Mülheim. Die Fußballschule von Real Madrid gastierte zum ersten Mal in Mülheim. Im Fokus standen dabei auch Werte wie Fairplay und Teamgeist.
Es knubbelte sich auf dem Fußballplatz des SV Raadt. Wo sonst maximal 22 Spieler und drei Schiedsrichter unterwegs sind, rannten, dribbelten und schossen in der vergangenen Woche insgesamt 96 Kinder. Unter ihnen steckte vielleicht sogar der künftige Star von Real Madrid.
Klingt vielleicht vermessen, könnte aber sein. Denn zum ersten Mal veranstaltete die Fußballschule der „Königlichen“ ein fünftägiges Camp in Mülheim. Der beste Spieler bekam am Ende eine direkte Einladung zu einem Training in Madrid. Weitere vier qualifizierten sich für erneute Ausscheidungen. „Es war hier echt ein offenes Rennen“, lobt Campleiter Thomas Rosin.
Weitere Nachrichten aus dem Mülheimer Fußball
- Das sind die Kreisligen in Duisburg, Dinslaken und Mülheim
- Mülheimer: DFB lässt Amateurvereine im Regen stehen
- MWB-Cup: Vorbereitungsturnier ist bis 2024 gesichert
- Bei der DJK Blau-Weiß Mintard ist „alles kaputt“
Andernorts kristallisiere sich gut und gerne schon am Dienstag oder Mittwoch der überragende Spieler oder die beste Spielerin heraus. In Raadt fiel die Entscheidung tatsächlich erst am letzten Tag – auf einen Raadter aus dem Jahrgang 2013. Für die „Try-Outs“ qualifizierten sich zudem Spieler aus Saarn und Velbert.
In die Bewertung flossen zum einen messbare Ergebnisse wie ein 20-Meter-Sprint und ein Tempodribbling ein, zu zwei Dritteln aber auch Aspekte wie Technik, Handlungsschnelligkeit und die generelle Einstellung. „Uns sind auch die sozialen Werte wie Respekt, Fairplay und Teamgeist sehr wichtig“, sagt Rosin, der seit drei Jahren für die Fußballschule der Madrilenen arbeitet. Die Coaches wollen den Kindern und Jugendlichen vermitteln, dass Talent allein nicht reicht. „Du musst auch gar kein großes Talent haben, wenn du umso härter trainierst“, rät Rosin.
Strikte Regeln sorgen für reibungslosen Ablauf
Daher gehörten auch strikte Regeln zum Camp. „Sonst funktioniert das mit 96 Kindern ja auch nicht“, gibt Rosin zu bedenken. Tatsächlich herrschte an den sechs Stationen trotz der großen Personenzahl eine konzentrierte Stimmung. „Das ist kein reines Spaßcamp“, weiß auch Thomas Dallmeier, Sportlicher Leiter des SV Raadt.
Die Gastgeber sind zu Recht stolz auf die Premiere mit diesem großen Namen. „Die Kinder können absolut etwas mitnehmen. Hier wurde eine Technologie eingesetzt, die noch keiner von uns vorher gesehen hat“, sagt Dallmeier. Jugendleiter Dirk Schütz, der federführend für das Projekt verantwortlich war, ergänzt: „Wir haben auch absolut positive Rückmeldungen von den Eltern.“
Einlauf wie in der Champions League
Diese wurden von ihren Sprösslingen an jedem Morgen winkend verabschiedet. Vorher waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Hymne von Real Madrid auf den Platz gelaufen. Fast wie bei den ganz Großen in der Champions League.
Danach wechselten die Nachwuchskicker durch die verschiedenen Stationen, die von jeweils einem Real-Coach und Hospitanten des Gastgebervereins betreut wurden. Am Ende der Woche hatte jeder Trainer jedes Kind mindestens einmal gesehen.
Selbst der Starkregen kann die Fußballer in Raadt nicht stoppen
„Alle haben wirklich super mitgemacht, selbst beim Starkregen“, lobt Thomas Rosin. Gut möglich, dass er und seine Kollegen auch im kommenden Jahr wieder in Raadt Station machen werden. „Grundsätzlich haben wir uns schon geeinigt“, sagt Jugendleiter Dirk Schütz.
Also darf im kommenden Jahr wieder ein Mülheimer oder eine Mülheimerin von der ganz großen Fußballwelt träumen.