Mülheim. Deutlich zu hoch verliert der PCF Mülheim das Verfolgerduell in der Futsal-Regionalliga, weil Gegner Detmold die Fehler ausnutzte.

Als der Ball auf das leere Tor zurollte, wussten die Spieler des PCF Mülheim, dass das Unheil nicht mehr abzuwenden war. Das Verfolgerduell in der Regionalliga West gegen Cherusker Detmold war endgültig verloren. Die 3:8 (0:2)-Heimniederlage mutet aber deutlich zu hoch an.

„Wir wussten, dass das Spiel sehr kampfbetont wird“, sagte Trainer Thomas Libera, nachdem er seine Schützlinge zu einer langen Ansprache nach dem Schlusspfiff versammelt hatte.

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„Am Ende hat die Mannschaft, die individuell vielleicht ein bisschen stärker ist und unter dem Strich auch cleverer war, sich in einer kritischen Situation, wo es 3:3 steht, besser angestellt“, sprach der Coach den Knackpunkt der Partie an.

Aber der Reihe nach: In der ersten Halbzeit hätten sich die Mülheimer über einen höheren Rückstand nicht beschweren dürfen. Vor und nach dem 0:1 in der siebten Minute verhinderten die Mülheimer mehrfach einen weiteren Gegentreffer.

Zweites Gegentor fiel 22 Sekunden vor der Pause

Daher sah es lange danach aus, als würde der Primero Club nur diese knappe Hypothek mit in den zweiten Durchgang nehmen. Doch 22 Sekunden vor der Pause bewerteten die Schiedsrichter ein Einsteigen der Gäste nicht als Foul, Detmold hatte plötzlich eine Überzahl vor dem Mülheimer Tor und Alexander Felker stellte auf 0:2.

„Nach dem 0:2 sind wir nochmal zum 3:3 gekommen, das hat unsere Qualität gezeigt“, meinte Libera. Tatsächlich kam sein Team mit deutlich mehr Elan aus der Pause. Ein Schuss von Jasmin Dedic wurde noch abgewehrt, doch Enno Jung nutzte den zweiten Versuch zum Anschlusstreffer. Keine Minute später staubte diesmal Dedic nach einem Schuss von Yousef Ahmad ab – 2:2.

Mülheimer hatten das Momentum auf ihrer Seite

Die Gäste brachten sich nun selbst durch Undiszipliniertheiten und einen Platzverweis in Schwierigkeiten. Der PCF hatte zeitweise Überzahl und plötzlich das Momentum auf seiner Seite.

Ausgerechnet in der Phase unterlief Keeper Mohammad Bahmei ein folgenschwerer Ballverlust als letzter Mann. Er versuchte noch, Alexander Felker zu Fall zu bringen, konnte das 2:3 aber nicht mehr verhindern.

Kapitän Mevissen verwandelt den ersten Strafstoß

Plötzlich kippte das Pendel wieder in Richtung der Gäste aus, die schon in der 30. Minute eine Riesenchance auf den vierten Treffer hatten. Kurz darauf verhinderte der Pfosten (vorerst) das dritte Tor von Felker.

Detmold hatte aber fleißig Fouls gesammelt, so dass der Primero Club in der 32. Minute den ersten Strafstoß zugesprochen bekam. Kapitän Tobias Mevissen traf zum 3:3-Ausgleich.

Pfosten - 3:4-Rückstand statt 4:3-Führung

Nun ging der offene Schlagabtausch wieder in die andere Richtung weiter, wo zwei Detmolder vor Adi Vrebac retten mussten – ehe es zum zweiten Mal Strafstoß für die Mülheimer gab. Doch diesmal traf Mevissen nur den Pfosten. Fast im direkten Gegenzug erzielte Fynn Luca Vollmer das 4:3 für die Gäste. „Es ist total ärgerlich, denn das Momentum war auf unserer Seite“, haderte Coach Libera hinterher.

Kurz nachdem Enno Jung noch eine große Chance auf das mögliche 4:4 vergab, machte Cherusker mit dem 5:3 praktisch den Deckel auf die Partie. Dass die Detmolder in der Schlussphase die Mülheimer Fehler im Spiel mit dem fliegenden Torwart zu drei weiteren Treffern nutzten, wurde dem Spielverlauf unter dem Strich nicht ganz gerecht.

Als nächstes geht es zum Tabellenersten

„Jeder von uns hat ein bis zwei kleine individuelle Fehler gemacht und Detmold wusste das auszunutzen“, sagte Libera, wohingegen seine Mannschaft die Patzer der Gäste „nicht so gnadenlos“ ausgenutzt hätte.

„So etwas gehört aber auch zu einem Reifeprozess“, meinte der Coach. Ob dieser kurzfristig fruchtet, können die Mülheimer schon am kommenden Samstag im Duell beim ungeschlagenen Tabellenführer Futsal Panthers Köln unter Beweis stellen. Mit den Kölnern wurde Thomas Libera als Spieler im Jahr 2009 Deutscher Meister.