hoch – Uhlenhorst braucht Ballsicherheit

Eines dürfen sich die Uhlenhorster nicht erlauben: Ballverluste im Spielaufbau. Kampong spielt ein starkes Pressing, wird die Mülheimer wohl schon in deren Hälfte unter Druck setzen. Zielspieler im Kader des niederländischen Meisters von 2017 und 2018 ist Björn Kellerman, der im Angriff auf die Umschaltmomente wartet. „Nach Ballverlusten müssen wir uns schnell sortieren“, so Stralkowski.

Hinzu kommt, dass Kampong mit Jip Janssen einen Weltklasse Eckenschützen in seinen Reihen weiß, der über einen „starken Direktschuss verfügt“, so der HTCU-Trainer. Es wird auch deshalb für die Mülheimer darauf ankommen, Ecken zu verhindern.

Jan Schiffer muss viel Verantwortung übernehmen

Dass den Mülheimern durch den Ausfall von Herzbruch eine Dimension im Angriff fehlt, ist schmerzhaft, auffangen müssen das Malte Hellwig, Hendrik Mertgens, Till Brock und Lucas Toscani. In der Abwehr wird Moritz Ludwig im Zentrum spielen, Niklas Bosserhoff das Spiel über die Außen antreiben.

Eine wichtige Rolle im Spielaufbau soll Jan Schiffer übernehmen. „In der Offensive müssen wir extrem mutig spielen, ein gutes Passspiel haben und dürfen keine Fehler machen“, so Stralkowski. Dann kann es mit dem Viertelfinale klappen – dort würde am Freitagabend Rot-Weiss Köln warten.