Essen. Essener steigen mit nur einem Sieg aus der 2. Liga ab. Aber vielleicht ergibt sich für sie ein Hintertürchen für die Rückkehr zur nächsten Saison.

Zehn Spiele, neun Niederlagen: Ein letztes Mal verließen die Spieler der Assindia Cardinals den Rasen im Sportpark „Am Hallo“ in diesem Jahr nach einer Niederlage, ein Lächeln hatten die meisten dennoch auf den Lippen. Schließlich war es keine große Überraschung, dass auch das letzte Heimspiel in dieser Saison verloren gegangen war. Mit den Berlin Adlern kam der Meister der 2. Football-Bundesliga (GFL2) nach Essen – die Ausgangslage war demnach vor der Partie geklärt.

Nach dem ersten Saisonsieg bei den Hamburg Huskies vor zwei Wochen war die Stimmung zwar positiv im Lager der Gastgeber, sie waren sich aber bewusst, welch schwere Aufgabe auf sie wartete. Die Essener mussten sich den Gästen aus der Hauptstadt deutlich mit 3:49 (0:21, 0:14, 0:7, 3:7) geschlagen geben und blicken nun vorerst ungewiss in die Zukunft, da die Auf- und Abstiegssituation noch nicht klar geregelt ist.

Assindia Cardinals auch beim letzten Spiel in Personalnot

Die Cardinals waren wie so oft in dieser Saison personell stark gebeutelt. So fehlten vor allem in der Defensive einige Akteure, was zur Folge hatte, dass die Essener in der zweiten Hälfte durchrotieren mussten. „Wir waren sehr dünn besetzt, aber wir wissen auch, dass es selbst in Bestbesetzung sehr, sehr schwer geworden wäre“, gestand Cardinals-Präsident Wilfried Ziegler.

Fabian Thielmann und Joseph Newman von den Assindia Cardinals werden vom Berliner Daniel Ferchland abgefangen.
Fabian Thielmann und Joseph Newman von den Assindia Cardinals werden vom Berliner Daniel Ferchland abgefangen. © Michael Gohl

Die Berliner bereiteten den Essenern gleich eine kalte Dusche. Bereits nach wenigen Sekunden erzielten die Adler den ersten Touchdown und erhöhten die Führung bis zum Ende des ersten Viertels auf ein stattliches 21:0.

„Wenn man so schlecht startet, dann wird es umso schwieriger“, so Ziegler. Die Defensivabteilung der „Men in Blue“ hatte dem Favoriten nur wenig entgegenzusetzen. So hatte der Primus kaum Mühe, seine Führung zur Halbzeit auf 35:0 auszubauen – es sollte bereits die Vorentscheidung gewesen sein.

An Kampfgeist hat es Gastgebern nicht gefehlt

Die Adler konnten im dritten Viertel den nächsten Punktgewinn verzeichnen, doch die Cardinals kamen noch zu einem „Ehren“-Field-Goal. Kicker Moritz Schiprowski setzte das Ei nach der Hälfte des Schlussviertels aus vier Yards Entfernung zwischen die Stangen. So konnten die Cardinals wenigstens einen kleinen Punktgewinn an diesem tristen Nachmittag verzeichnen.

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Die Adler setzten einer dominanten Vorstellung mit ihrem Touchdown zum 49:3 den Schlusspunkt. Cardinals-Coach Janzen lobte seine Spieler dennoch für ihren großen Kampf: „Die Jungs haben nicht aufgesteckt und bis zum Ende weitergekämpft. Mir war es wichtig, dass wir den Platz nach dem Abpfiff erhobenen Hauptes verlassen konnten.“

Entscheidung des Verbandes für Ende Oktober erwartet

Nun steht erst einmal die kurze Winterpause an, aber die Essener Footballer sind zwar sportlich abgestiegen, werden sich aber für einen Platz in der GFL2 Nord für die nächste Saison bewerben. Es ist allerdings noch unklar, wie viele freie Plätze und Bewerber es für die Spielzeit im kommenden Jahr geben wird.

Die Vereine haben bis Mitte Oktober Zeit, ihre Lizenzierungsunterlagen einzureichen, eine Entscheidung des Verbandes wird Ende Oktober/Anfang November erwartet. Das erleichtert die Planungen für die Zukunft nicht, doch die „Men in Blue“ werden sich wohl oder übel gedulden müssen.

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