Mülheim. Nach neun Niederlagen versuchen es die Handballer der HSG Mülheim/Styrum mit einem Trainerwechsel: Lukas Görgens übernimmt wieder für Tim Strack.

Die HSG Mülheim/Styrum hat nach neun sieglosen Partien in der Handball-Verbandsliga die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Tom Strack getrennt. Strack hatte die Mannschaft erst kurz vor dem Saisonstart übernommen. Sein Nachfolger ist bereits gefunden: Lukas Görgens wird von nun an auf der Bank Platz nehmen.

“Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Aber Fakt ist, dass wir noch keine Punkte haben“, sagt HSG-Vorstandsmitglied Wolfgang Bergmann. Zwar sei klar, dass die missliche Lage der Spielgemeinschaft nicht allein dem Trainer anzulasten sei.

Weitere Nachrichten aus dem Mülheimer Handball

„Es sind leider einfach viele Dinge zusammengekommen“, so Bergmann. Keine optimale Vorbereitung, ein zu lange dauernder Findungsprozess der Mannschaft, viele ungeplante Ausfälle und Verletzungspech. Mit der Konsequenz, dass die Mülheimer nach neun Spieltagen abgeschlagen am Tabellenende stehen.

“Für uns war dieser Schritt, die letzte Möglichkeit, nochmal das Ruder rumzureißen“, erklärt Bergmann, die aus dem Vorstand gekommene Entscheidung. Für ihn steht aber nun auch die Mannschaft ein Stück weit in der Pflicht. Denn bisweilen hätten einige Spieler nicht an ihr Leistungsniveau aus den vergangenen Jahren anknüpfen können und „bei weitem nicht das gezeigt, was man von ihnen erwartet hat“.

Auch interessant

Vorstand sieht HSG auf Augenhöhe mit Konkurrenten wie ETB oder Solingen

Insbesondere mit Mannschaften wie dem ETB Schwarz-Weiß Essen (22:23), dem Solinger TB (26:27) oder zuletzt der MTG Horst Essen (21:26) sieht Bergmann seine HSG auf einem Niveau, wo sie hätte Punkten müssen. Etwas Zählbares gab es aber am Ende nicht.

Deswegen kommt für Ex-Coach Strack die Entscheidung des Vorstands auch nicht überraschend. „Ich habe ehrlicherweise nach dem Spiel am Sonntag damit gerechnet“, so Strack. Sportlich sei es für ihn durchaus nachvollziehbar, dass der Verein noch einmal versucht, alles zu mobilisieren.

Klare Absprachen auf dem Feld nicht umgesetzt

Beide Seiten betonen aber, dass es eine Trennung „im Guten“ gewesen sei. So lässt Bergmann menschlich auch nichts auf Strack kommen. Auch wenn er einräumt, dass eventuell der „letzte Draht zwischen Mannschaft und Trainer gefehlt habe“ und er vielleicht zuletzt nicht alle erreicht habe mit seiner Art. Denn auffällig sei es gewesen, dass der Verbandsligist klare Absprachen in der Kabine auf dem Feld nicht hätte umsetzen können.

Auch interessant

Dies soll nun unter neuer Führung anders werden. Lukas Görgens, langjähriger Spieler der HSG Mülheim, hatte die Spielgemeinschaft im vergangenen Jahr schon in der Landesliga gecoacht. „Für Lukas ist das natürlich jetzt eine steile Karriere“, so Bergmann. Denn Görgens war eigentlich jüngst erst als Co-Trainer für die HSG-Reserve ins Boot geholt worden. Nun soll dieser am Dienstag bereits das erste Training mit der Mannschaft leiten.

Gute Landesliga-Spieler könnten aufrücken

Aber Veränderungen seien nicht nur allein beim Trainerposten vorgesehen, auch im Kader selbst soll es möglicherweise noch einmal Rotation geben. „Wir wollen uns jetzt voll auf die Verbandsliga konzentrieren und alles, was wir haben in die Erste stecken, um so den Bock noch umzustoßen“, so Bergmann.

Vor der Saison war die Divise vielmehr, zwei schlagkräftige Mannschaften ins Rennen zu schicken. So könnte eventuell der eine oder andere Spieler, der gerade in der Landesliga eine gute Figur macht, in den Kader der Ersten aufrücken. „Die Zweite ist meiner Meinung nach schon recht gesichert und wird auch so noch den einen oder anderen Punkt holen“, ist Bergmann überzeugt.

Auch interessant

Ob sich die Veränderungen im Kader schon in der nächsten Partie zeigen werden, ist noch unklar. Am kommenden Wochenende steht nämlich ein vielleicht schon vorentscheidendes Vier-Punktespiel gegen den Tabellenvorletzten Haaner TV an.

Weitere Artikel aus dem Mülheimer Lokalsport lesen Sie hier.