Tokio. Maike Schaunig stand im Spiel gegen Indien zum ersten Mal bei den Olympischen Spielen auf dem Platz. Ein Kindheitstraum ist wahr geworden.

Am Dienstagnachmittag steht Yoga auf dem Regnerationsprogramm von Maike Schaunig. Danach ruft sie gut gelaunt aus dem olympischen Dorf in Tokio an. Am Montag hat sie ihr Debüt bei den Olympischen Spielen gefeiert, beim 2:0-Erfolg gegen Indien stand sie für die angeschlagene Lena Micheel im Kader.

„So richtig realisiert habe ich es erst nach dem Spiel“, blickt Schaunig auf die knapp 24 Stunden zwischen Kader-Nominierung und Olympiadebüt zurück. Am Sonntagabend hatte sie Bundestrainer Xavier Reckinger informiert, dass sie gegen Indien spielen wird.

Team nimmt der Uhlenhorsterin die Nervosität

„Das war Freude pur. Dieser Einsatz ist viel mehr, als ich mir erhofft hatte und das war ein super toller Moment“, freut sich die Verteidigerin, die in der vergangenen Saison noch als Kapitänin des HTC Uhlenhorst auf dem Platz stand, zur neuen Spielzeit aber zum deutschen Meister Düsseldorfer HC wechseln wird. Sofort wurden Freunde und Familien in Deutschland informiert, damit sie die Olympia-Premiere live im Fernsehen verfolgen konnten.

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Die Nervosität vor dem Spiel sei dann durchaus etwas größer gewesen als bei normalen Länderspielen. „Als wir im Bus waren und Musik gehört haben, hat sich das aber relativ schnell gelegt. Da hat mich die Mannschaft aus der Nervosität gut rausgerissen“, so Schaunig.

Besonderer Moment bei der Nationalhymne

Wie immer sei es ein besonderer Moment gewesen die Hymne vor dem Feld zu singen, mit ihrer Leistung war sie auch zufrieden: „Ich habe der Mannschaft bewiesen, dass ich da bin, wenn sie mich brauchen.“

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Ob sie auch im Spiel gegen Irland (Mittwoch, 5.15 Uhr) zum Einsatz kommen sollte, wusste sie am Dienstagnachmittag noch nicht. „Wenn ich spielen darf, freue ich mich sehr. Wenn Pauline Heinz die Chance bekommt, gönne ich es ihr aber genauso“, sagt die Dinslakenerin.

Viel Ruhe zwischen den Spielen

Zwischendurch steht vor allem „Regeneration, Essen und Schlafen an. Vielleicht gehen wir abends noch mal eine Runde spazieren, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist“, beschreibt die 25-Jährige.

All das kann sie nun noch mehr genießen als sowieso schon. Denn nicht nur, dass sie als Ersatzspielerin nominiert wurde – sie hat nun auch ihr erstes Spiel absolviert. „Olympische Spielen waren immer das Turnier, auf das ich hingearbeitet habe. Mit dem Spiel ist ein Traum in Erfüllung gegangen von dem ich als kleines Mädchen mal gehofft, habe, dass es so kommt. Und egal wie viele Einsätze ich noch bekomme. Ich habe ein Spiel gespielt.“