Tokio. Dieser edle Schmuck steht ihm gut: Matthias Cassé, belgisches Judo-Ass der SU Annen, gewinnt Bronze bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Nachdem bei den letzten Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sein Landsmann Dirk van Tichelt in Sachen Edelmetall schon die Vorlage geliefert hatte, zog nun das belgische Judo-Ass Matthias Cassé nach und gewann am Dienstag in Tokio ebenfalls Bronze.

Die beiden herausragenden Kampfsportler verbindet nicht nur die gleiche Heimat, sowohl Cassé als auch van Tichelt gehören bzw. gehörten auch zum Aufgebot des Wittener Bundesligisten Sport-Union Annen.

In der Klasse bis 81 Kilogramm gehörte Cassé fraglos vorab zu den Topfavoriten - immerhin hatte er in diesem Jahr die Weltmeisterschaft für sich entschieden. Doch in Tokio reichte es nicht ganz zum Einzug ins Finale, denn der Belgier verlor sein Halbfinalduell gegen den späteren Olympiasieger Takanori Nogase (Japan) mit Waza-ari-Wertung. Im „kleinen Finale“ allerdings bezwang er den Georgier Tato Grigalashvili nach 2:34 Minuten vorzeitig mit Ippon und hatte damit Bronze in der Tasche.

Der Moment des Erfolges: Matthias Cassé (re.) feiert die entscheidende Wertung gegen den am Boden liegenden Georgier Tato Grigalashvili und holt sich die olympische Bronzemedaille in Tokio.
Der Moment des Erfolges: Matthias Cassé (re.) feiert die entscheidende Wertung gegen den am Boden liegenden Georgier Tato Grigalashvili und holt sich die olympische Bronzemedaille in Tokio. © Getty Images | Harry How

DJB-Kämpfer Ressel verpasst Sprung aufs Podium

Beinahe hätte es auch für den deutschen Vertreter in dieser Kategorie zu Edelmetall gereicht. Doch Ex-Europameister Dominic Ressel aus Kiel biss sich ebenso wie Matthias Cassé am starken Japaner Takanori Nagase die Zähne aus. Im „Golden Score“ boten sich die Rivalen ein enges Gefecht auf Augenhöhe, Ressel musste sich jedoch wegen einer umstrittenen Entscheidung geschlagen geben. Über den Umweg der Trostrunde kam aber auch er ins Bronze-Match, hatte es dort mit dem Österreicher Shamil Borchashvili zu tun. Doch schon nach 13 Sekunden überraschte ihn der Schützling der früheren deutschen Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, die die Judoka der Alpenrepublik seit einiger Zeit mit Erfolg coacht, mit einem Waza-ari und holte bald darauf per Haltegriff die alles entscheidende zweite Wertung. So blieb Ressel letztlich nur der etwas undankbare fünfte Rang.

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„Ich freue mich für Matthias Cassé, dass es geklappt hat“, sagte Annens Geschäftsführer Matthias Kiehm, der die Kämpfe am Dienstag daheim vor dem Fernseher verfolgt hatte. „Als Weltmeister war der Druck auf Matthias ziemlich groß“, so der Funktionär. Wenn die SUA demnächst ihr Trainingslager vor dem Bundesligastart abhält, besteht durchaus die Chance, dass Cassé dann auch dabei sein wird.

Am Mittwoch wird für die SU Annen mit dem für die Türkei kämpfenden Slowenen Mihael Zgank in der Klasse bis 90 Kilogramm noch ein weiterer aussichtsreicher Kandidat auf die Matte gehen. Nach einem Freilos zu Beginn geht es für ihn gegen den Kubaner Ivan Felipe Silva Morales.