Mülheim. Mit einer spannenden Mischung aus starken jungen Spielern und ehrgeizigen Routiniers geht Blau-Weiß Mintard in seine dritte Landesliga-Saison.

Neun Abgänge, sieben neue Spieler, ein neuer Trainer, die Corona-Situation, die Hochwasserschäden, mehrere Benefizspiele – die Vorkommnisse aus der Vorbereitung der DJK Blau-Weiß Mintard hätten anderswo für eine ganze Saison gereicht. Mindestens. All das zählt nicht mehr, wenn am Sonntag, 15 Uhr, das erste Landesligaspiel beim VfR Frohnhausen angepfiffen wird.

„Wenn es um Punkte geht, ist man sicherlich noch einmal anders motiviert“, sagt Trainer Hakan Yalcinkaya, der im März zum Nachfolger von Fabio Audia ernannt wurde. Seine erste Vorbereitung als Mintarder Coach liest sich bei sieben Siegen und sechs Niederlagen durchwachsen. „Wir hatten aber auch gute Phasen, insbesondere am Anfang“, erinnert der 34-Jährige.

DJK BW Mintard ist sich sicher, die Abgänge gut kompensiert zu haben

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Neben der Situation auf der heimischen Anlage lag das unstete Auftreten auch daran, dass immer wieder wichtige Spieler fehlten. Beim Saisonstart am Sonntag soll das anders sein. Bis auf Julian Piontek, der noch nicht aus seiner langen Verletzung zurück ist, wird der Kader vollzählig sein.

„Von der Qualität und der Anzahl reicht der Kader auf jeden Fall aus“, findet der Coach, dem in diesem Punkt auch sein Sportlicher Leiter zur Seite springt. „Die Abgänge konnten wir kompensieren“, sagt Marco Guglielmi und nennt eine Ausnahme: „Ob wir Maciej Szewczyk spielerisch und menschlich ersetzen können, wird sich zeigen.“

Jeff Gyasi (r.) ist der Königstransfer beim Fußball Landesligisten DJK Blau-Weiß Mintard.
Jeff Gyasi (r.) ist der Königstransfer beim Fußball Landesligisten DJK Blau-Weiß Mintard. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Von den Neuen ist der Sportchef aber naturgemäß überzeugt. „Wir haben uns spielerisch und in der Breite meiner Meinung nach sogar verbessert“, sagt Guglielmi. Denn neben Top-Transfer Jeff Gyasi sind auch die jungen Spieler wie Marvin Kura, Leo Kastrati oder Serkan Güzel keineswegs nur zum Auffüllen des Kaders nach Mintard gekommen.

„Ich bin guter Dinge, dass sie bei uns einschlagen werden“, sagt Guglielmi. „Einer wie Serkan bringt trotz seines Alters schon große Qualität mit“, lobt auch Coach Yalcinkaya. Gleiches gilt auch für die immer noch jungen Ben Kastor und Niklas Nett, von denen insbesondere Letzterer in der kurzen Vorsaison gleich Stammspieler war. Er konnte auch bei seinem neuen Coach punkten: „Er hat konstant gute Leistungen gezeigt.“

Shogo Tabata und Tobias Kolb sind Gewinner der Vorbereitung

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Neben den Youngstern verfügt das Mintarder Team aber auch über reichlich Erfahrung. „Die Mischung ist gut. Ausschließlich auf junge Spieler zu setzen, ist schwierig, weil man in bestimmten Phasen auf und neben dem Platz diese erfahrenen Spieler braucht wie einen Lierhaus, Gyasi oder Haubus“, sagt der Blau-Weiß-Trainer.

Shogo Tabata (vorne) zeigt sich in der Fußball-Vorbereitung auf die Landesligist aktuell in einer guten Verfassung.
Shogo Tabata (vorne) zeigt sich in der Fußball-Vorbereitung auf die Landesligist aktuell in einer guten Verfassung. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Zu den Gewinnern der Vorbereitung zählten mit Sicherheit auch Neuzugang Shogo Tabata und der nach langer Verletzungspause wieder erstarkte Tobias Kolb. „Wenn wir komplett sind, ist mir in keinster Weise bange, dann haben wir auch die Qualität, Spieler ersetzen zu können“, sagt Yalcinkaya. Auch der andere Sportliche Leiter Roland Henrichs ist dieser Meinung: „Wenn alle fit sind, glaube ich, dass wir uns vor keinem verstecken müssen.“

Die langfristige Etablierung bleibt das übergeordnete Ziel

Yalcinkaya wird sich sicherlich das ein oder andere Spiel der Konkurrenz anschauen und die nötigen Informationen einholen, komplett nach dem Gegner richten, werden sich die Mintarder aber nicht. Was der Coach jetzt schon sagen kann: „Ich glaube, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Man hat keinen Verein, wo man sagt: da hat man die drei Punkte sicher.“

Wie schnell es in der kleinen Liga durch eine gute Serie nach oben gehen kann, haben die Mülheimer im Vorjahr gesehen. „Aber wir lassen sicherlich die Kirche im Dorf“, sagt Henrichs. Das grundsätzliche Ziel hat sich seit dem Aufstieg 2019 nicht verändert. „Wir haben immer gesagt, dass wir uns in der Landesliga etablieren möchten. Dazu wollen wir so schnell wie möglich in sicheren Fahrwassern sein.“

Tor: Dominic Haas, Thorben Ridder, Marvin Rösch; Abwehr: Marlon Braun, Nico Erbslöh, Leon Eschen, Jeff Gyasi, Max James Haubus, Artian Kabashaj, Robin Müller, Julian Piontek, Henry Schäumer; Mittelfeld: Marco Brings, Abdelmalik El Ouriachi, Nick Heppner, Ben Kastor, Leonard Kastrati, Florian Klasen, Marvin Kura, Niklas Nett, Shogo Tabat; Angriff: Serkan Güzel, Tobias Kolb, Fatih Koru, Mathias Lierhaus; Trainerteam: Hakan Yalcinkaya (Trainer), Marcel Sommer (Co-Trainer), Klaus Böhs (TW-Trainer)

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