Mülheim. Toni Meister hat sich am Kreuzband verletzt und wird dem HTC Uhlenhorst lange fehlen. Zuvor gab es für die 27-Jährige Grund zum Feiern.

Hinter Toni Meister liegt eine Woche, die einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht. Vor zehn Tagen legte sie erfolgreich ihre letzte Prüfung ab und darf sich künftig Doktorin der Naturwissenschaften nennen. Am vergangenen Freitag meinte es das Schicksal mit der 27-Jährigen dann gar nicht gut.

Im Hallen-Bundesligaspiel beim Crefelder HTC verletzte sie sich ohne Fremdeinwirkung am Knie. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss. Die Folge: eine lange Reha und das Ziel, auf den Hockeyplatz zurückzukehren.

Uhlenhorsterin hat die Operation gut überstanden

„Ich bin nach vorne gelaufen, und das Knie ist nach hinten durchgeschlagen“, beschreibt Toni Meister den Moment, der für sie das Saison-Aus bedeutet, und erklärt: „Es war leider ein wenig programmiert. Ich hatte schon länger Probleme mit dem Knie.“ Dazu kam nun das relativ straffe Programm mit vielen Spielen auf dem Feld, einer nur kurzen Pause und dann einer intensiven Hallensaison.

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Die Operation hat Toni Meister gut überstanden, noch liegt sie in ihrer Heimat Hannover im Krankenhaus. „Ich hoffe, dass ich Weihnachten zu Hause bin“, sagt sie. Den geplanten Skiurlaub kann sie nicht antreten, stattdessen steht in den kommenden Wochen und Monaten die Reha auf dem Programm.

Mannschaftskollegin teilt das Schicksal von Toni Meister

„Der Reha-Plan sieht nicht so schön aus“, sagt Toni Meister mit einem Schmunzeln und weiß, dass der „Weg zurück ganz schön weit ist“. Ganz alleine muss sie ihn aber nicht gehen, Mannschaftskollegin Lara Birkner hat das gleiche Schicksal ereilt, auch sie musste sich einer Knieoperation unterziehen. „Wir können die Reha gemeinsam machen und die schlechte Laune dann am jeweils anderen auslassen“, sagt Toni Meister.

Überhaupt hat sich das Verletzungspech ein wenig durch die Saison der HTCU-Damen gezogen. Melanie Terber und Petra Ankenbrand verletzten sich an der Hand, Femke Jovy fehlte nach einem positiven Coronatest. Dazu kamen die Abgänge von einigen Leistungsträgerinnen vor Beginn der Feldhockeysaison. „Ich glaube, dass wir das gut weggesteckt haben“, sagt Toni Meister.

Klassenerhalt ist auch auf dem Feld das Ziel

Auf dem Feld liegen die HTCU-Damen auf Kurs Klassenerhalt, in der Halle haben sie diesen bereits in trockenen Tüchern. Das Ergebnis spricht also durchaus für die Uhlenhorsterinnen. „Die Verantwortung auf dem Platz ist auf mehrere Schultern verteilt“, erklärt die Allrounderin und ordnet – vor allem mit Blick auf die Feldsaison – ein: „Mit der Leistung können wir zufrieden sein. In der einen oder anderen Situation hatten wir ein bisschen Pech, sonst wären bessere Ergebnisse möglich gewesen.“

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Sie hofft, dass die Mannschaft nun langfristig zusammenspielt und sich entwickeln kann. Denn – auch das gehört zum Mülheimer Damenhockey im Jahr 2021 – noch im Frühsommer spielten die Uhlenhorsterinnen im DM-Viertelfinale und zwangen den Mannheimer HC bis ins Entscheidungsspiel. „Wir haben das Potenzial, dass über die Teamleistung etwas gutes entstehen kann. Es muss nicht immer über Einzelpersonen gehen“, beschreibt Toni Meister den HTCU-Weg – der wieder in die Play-offs führen soll.

Auslandsaufenthalt in Oxford geplant

In den kommenden Monaten wird sie diesen Weg nur vom Spielfeldrand mitgehen können und versuchen, ihre Teamkolleginnen zu unterstützen. Beruflich sieht die Virologin, die Bio-Medizin studiert hat, ihre mittelfristige Zukunft an der Uni Bochum, im Februar steht eigentlich noch ein zweimonatiger Auslandsaufenthalt im britischen Oxford an. „Ich hoffe, dass das alles klappt“, sagt Toni Meister.

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Und welche Ziele hat sie sich für das Jahr 2022 gesetzt? „Das ist eine gute Frage. Jetzt habe ich Zeit, darüber nachzudenken. Ich lasse alles auf mich zukommen, ein bisschen was Neues wird schon passieren.“