Mülheim. Blau-Weiß-Neuzugang Güzel begeistert gegen Dinslaken nach seiner Einwechslung. Beim 6:1 trifft BWM fünfmal in Hälfte zwei. Dabei ist die kürzer.
Wenige Minuten vor dem Ende hatte der Schiedsrichter ein Erbarmen. Obwohl die 90 Minuten des ersten Testspiels zwischen Blau-Weiß Mintard und dem SuS 09 Dinslaken noch längst nicht abgelaufen waren, pfiff Daniel Schierok die Partie ab. Dass lag aber weniger daran, dass der Unparteiische den Fußballern nach 245 Tagen die nötige Ausdauer absprach, aber über Mintard öffneten sich die Schleusen, so dass alle Trainer und Betreuer nach dem Schlusspfiff völlig durchnässt in die Katakomben sprinteten.
Trotz des abrupten Endes konnte sich der Mülheimer Landesligist über einen 6:1 (1:0)-Erfolg freuen. „Für den Start war der Sieg natürlich wichtig“, meinte Trainer Hakan Yalcinkaya nach seiner ersten Begegnung an der Mintarder Seitenlinie. „Das Positive überwiegt, vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir Ball und Gegner gut laufen lassen“, fasste der Coach zusammen.
Im letzten Drittel fehlte Blau-Weiß Mintard noch die Genauigkeit
„Männer, das sind gute Angriffe, die wir hier fahren“, rief Kapitän Mathias Lierhaus schon nach wenigen Minuten über den Platz. Er hatte insofern Recht, als dass die Ansätze der Hausherren trotz mehrerer Neuzugänge in der Startelf durchaus ansehnlich aussahen.
Doch ganz am Ende fehlte noch die Genauigkeit, da sowohl auf den Flügeln (Fatih Koru und Leo Kastrati) als auch im Mittelfeldzentrum (Marvin Kura) neue Kräfte aufliefen. "Natürlich gibt es noch Laufwege, die wir besser machen müssen", sagt auch Trainer Yalcinkaya nach dem Spiel. In einem ersten Testspiel wunderte das aber niemanden.
Zwei alte Bekannte sorgen für die Mintarder Führung
Die Führung besorgten dann zwei alte Bekannte. Marco Brings eroberte gegen den letzten Mann der Dinslakener den Ball, legte kurz vor dem Tor noch einmal quer, so dass Nick Heppner das erste Mintarder Tor in der Vorbereitung 2021 erzielte.
Da die Offensive in Halbzeit eins noch nicht zu einem Feuerwerk mutierte, mussten sich Fans und Spieler aus Mintard an Kleinigkeiten erfreuen. So bekam Neuzugang Koru Szenenapplaus, als er nach einem Eckball zweimal den Ball abblockte.
Serkan Güzel trifft dreimal und legt ein Tor auf
Obwohl die Mülheimer zur Pause und Anfang des zweiten Durchgangs reihenweise wechselten, fielen dann auch die Tore. In der Halbzeit hatte der Sportliche Leiter Marco Gugliemi vor allem seinen letzten Neuen Serkan Güzel angepriesen. „Er muss noch ein bisschen lernen, rechtzeitig abzuspielen, dann wird er eine echte Waffe“, so Guglielmi.
Keine 45 Minuten später gab es keine Klagen mehr über den Neuen. Mit drei Toren und einer Vorlage hatte er großen Anteil daran, dass der Mintarder Erfolg am Ende noch recht deutlich ausfiel. "Es ist ein enormes Tempo, das er mitbringt und er ist unheimlich stark im Eins-gegen-eins", lobte sein Trainer. Dabei war der Akteur der SG Unterrath den Mülheimern mehr oder weniger "zugelaufen".
Abwehralternativen kommen noch dazu
Mit Max Haubus und Niklas Nett wird Yalcinkaya in den kommenden Testspielen noch zwei weitere Alternativen für die Defensive dazu bekommen. Auch der lange verletzte Julian Piontek könnte im Laufe der Hinrunde wieder dazustoßen. Mit den Neuzugängen Jeff Gyasi und Leon Eschen hat Blau-Weiß in der Innenverteidigung gute Alternativen dazu bekommen. "Ich glaube, dass wir da sogar besser aufgestellt sind als in der letzten Saison", findet der Sportliche Leiter Marco Guglielmi.
Einen etwas schöneren Abschied als im strömenden Mülheimer Regen hätte Maciej Szewczyk verdient gehabt. Der Defensivallrounder absolvierte in der zweiten Halbzeit sein letztes Spiel für Blau-Weiß Mintard, ehe er wieder in seine polnische Heimat umzieht. "Das ist ein herber Verlust für uns, auch menschlich", bedauert Guglielmi. Obwohl sein Abschied feststeht, nimmt Szewczyk nach wie vor an jedem Training teil.
Blau-Weiß Mintard – SuS 09 Dinslaken 6:1 (1:0)
Tore: 1:0 Heppner (33.), 2:0 Lierhaus (55.), 3:0 Güzel (56.), 3:1 Opriel (63.), 4:1 Kolb (64.), 5:1 Güzel (68.), 6:1 Güzel (78.)
Mintard: Haas – Schäumer (46. Kabashaj), Erbslöh, Braun, Müller – Brings (57. Szewczyk), Kura – Koru (46. El Ouriachi), Heppner, Kastrati (46. Güzel) – Lierhaus (58. Kolb)