Tokio. Stefanie Horn hat eine olympische Medaille knapp verpasst. Im Finale von Tokio belegte die gebürtige Bottroperin den vierten Platz.

Knapper hätte es nicht sein können. Um gerade einmal zwei Zehntelsekunden hat die für Italien startende Bottroperin Stefanie Horn eine Medaille bei den Olympischen Spielen verpasst.

Im Finale im Kanu-Slalom touchierte Horn das zweite Tor und kassierte zwei Strafsekunden. Entscheidend, im knappen Rennen, das die deutsche Ricarda Funk vor der Spanierin Maialen Chourraut und der Australierin Jessica Fox gewann.

Bottroperin unterläuft ein Fehler am zweiten Tor

Horn startete, wie bereits im Halbfinale, couragiert ins Rennen und machte von Beginn an Tempo. Anders als noch in der Vorschlussrunde, das sie wie auch schon den Vorlauf am Sonntag als vierte beendete, unterlief ihr an Tor zwei aber eine kleine Unaufmerksamkeit, als sie mit der Bootsspitze eine der beiden Torstangen berührte und sich somit die Zeitstrafe einhandelte.

Ein wilder Ritt durch die Wellen: Stefanie Horn zeigte im Wildwasserkanal von Tokio starke Leistungen.
Ein wilder Ritt durch die Wellen: Stefanie Horn zeigte im Wildwasserkanal von Tokio starke Leistungen. © AFP | CHARLY TRIBALLEAU

Es folgte eine wilder Ritt durch die Wellen, die weiteren 23 Tore passierte die 30-Jährige fehlerfrei und überquerte mit der bis dato zweitschnellsten Zeit hinter Maialen Chourraut, der Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016, die Ziellinie. Dass die eine Strafe aber die entscheidende zu viel gewesen sein könnte, schien sie bereits da geahnt zu haben. Sie schlug mit den Händen auf das Wasser, begrub ihr Gesicht in ihren Händen. Von der führenden Chourraut gab es einen aufmunternden Klaps auf den Helm.

Erstes Gold für Deutschland

Nun hieß es abwarten und zittern. Ricarda Funk war die nächste. Sie legte eine fehlerfreie Fahrt in den Kanal im Kasai Canoe Slalom Centre und pulverisierte die Bestzeit der Spanierin. Bitter für Stefanie Horn: Ihre Netto-Fahrzeit war schneller als die der Deutschen.

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Nachdem die Halbfinal-Schnellste Eliska Mintalova (Slowakei) ihre Leistung nicht bestätigen konnte und nur Rang neun belegte, waren alle Blicke auf Jessica Fox (Australien) gerichtet. Fox touchierte zwar bereits das vierte Tor, zeigte dann aber einen Parforceritt durch die Wellen – und führte bei den Zwischenzeiten deutlich.

Australierin patzt am vorletzten Tor

Bis zum vorletzten Tor, als sie mit dem Kinn eine der beiden Stangen berührte, weitere zwei Strafsekunden kassierte und Gold aus der Hand gab – und im Ziel nur zwei Zehntelsekunden schneller war als Stefanie Horn.

Bitter für die gebürtige Bottroperin, die die Erfüllung ihres Traums von einer olympischen Medaille hauchdünn verpasste.