Ruhrgebiet. Trainer von der NRW- bis in die GFL 2 antworten auf die Frage: Wer holt sich den Super Bowl in diesem Jahr? Eine Überraschung und klare Favoriten.

Ein kräftiges „Puuh“ ist am anderen Ende der Leitung zu hören. Mit dieser Frage haben die meisten Coaches der lokalen Football-Klubs anscheinend nicht gerechnet. Verständlich, stecken sie doch gerade fast alle in der Vorbereitung auf die kommende Saison in ihren Ligen.

Antworten hatten sie nach kurzer Bedenkzeit trotzdem: Wer ist ihr Favorit in den am Samstagabend startenden Playoffs der National Football League (NFL)? Und schafft es sogar bis in den Super Bowl LVI am 13. Februar in Inglewood, Kalifornien?

Kai-Uwe Weitz (Headcoach Herne Black Barons): „In meiner Familie haben wir einige große Tom Brady-Fans, deshalb werden viele Daumen für die Tampa Bay Buccaneers gedrückt. Ich halte es da eher mit den Underdogs, den Las Vegas Raiders. Obwohl ich bezweifle, dass sie allzu weit kommen werden. Es wäre aber schon ein Ding, wenn Brady den Erfolg vom Vorjahr wiederholen könnte. Unter der Saison habe ich zu den Arizona Cardinals gehalten, die sicherlich auch oben mitspielen können. Bei uns in der Familie steht aber fest: Wenn die Raiders oder Brady spielen, wird es emotional.“

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Markus „Corner“ Kiepol (Headcoach Recklinghausen Chargers): „Ich denke, dass die Dallas Cowboys in diesem Jahr sehr stark sein werden. Auch wenn mir das als Fans des Washington Football Team nicht so gut gefällt. Das ist ja so eine Sache wie zwischen Dortmund und Schalke... Aber man darf sicherlich auch Tom Brady und Tampa Bay nicht unter den Tisch fallen lassen. Auch Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs darf man nicht vergessen. Sie haben zwar nicht so eine überragende Saison gespielt, aber was Mahomes in den letzten drei Spielen gezeigt hat, war einfach großartig.“

Bernd Janzen (Headcoach Assindia Cardinals): „Das ist eher eine Frage, die ich nach der Wildcard-Round beantworten kann. Jetzt ist noch alles weit offen. Ich tippe aber darauf, dass die Green Bay Packers weit kommen werden. Auch die Dallas Cowboys werden durchgehen und sind sicher ein guter Tipp für den Super Bowl. Das ist schon schade, da sie gegen mein Lieblingsteam, die San Francisco 49ers ran müssen. Die werden es also leider nicht weit schaffen.“

Packers, Rams, Steelers und Co: So starten die Teams der der National Football League (NFL) am Samstagabend in die Playoffs.
Packers, Rams, Steelers und Co: So starten die Teams der der National Football League (NFL) am Samstagabend in die Playoffs. © funkegrafik nr | Marc Büttner

Bastian Grundmann (Co-Headcoach Gelsenkirchen Devils): „Ich denke schon, dass die Tennessee Titans weit kommen können, wenn Derrick Henry wieder fit werden sollte. Auch die Cincinnatti Bengals sind gut unterwegs, auch wenn sie ein Divisions-Rivale der Baltimore Ravens sind, meiner Lieblingsmannschaft, die es aufgrund von vielen Verletzungen leider nicht bis in die Playoffs geschafft hat. In der NFC sehe ich die Green Bay Packers und die LA Rams mit guten Chancen weit zu kommen. Sogar bis in den Super Bowl. Nach dem Ravens-Aus betrachte ich das alles relativ neutral, würde es aber einer Mannschaft wie den Bengals gönnen, die schon lange nicht mehr so einen großen Erfolg feiern konnten. Das hätten sie sich verdient.“

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Andreas Oelker (Headcoach Bochum Rebels): „Für mich sind die Kansas City Chiefs der Favorit in der AFC. Sie haben mit Andy Reid und Patrick Mahomes ein gutes Gespann in der Offense und sind auch im Defensive Backfield sehr stark besetzt. In der NFC sehe ich die Green Bay Packers weit vorne. Vielleicht schaffen es auch die Arizona Cardinals als Underdog. Das fände ich ganz schön, da ich solche Teams mag und mich bei den Cardinals Quarterback Kyler Murray sehr begeistert. Aber es wird für sie alles andere als leicht gegen die LA Rams und Aaron Donald zu bestehen.“

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Dean Philipp Müller (Defensive Line-Coach Mülheim Shamrocks): „Die Green Bay Packers sind mit 13 Siegen aus 17 Spielen der klare Favorit. Sie waren die dominanteste Mannschaft, waren konstant gut, haben sich kaum Fehler erlaubt und sind ungefährdet in die Playoffs eingezogen. Die anderen Favoriten wie die Tampa Bay Buccaneers und die Arizona Cardinals, die einen super Saisonstart hatten, haben ein wenig nachgelassen.“

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Mark Novak (Headcoach Oberhausen Tornados): „Das ist gar nicht so leicht zu sagen, weil ich meine Sonntage eher mit der Vorbereitung auf unsere Saison verbringe, als NFL zu gucken. Ich interessiere mich mehr für College- und Highschool-Football, weil das dem Spiel in unseren Ligen näher ist. Meinem Lieblingsteam, den New England Patriots, kann ich leider auch nicht viel zu trauen. Ob der Junge (Rookie Quarterback Mac Jones Anm. d. Red.) schon soweit ist, die Mannschaft weit zu führen, ist schwer zu sagen. Der Coach und der Staff sind auf jeden Fall soweit. Aber die Playoffs haben nun mal wie der DFB-Pokal ihre eigenen Gesetze.“