Mülheim. Katharina Jacob ist deutsche Vizemeisterin in der Altersklasse 35 geworden. Warum die Mülheimerin im Finale erschöpft aufgeben musste.

Die Enttäuschung war schnell verflogen. In der Nachbetrachtung blickte Tennisspielerin Katharina Jacob, die für den TC Rheinstadion Düsseldorf aufschlägt sowie Mitglied und Trainerin des TC Selbeck ist, mit Stolz auf das Erreichen des zweiten Platzes bei der deutschen Hallenmeisterschaft in der Damen-35-Klasse zurück.

Die 37-Jährige hatte sich auf die Titelkämpfe in Eggenstein-Leopoldshafen fast gar nicht vorbereiten können.

Corona-Infektion erwischt Katharina Jacob hart

Den Beginn des neuen Jahres hatte sich Katharina Jacob ganz anders vorgestellt. Im Januar infizierte sie sich mit dem Corona-Virus. Geimpft und geboostert — das wird schon nicht so schlimm werden. Mehrere Tage lang hatte sie aber einen viel zu hohen Ruhepuls. Die Tasche für den Krankenhausaufenthalt war bereits gepackt. Doch dann wurde es besser. An Sport war noch nicht zu denken — eine vier- bis sechswöchige Pause wurde ihr vom Arzt verordnet.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport

Mitte Februar ließ sie sich bei einem Mannschaftsspiel im Doppel aufstellen. „Viel zu früh“, wie sie später meinte. Erst sechs Tage vor dem ersten Aufschlag bei der deutschen Hallenmeisterschaft, an der sie unbedingt teilnehmen wollte, absolvierte die Selbeckerin eine erste einstündige Trainingseinheit. Danach war sie noch hin und wieder kurz auf dem Platz, um das Gefühl für die Schläge wiederzubekommen.

Frühes Aus im Doppel – deutliche Siege im Einzel

Da Katharina Jacob als Nummer sieben der deutschen Rangliste in ihrer Altersklasse 35 an Position zwei gesetzt war, hatte sie am ersten und zweiten von vier Turniertagen spielfrei und musste dann innerhalb eines Tages zwei Einzel und ein Doppel (an der Seite von Monika Malczak vom TC Lilienthal) bestreiten.

Auch interessant

Im Doppel kam das sofortige Aus. Im Einzel jedoch qualifizierte sie sich durch Erfolge über die Landauerin Judith Weilacher (6:2, 6:0) und die Hannoveranerin Madlen Grohmann (6:3, 6:1) für das Endspiel.

Erschöpfung nach den anstrengenden Spielen

„Die Ergebnisse hören sich zwar recht klar an, aber die Partien waren schon sehr intensiv. Ich bin in der Nacht darauf um vier Uhr aufgewacht und habe gemerkt, dass mir wirklich jedes Körperteil weh tut. Dennoch hatte ich vor dem Finale die Hoffnung, dass es irgendwie gehen würde“, so Jacob.

Doch es kam anders. Als sie gegen die Marburgerin Eileen Avanas-Roth mit 2:4 in Rückstand geriet, gab sie entkräftet und mit Schmerzen auf. Danach meinte sie: „Schade. Ich wäre gern zum zweiten Mal deutsche Meisterin geworden. Aber angesichts der Vorgeschichte bin ich stolz darauf, überhaupt das Finale erreicht zu haben.“