Mülheim. Mit einem 2:2-Remis endete das erste Testspiel von Blau-Weiß Mintard unter Christian Knappmann. Welche Erkenntnisse der Coach ziehen konnte.

Für den ersten Sieg als Trainer des Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard hat es für Christian Knappmann noch nicht gereicht. Das Ergebnis stand für den neuen Coach beim 2:2 gegen den Bezirksliga-Spitzenreiter TuSEM Essen aber maximal an zweiter Stelle.

Dafür sammelte der 40-Jährige schon einige wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf das erste Meisterschaftsspiel am 6. März gegen die SpVgg Steele.

Blau-Weiß Mintard braucht noch mehr Körner

Der Sonntag hatte für die Mintarder schon um 8.30 Uhr am Morgen auf der heimischen Anlage begonnen. Dort führte Knappmann mit seiner Mannschaft eine Leistungsdiagnostik durch. Ein erstes vorsichtiges Fazit zog der Coach unmittelbar nach dem Spiel: „Wir brauchen noch mehr Körner“, sagte er und das sei noch vorsichtig formuliert.

Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Schon in den letzten Spielen unter Trainer Hakan Yalcinkaya konnten die Mintarder in der letzten halben Stunde nicht mehr zulegen. Ein Grund für die damaligen Niederlagen. Als Ali Basboga das Zepter übernahm, setzte der neue Trainer auch bei genau diesen Grundlagen an und führte vor dem eigentlichen Training zusätzliche Laufeinheiten durch.

Nun taucht das Thema auch beim dritten Trainer in der laufenden Saison auf. „Wir werden vermutlich eine andere Art von Anlauf spielen“, erklärt Knappmann. Soll heißen: eine laufintensivere Art, die zusätzliche Körner auch in der Schlussphase einer Partie erfordert.

Personeller Engpass im zentralen Mittelfeld bereitet Sorgen

„In Herne haben sich immer alle gewundert, warum ich mit langen Bällen gespielt habe“, sagt Christian Knappmann und liefert die Antwort gleich hinterher. „Weil du im defensiven Mittelfeld sonst jemanden brauchst, der anspielbar ist.“ In Mintard könnte Florian Klasen so ein Spieler sein, er überzeugte im Duell beim TuSEM auch in der ersten Halbzeit. Allerdings hat der 27-Jährige mehrere lange Verletzungspausen hinter sich. Zuletzt hat er in der Saison 2018/19 durchgespielt.

Florian Klasen, hier im Kopfball mit Camilo Perez Vasquez vom TuSEM Essen, lief als defensiver Mittelfeldspieler für Blau-Weiß Mintard auf und wusste seinen neuen Trainer durchaus zu überzeugen.
Florian Klasen, hier im Kopfball mit Camilo Perez Vasquez vom TuSEM Essen, lief als defensiver Mittelfeldspieler für Blau-Weiß Mintard auf und wusste seinen neuen Trainer durchaus zu überzeugen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Spieler wie er dürfen aber nicht ausfallen, weil sich sonst die ganze Matrix verändert“, meinte der Mintarder Coach. Neuzugang David Römer kam nach seiner Einwechslung noch nicht ganz so gut auf der defensiven Mittelfeldposition zurecht, mit Leon Eschen lief es in der Schlussphase wieder etwas besser.

Auch Abdelmalik El Ouriachi war als weiterer Kandidat für das zentrale Mittelfeld in der Vergangenheit verletzungsanfällig, zuletzt war sogar Marco Brings mehrfach angeschlagen. Daher wurde im Laufe der Hinrunde Jan Hasanov aus der zweiten Mannschaft befördert. Knappmann hätte gerne noch einen Linksfuß fürs Mittelfeld.

Stürmer Timo Conde muss sich noch in das System einfügen

Die weiteren Testspiele von Blau-Weiß Mintard

„Ich habe früher meistens immer zweimal am Wochenende gespielt“, sagte Mintards neuer Coach Christian Knappmann vor dem ersten Test über seine Vorstellungen einer optimalen Vorbereitung. Schon am kommenden Wochenende bekommt er seinen Wunsch erfüllt.

Am Samstag, 15.30 Uhr, gastieren die Mülheimer bei der in der Bezirksliga spielenden Reserve des Oberligisten Ratingen 04/19, am Sonntag, 15 Uhr, spielen sie beim Essener Bezirksligisten Heisinger SV.

Es folgen Duelle gegen den SC Velbert (5. Februar), beim Rather SV (10. Februar), beim 1. FC Wülfrath (16. Februar), gegen den VfB 03 Hilden II (20. Februar) und die GSG Duisburg (27. Februar).

Dass sich Mintards neuer Stürmer Timo Conde phasenweise noch schwertat, überraschte am Sonntag wenig. Dennoch erzielte der Neuzugang von Westfalia Herne am Ende das Tor zum 2:2-Endstand. Mit seiner Körpergröße stellt er zudem eine Anspielstation dar, die es so im Spiel des Mülheimer Landesligisten vorher nicht gab. Und er ermöglicht Fatih Koru einen Wechsel auf die Position hinter den Spitzen, auf der er sich ganz offenbar wohler fühlt, als als reiner Abschlussstürmer in vorderster Front. „Seine Qualität kann man nicht draußen lassen“, lobte Trainer Knappmann nach dem ersten Test.

Um Conde möglicherweise auch als Zielspieler zu etablieren, braucht es aber noch mehr Tempo um ihn herum. Neben Niklas Nett auf dem linken Flügel fehlte dort am Sonntag insbesondere Serkan Güzel auf dem rechten sowie Shogo Tabata im Zentrum.