Mülheim. Die Niederlage gegen Köln ist ärgerlich, schwerer wiegt die der Uhlenhorsterinnen gegen Krefeld. Auch, weil die Leistung erneut nicht stimmte.

„Ein tolles Wochenende“, kommentierte Phil Neuheuser mit einem Schwall voll Ironie. Der Trainer der Damenmannschaft des HTC Uhlenhorst hatte zwei Niederlagen zu erklären, besonders das 4:5 (1:1) gegen den Krefelder HTC machte ihn ratlos.

Das 3:10 (2:4) gegen Rot-Weiss Köln war vom Ergebnis dagegen etwas zu hoch ausgefallen und zumindest in den ersten 30 Minuten hielt seine Mannschaft gut dagegen.

Keine Steigerung zum Spiel gegen Bonn erkennbar

Es war wie am vergangenen Samstag gegen Bonn. Wieder fanden die Damen des HTC Uhlenhorst nicht zu ihrem Spiel, agierten viel zu behäbig und fahrig. So war nichts davon zu sehen, dass die HTCU-Damen gegen den Crefelder HTC eigentlich in der Favoritenrolle gewesen waren.

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Nach zwei Minuten ging Krefeld bereits durch Julia Tondorf in Führung. Den Rückstand konnte Julia Hemmerle zwar 120 Sekunden später kontern – ein Weckruf war das aber nicht.

Uhlenhorst läuft immer einem Rückstand hinterher

Es blieb ein Bundesligaspiel auf überschaubarem Niveau. Und Krefeld zeigte sich vor dem Mülheimer Tor eiskalt. Jule Hufer erzielte das 2:1 (32.), das Marie Hahn egalisierte (39.). Mara Küskes brachte Krefeld wieder in Front (43.), diesmal glich Toni Meister aus (49.). Und in einer wilden Schlussphase sahen die Krefelderinnen nach der neuerlichen Führung durch Hufer (58.) bereits wie die sicheren Siegerinnen aus, Elena Clococeanu glich Sekunden vor dem Ende aber wieder aus.

Charlotte von Hülsen erzielte für die Damen des HTC Uhlenhorst gegen Köln alle drei Tore.
Charlotte von Hülsen erzielte für die Damen des HTC Uhlenhorst gegen Köln alle drei Tore. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wer dachte, dass der HTCU zumindest dieses Remis jetzt über die Zeit retten würde, sah sich getäuscht. War es vor Wochenfrist noch Fee Mazkour, die sogar noch den Siegtreffer gegen Bonn markierte, so lief es diesmal genau umgekehrt. Jule Hufer entschied das Spiel mit ihrem dritten Tor. „Es war ähnlich wie gegen Bonn. Wir haben nicht das abgerufen, was wir eigentlich können“, so Neuheuser.

Und es gab noch eine Parallele zum Vor-Wochenende. Wie schon gegen Düsseldorf zeigten die Uhlenhorsterinnen auch am Sonntag gegen Köln eine starke erste Halbzeit. Charlotte von Hülsen traf doppelt und hätten die HTCU-Damen ihre Ecken konsequenter verwertet, wäre mehr als ein 2:4-Rückstand drin gewesen.

Nur Starck zeigt eine gute Leistung

In den zweiten 30 Minuten war davon aber nichts mehr zu sehen. Abgesehen von der 18-jährigen Torhüterin Finja Starck, die auch in ihrem dritten Bundesligaspiel eine gute Leistung zeigte, brach die Mannschaft komplett ein.

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Völlig ohne Mut und Risikobereitschaft spielte das Neuheuser-Team nun. Anstatt den riskanten Ball in die Schnittstelle zu spielen, um so Torchancen zu erarbeiten, wurde lieber noch einmal hintenrum gespielt.

Keine Torchancen in der zweiten Halbzeit

Die Folge: Abgesehen vom zwischenzeitlichen 3:6 durch von Hülsen hatten die Uhlenhorsterinnen keine weiteren nennenswerten Torgelegenheiten. Auf der Gegenseite waren es dagegen Sophie Prumbaum (5 Tore) und Pia Maertens (4) die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Dass es am Ende zweistellig wurde lag auch daran, dass Mülheim die letzten Minuten ohne Torhüterin spielte.

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„Im Testspiel hat das gut geklappt. Wenn wir dann aber individuelle Fehler machen, laufen wir natürlich ins offene Messer“, so Neuheuser.

In der kommenden Trainingswoche möchte er noch einmal den Reset-Knopf drücken, bevor die wichtigen Spiele bei Blau-Weiß Köln und dem Bonner THV anstehen. Am Uhlenhorst ist ab sofort Abstiegskampf angesagt.

So haben sie gespielt

HTC Uhlenhorst – Crefelder HTC 4:5 (1:1)

Tore: 0:1 Tondorf (2.), 1:1 Hemmerle (4.), 1:2 Hufer (32.), 2:2 Hahn (39.), 2:3 Küskes (43.), 3:3 Meister (49., E.), 3:4 Hufer (58.), 4:4 Clococeanu (60.), 4:5 Hufer (60.)

HTC Uhlenhorst – RW Köln 3:10 (2:4)

Tore: 0:1 Maertens (2., E.), 1:1 von Hülsen (10.), 1:2, 1:3, 1:4 Prumbaum (11., 20., 28.), 2:4 von Hülsen (30.), 2:5, 2:6 Maertens (42., 43., E.), 3:6 von Hülsen (43.), 3:7 Hüls (45., 7m), 3:8, 3:9 Prumbaum (54., 59.), 3:10 Maertens (60.)

HTCU-Wochenendaufgebot: Starck, Schorde – Hahn, Terber, Clococeanu, Meister – Mazkour, Neuheuser, Birkner, Hemmerle, Werker, Scheuer, von Hülsen, Rosser.