Mülheim. Wenn am Sonntag der VfR Saarn auf die HSG Mülheim/Styrum II trifft, stehen sich zwei Brüder gegenüber. Die Pfeile fliegen schon vor der Partie.
Am Sonntag, 13 Uhr. treffen in der Handball-Landesliga der VfR Saarn und die HSG Mülheim/Styrum II aufeinander. Das Lokalderby ist vor allem für zwei Beteiligte etwas ganz Besonderes: Lukas und Jonas Krusenbaum. Jonas trägt das Saarner Trikot, Lukas läuft für die HSG-Reserve auf. Beide spielen von Kindesbeinen an Handball und haben ihre ersten Erfahrungen bei Tura 05 gemacht.
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Nun stehen sich beide erstmals in einem Meisterschaftsspiel gegenüber. Mareike Teuffer hat vor dem Brüder-Duell die Stimmung eingefangen.
Sechs deutliche Siege in den ersten sechs Partien. War mit einem solchen Start für den VfR Saarn zu rechnen?
Jonas Krusenbaum: Gerechnet habe ich nicht unbedingt damit, aber überrascht bin ich auch nicht. Wir haben uns auch während der Corona-Pause ständig bewegt und fit gehalten, damit wir optimal auf den Saisonstart vorbereitet sind.
Lukas Krusenbaum: Ich wusste ja von Jonas, wie die Vorbereitung bei Saarn ausgesehen hat. Dementsprechend habe ich schon mit einem guten Auftakt gerechnet. Aber dass er, gerade was das Torverhältnis angeht, so gut wird, habe ich nicht gedacht. Auch der klare Sieg im letzten Spiel gegen Velbert/Heiligenhaus hat das nochmal verdeutlicht.
Nach einem verhaltenen Start kommt auch die HSG so langsam in die Spur. Welche Rolle wird sie in der Liga noch spielen?
Jonas: Ich glaube, dass die HSG nach kleinen Startschwierigkeiten nun in der Saison angekommen ist. Deswegen denke ich, dass sie sich im guten Mittelfeld platzieren und dem einen oder anderen Gegner noch Schwierigkeiten bereiten wird.
Lukas: Ich denke auch, dass wir bestimmt noch einige Mannschaften ärgern können. Denn wir finden mit jedem Spiel besser zusammen. Am Ende in der oberen Tabellenhälfte zu stehen, wäre auf jeden Fall ein gutes Ergebnis für die erste Saison als HSG Mülheim/Styrum II.
Was haben Sie sich als Mannschaft für das Derby am Wochenende vorgenommen?
Jonas: Wir wollen uns die ersten zwei Derbypunkte der Saison sichern und damit die Tabellenführung weiter ausbauen.
Lukas: Aber gerade bei so einem Derby spielt der Tabellenplatz oft keine Rolle, da werden die Karten neu gemischt und die Stimmung ist nochmal eine ganz andere als bei den übrigen Saisonspielen. Deswegen ist unser Ziel auch ganz klar, zwei Punkte einzufahren.
Inwieweit ist das Spiel denn ein Thema in der Familie?
Lukas: Unsere Eltern würden das Derby am liebsten direkt überspringen, damit Sie weiterhin nur für ein Team jubeln können (lacht).
Jonas : Hier und da gibt es schon ein paar Sticheleien und Anspielungen. Man merkt schon, dass wir beide heiß auf das Derby sind. Aber, ob da immer so viel Ernst dahintersteckt, sei dahingestellt.
Geht man bei seinem Bruder in der Abwehr genauso zur Sache wie bei jedem anderen?
Jonas: Natürlich nicht! Ich meine, wie oft bekommt man schon die Chance in einem Ligaspiel gegen seinen Bruder spielen zu dürfen? Da ist natürlich klar, dass man ihn dann etwas härter rannimmt und auch etwas ärgert. Alles fair und sportlich versteht sich!
Lukas: Wobei Jonas und ich auf unterschiedlichen Positionen spielen, da werden wir wahrscheinlich gar nicht so viel Kontakt miteinander haben.
Welchen Spruch werden Sie denn dem Bruder bei einem Sieg am Sonntag drücken?
Jonas: Tja, manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen…
Lukas: Da mache ich mir noch gar keine Gedanken drüber. Das Wichtigste ist erst einmal, die Saarner ein bisschen zu ärgern. Was am Ende rum kommt, werden wir sehen.