Baden-Baden. Die Mülheimerin Sabine Tschäge ist DOSB-Trainerin des Jahres. Sie coachte Jonathan Rommelmann, der in Tokio Olympia-Zweiter wurde.

Die Mülheimerin Sabine Tschäge ist vom Deutschen Olympischen Sportbund zur Trainerin des Jahres gewählt worden. Die 51-Jährige war bei den Olympischen Spielen in Tokio eine von nur 13 Trainerinnen der deutschen Delegation. Ihre Schützlinge, die beiden Ruderer Jonathan Rommelmann und Jason Osborne, gewannen die Silbermedaille.

Rommelmann war es auch, der in Baden-Baden die Laudatio für seine Trainerin übernahm. „Dir ist es wichtig, dass deine Sportler mündige Athleten sind, mit denen du zusammen auf ein Ziel hinarbeitest. Entscheidungen werden bei dir nicht diktiert, sondern fast immer im Team getroffen. Und du schaffst damit ein Umfeld, in dem man als Sportler gerne trainiert und in dem man jederzeit bereit ist 100 Prozent zu geben", sagte der Silbermedaillengewinner.

Schon mit 20 Jahren ins Trainergeschäft eingestiegen

Dabei sei es für Tschäge irrelevant, "ob für Kinderregatten, im Breitensport oder für Weltmeisterschaften trainiert wird. Du weißt, dass es keine Spitze ohne eine Basis geben kann."

Schon mit 20 Jahren stieg die ehemalige Athletin der Rennrudergemeinschaft ins hauptamtliche Trainergeschäft ein. Nach einem Job als Landestrainerin in Hessen, war sie seit 2009 beim Crefelder Ruderclub tätig. Von 2017 bis 2019 war sie erfolgreich als Junioren-Bundestrainerin tätig. Als Robert Sens, Trainer des leichten Doppelzweiers, nach Österreich wechselte, sprang die Mülheimerin ein. Ab Ende Dezember wird sie als Bundestrainerin das Männer-Riemen-Team in Dortmund verstärken.

DRV-Sportdirektor hofft auf Anreiz für andere Trainerinnen

"Wir freuen uns sehr, dass die Wahl auf Sabine Tschäge gefallen ist. Sie hat es absolut verdient. Sabine ist eine sehr erfahrene und erfolgreiche Trainerin, die weiß, wie sie ihre Athleten motivieren und zu Höchstleistungen bringen kann", sagte Mario Woldt, Sportdirektor des deutschen Ruderverbandes. Er sieht in dieser Auszeichnung auch einen Anreiz für andere Trainerinnen im Rudersport.

Der DOSB vergibt die Auszeichnung seit 2006. Mit Kim Raisner (Moderner Fünfkampf) und der damaligen Fußballbundestrainerin Silvia Neid wurden bislang nur zwei Frauen gewählt. In diesem Jahr wurden sowohl eine Frau als auch ein Mann ausgezeichnet. Trainer des Jahres wurde Tischtennis-Bundestrainer Jörg Roßkopf.