Mülheim. Keine russischen und belarussischen Athleten und Corona-Auflagen für Spieler und Fans. Die German Open sollen trotzdem ein Badminton-Fest werden.

Es ist etwas mehr als zwei Jahre her, als der damalige Gesundheitsdezernent und heutige Oberbürgermeister Marc Buchholz (CDU) in der VIP-Lounge des Westenergie Sporthalle die Absage der German Open verkündete. Damals war es das erste Sportereignis, das wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war.

Zwei Jahre später sind die Yonex Gainward German Open (8. bis 13. März) zurück. Mit neuem Turnierdirektor und trotz der Vorfreude auf die Spiele auch getrübt durch die Geschehnisse in der Ukraine.

German Open: Russische und belarussische Athleten ausgeschlossen

Eine kleine Delegation aus Russland hätte an dem Turnier teilnehmen sollen, darunter die Doppel-Europameister Wladimir Iwanow und Iwan Sozonow. Am Dienstag hatte der Badminton-Weltverband BWF bekanntgegeben, dass sowohl russischen, als auch belarussische Athletinnen und Athleten von internationalen Turnieren ausgeschlossen werden.

„Für die Athleten tut es mir unfassbar leid, aber ich halte die Entscheidung der BWF für richtig. Wir sollten alle Register ziehen, um Russland zu zwingen, mit den kriegerischen Handlungen aufzuhören“, machte der neue Turnierdirektor, Jonathan Rathke, deutlich.

Corona-Pandemie stellt Organisatoren vor Herausforderung

Alle Register ziehen müssen die Verantwortlichen auch mit Blick auf die Corona-Pandemie, die das Turnier ebenso beeinflusst. So werden die Spieler erstmalig in Oberhausen in zwei Hotels untergebracht sein.

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„Der Ausrichter brauchte Planungssicherheit und als es mit der Organisation los ging, haben wir uns auch auf eine Bubble für die Spieler eingestellt. Das hätten wir in keinem Mülheimer Hotel gewährleisten können“, sagte Marc Baloniak von der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH.

Aktive werden in Oberhausen untergebracht

So fiel die Entscheidung auf die Nachbarstadt, die Spielerinnen und Spieler werden mit Shuttlebussen transportiert. Aktive, die nicht geimpft sind, können sich auch im Hotel bereits einem PCR-Test unterziehen, um Zugang zur Halle zu bekommen.

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Diese Regelung wird auch für die Zuschauer gelten. Die am Mittwoch veröffentlichte Corona-Schutzverordnung macht zumindest Hoffnung, dass mehr als die zunächst eingeplanten 750 Zuschauer pro Tag kommen dürfen. „Nach aktuellem Stand ist die Halle am Freitag, Samstag und Sonntag ausverkauft“, so Jonathan Rathke, der hofft, dass dann mehr Kapazitäten frei werden.

Teilnehmerfelder sind hochkarätig besetzt

Denn bei all den Nebengeräuschen sind die Felder einmal mehr hochklassig besetzt. Olympiasieger und Weltmeister geben in Mülheim ihr Stell-dich-ein und spielen um das Preisgeld von insgesamt 180.000 Euro.

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Aus deutscher Sicht sind Yvonne Li im Dameneinzel sowie den Doppeln Mark Lamsfuß/Marvin Seidel, Linda Efler/Isabel Lohau und den gemischten Doppeln Lamsfuß/Lohau sowie Jones Jansen/Linda Efler vertreten. Bundesstützpunktleiter Matthias Hütten ordnet die Chancen unterschiedlich groß ein. „Die Felder sind hochkarätig besetzt. Das ist für das Turnier natürlich sehr gut“, sagt er. Die wohl größten Chancen auf die zweite Runde haben Li, Lamsfuß/Seidel sowie Lamsfuß/Lohau, die jeweils auf europäische Gegner treffen.

1. BV Mülheim mit 150 ehrenamtlichen Helfern am Start

Auf ein Alleinstellungsmerkmal des Turnier werden die Aktiven in diesem Jahr übrigens verzichten müssen. Wegen der anhaltenden Pandemie wird es die beliebten „Mopper-Kids“, die die Felder immer weiter wischten, nicht geben.

„Das ist schade, für die Jungen und Mädchen war das immer eine tolle Gelegenheit, ihren Vorbildern nahe zu kommen“, bedauert Lars Erwin, 1. Vorsitzender des 1. BV Mülheim. Sein Verein wird mit rund 150 ehrenamtlichen Helfern im Einsatz sein. Um das Turnier, trotz aller Herausforderung, auch 2022 wieder zu einem Erfolg werden zu lassen.