Berlin. Der 1. BV Mülheim erlebte ein erfolgreiches Wochenende in Berlin. Zwei Spiele wurden gewonnen – eines davon allerdings äußerst knapp
Von Mülheim nach Berlin sind es mehr als 500 Kilometer. Wer diese Reise antritt, dem ist zu wünschen, dass sie sich lohnt. Am vergangenen Wochenende begaben sich die Spieler und Spielerinnen des 1. BV Mülheim auf genau jenen Trip, um gegen den SV Berliner Brauereien sowie den EBT Berlin zu spielen. Ob es sich gelohnt hat?
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Es scheint so. „Über das gesamte Wochenende haben wir fünf Punkte eingesammelt. Einen mehr, als wir uns vorgenommen haben. Wir sind mehr als zufrieden“, sagt Teammanager und Spieler Jonathan Rathke. Er selbst trat in Berlin nicht an, dafür zeigten seine Kollegen und Kolleginnen starke Leistungen.
1. BV Mülheim sichert sich einen deutlichen ersten Sieg
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Aber von Beginn an: Am Samstag spielten die Mülheimer zunächst gegen Brauereien, ein Team aus dem unteren Tabellendrittel. Dem BV gelang dabei ein ungefährdeter Sieg, am Ende hieß es 6:1 für Mülheim. Insgesamt gewann der BV 18 Sätze, nur sieben gingen an den Gastgeber.
„Es ist sehr gut gelaufen. Wir haben drei Punkte mitnehmen können und die Spiele waren relativ deutlich. Die einzige Partie, die wir verloren haben, war das zweite Herren-Einzel. Da war aber schon klar, dass wir die drei Punkte im Sack haben“, erklärt Rathke.
Wesentlich spannender gestaltete sich das Aufeinandertreffen mit dem EBT Berlin, immerhin höher angesiedelt als Brauereien und mit gutem Personal in den Reihen. „Da waren die Klindt-Brüder aus Dänemark dabei, die sehr stark sind. Beide haben in der Vergangenheit in der Liga immer die Punkte eingesammelt“, so der BV-Teammanager. Philip Illum Klindt und Benjamin Illum Klindt traten für Berlin direkt im ersten Herren-Doppel gegen Mülheims Dmytro Zavadsky und Pasquale Czeckay an. Die Begegnung ging bis in den vierten Satz, den die Mülheimer für sich entscheiden konnten. „Das war auf jeden Fall ein Schlüsselspiel“, sagt Rathke über die Begegnung.
Im zweiten Spiel ist es bis zum Schluss spannend
Danach begann ein Wechselspiel: Erst zogen die Berliner im Damen-Doppel gleich, dann brachte das Mülheimer Herren-Doppel Skrzeba/Schlevoigt wieder die Führung für den BV, um wenig später im Herren-Einzel wieder den Ausgleich zu kassieren. Dieses Einzel, Mülheim wurde durch Dmytro Zavadsky vertreten, wurde erst im fünften Satz verloren. „Das war bitter“, so Rathke, „da hatte unser Dmytro eigentlich im fünften Satz 10:7 geführt und auf einmal standen keine Bälle mehr zur Verfügung vom Ausrichter. Das hat für ein fünf- oder sechsminütige Spielunterbrechung gesorgt, das war nicht förderlich für den Rhythmus, sagen wir mal so.“
Im Anschluss konnte EBT Berlin erstmals die Führung übernehmen, als der Gastgeber das Damen-Einzel für sich entschied. Dass die Mülheimer am Ende trotzdem feiern durften, lag am Gemischten Doppel (Schlevoigt/Meyer) und dem zweiten Herren-Einzel (Czeckay). Beide Spiele gewann der BV, und sicherte mit diesen Erfolgen am Ende zwei Punkte. Insgesamt waren es also fünf Zähler aus zwei Spielen.
Das Fehlen von Schiedsrichtern verwundert
Grund für Kritik gab es allerdings auch, das hatte aber wenig mit der spielerischen Leistung zu tun. „Bei EBT Berlin waren keine Schiedsrichter zugegen. Das ist schon eher negativ, meiner Meinung nach, wenn man in der zweithöchsten Liga in Deutschland spielt“, sagt Teammanager Rathke. Für seinen Verein konnte er hingegen viel Positives mitnehmen. „Wenn wir mit unserer Stammmannschaft auflaufen, können wir die Liga gut bewältigen. Wir ziehen aus diesen Spielen, dass wir uns so keine Sorgen machen müssen, in den Abstiegskampf reinzurutschen.“ Die Fahrt nach Berlin dürfte sich also definitiv gelohnt haben.