Mülheim. Der HTC Uhlenhorst kassiert in zwei Spielen 22 Gegentore. Gegen Krefeld reicht es trotzdem zum Sieg, Köln bestraft die Mülheimer Abwehrfehler.

Es herrscht Redebedarf beim HTC Uhlenhorst. Torhüter Lennart Küppers erhob schon unmittelbar nach der 9:13 (3:5)-Niederlage im Spitzenspiel gegen den amtierenden deutschen Feld- und Hallenmeister HTC Uhlenhorst das Wort und nahm seine Mitspieler ins Gebet.

Wie schon am Vortag beim 11:9 (6:5)-Erfolg gegen den Crefelder HTC hatten seine Vorderleute viel zu leichtfertig die Gegentreffer hergegeben und so war die Niederlage gegen Köln unter dem Strich auch verdient.

HTC Uhlenhorst kassiert 22 Gegentore in zwei Spielen

„Über 20 Gegentore in zwei Spielen, das ist einfach zu viel“, sagte Tobias Matania, der Thilo Stralkowski an diesem Wochenende an der Seitenlinie vertrat. Und auch wenn die Mülheimer mit Kapitän Lukas Windfeder und Malte Hellwig auf zwei Nationalspieler verzichten mussten und auch Jan Nitschke weiterhin fehlte, darf das nicht als Ausrede für die Fehler gelten, mit denen sich die Uhlenhorster das Leben immer wieder selbst schwer machten.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport

Im Duell gegen Krefeld ging das noch gut, auch weil die individuelle Qualität im HTCU-Kader letztlich groß genug ist, um in der Offensive eben mehr Tore zu schießen, als hinten zu kassieren. Einmal mehr war Timm Herzbruch der überragende Mann bei den Grün-Weißen – allein auf sein Konto gingen sechs der elf Tore.

Herzbruch-Tore reichen den Mülheimern nicht

In der Partie gegen Köln reichten seine neuerlichen sechs Tore dagegen nicht, auch wenn er kaum mal eine Auszeit bekam und genau wie Niklas Bosserhoff beinahe über die gesamte Spielzeit auf dem Feld stand. „Natürlich hätten wir lieber mit fünf Toren Vorsprung geführt und ihm weniger Spielzeit gegeben“, so Tobias Matania.

Auch interessant

Köln bestrafte die Uhlenhorster Fahrlässigkeiten nämlich gnadenlos. Ob nach einem Ballverlust von Max Godau im Spielaufbau, einem verlorenen Zweikampf von Timm Herzbruch, der auf dem Weg in Richtung Kölner Tor war, oder nach zwei eklatanten Fehlpässen von Niklas Bosserhoff, von denen einer zu einer Ecke samt Gegentreffer und ein weiterer direkt zum Tor für Köln führte.

Zu viele Fehler im Uhlenhorster Spielaufbau

Alles, was sich die Uhlenhorster mit ihrer Offensivpower aufbauten, stießen sie hinten mit teils haarsträubenden Aktionen wieder um. „Unsere Baustelle bleibt die Defensive“, stellte dann auch Tobias Matania fest. Er erklärte: „Gerade wenn man diese Fehler im Spielaufbau macht, ist der Weg zum eigenen Tor sehr kurz.“ Entsprechend leicht fiel es Köln zu treffen.

Und schon wieder ein Tor: Der ehemalige Mülheimer Elian Mazkour (r.) traf gegen seine alten Teamkollegen doppelt.
Und schon wieder ein Tor: Der ehemalige Mülheimer Elian Mazkour (r.) traf gegen seine alten Teamkollegen doppelt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

So dauerte es nach Uhlenhorster Toren oft nur wenige Sekunden, da musste Lennart Küppers schon wieder hinter sich greifen und Köln hatte den alten Abstand wieder hergestellt. In der zweiten Halbzeit kamen sie nie näher als auf zwei Tore heran, entscheidend war das dritte Viertel, in dem Köln auf vier Tore davonzog.

Uhlenhorst lässt zu Beginn viele Chancen liegen

Dazu kam gerade im ersten Viertel das fehlende Spielglück. Henrik Mertgens allein hatte drei hochkarätige Chancen, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Statt eines 2:2 zu ersten Viertelpause wäre mit etwas mehr Glück auch eine Mülheimer Führung drin gewesen.

Allerdings zeichnete sich auch Kölns Schlussmann Joshua Onyekwue Nnaji immer wieder aus. Genau wie im Übrigen Lennart Küppers, der mit einigen Paraden noch den einen oder anderen Gegentreffer mehr verhindern konnte.

Wollen die Uhlenhorster Ende Januar um den Titel mitspielen, werden sie ihre Defensivschwäche abstellen müssen. Köln hat ihnen am Sonntagnachmittag gnadenlos aufgezeigt, welche Baustellen es zu beseitigen gibt.

So haben sie gespielt

HTC Uhlenhorst – Crefelder HTC 11:9 (6:5)

Tore: 1:0 Herzbruch (2., 7m), 1:1 Kossol (5., E.), 1:2 Bachmann (7.), 2:2 Godau (8.), 2:3 Jansen (9.), 3:3 Godau (10.), 3:4 Friedrich (11.), 4:4 Herzbruch (18.), 4:5 Ehling (20., 7m), 5:5 Herzbruch (25., E.), 6:5 Mertgens (28., E.), 6:6 Kossol (34., E.), 7:6 Herzbruch (35., 7m), 7:7 Friedrich (36.), 8:7 Mertgens (39.), 9:7 Bosserhoff (41., E.), 10:7, 11:7 Herzbruch (50., E., 52.), 11:8 Sweering (53.), 11:9 Bachmann (57.)

HTC Uhlenhorst – Rot-Weiss Köln 9:13 (3:5)

Tore: 0:1 Rühr (3., E.), 1:1 Herzbruch (10.), 1:2 Trompertz (10.), 2:2 Herzbruch (15., E.), 2:3 Rühr (17.), 2:4 Große (20., E.), 2:5 Grambusch (21.), 3:5 Mertgens (29., E.), 3:6 Nyström (36.), 4:6 Herzbruch (37., 7m), 4:7 Rühr (39.), 5:7 Herzbruch (40.), 5:8 Mazkour (40.), 5:9 Nyström (43.), 6:9 Mertgens (46.), 6:10 Prinz (47.), 7:10 Herzbruch (48., E.), 7:11 Mazkour (49.), 8:11 von Schwerin (51.), 8:12 Große (54., E.), 8:13 Pelzner (58.), 9:13 Herzbruch (60., E.).

HTCU-Wochenendaufgebot: Küppers, Damberger – Holthaus, Bosserhoff, Kammann, Meyer, Seidemann, Godau, Noertersheuser, Mertgens, Herzbruch, Enaux, von Schwerin