Mülheim. Der Rennclub Mülheim startet am Samstag in die neue Saison. Zehn Rennen stehen auf dem Programm – acht Renntage sind in diesem Jahr geplant.
Vor einer ganz besonderen Saison steht der Rennclub Mülheim. Seit 2003 (Preis der Diana) ist kein Grupperennen mehr auf der Galopprennbahn am Raffelberg ausgetragen worden. Am 6. Juni dieses Jahres steigt — so Rennclub Geschäftsführer Günther Gudert — „der größte Renntag, den es in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Mülheim gegeben hat“.
Im Mittelpunkt wird dann der „Große Preis der rp-Gruppe“ (Ex-Großer Preis der Badischen Wirtschaft) stehen, ein mit 50 000 Euro dotiertes Gruppe-II-Rennen. Hinzu kommen an diesem besonderen Renntag zwei Listenrennen, bei denen je 15 000 Euro Preisgeld ausgeschüttet werden. Acht Renntage sollen am Raffelberg in diesem Jahr über die Bühne gehen. Am Samstag wird die Turfsaison 2021 eröffnet.
Bahn wieder in Schuss gebracht
Die Rennbahn-Prüfungskommission des Dachverbandes „Deutscher Galopp“ hat ihren jährlichen Besuch am Raffelberg in der vergangenen Woche durchgeführt und war mit den Gegebenheiten „sehr zufrieden“. Günther Gudert: „Nach den Winter-Renntagen war das Geläuf schon sehr ramponiert gewesen. In den vergangenen Wochen haben unser Rennbahn-Inspektor Karl Trybuhl und sein Team aber hervorragende Arbeit geleistet und die Bahn wieder in Schuss gebracht.“
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Nun kann es also losgehen. Erst am kommenden Samstag, dann am 15. Mai sowie am 6. Juni mit dem Gruppe-Renntag, der in 2022 wieder zurück nach Baden-Baden gehen wird. Mittlerweile ist die Zukunft der dortigen traditionsreichen Galopprennbahn gesichert. Dies hatte bei der Terminfrist für die Veranstaltungen mit Grupperennen noch nicht festgestanden. Gudert: „Nun kann der vor gut drei Jahren gegründete Rennclub beweisen, dass er auch Grupperennen kann.“
Drei Raffelberger Renntage sind fest im Kalender des Dachverbandes terminiert. Für die weiteren Veranstaltungen ist die Bestätigung nur eine Frage der Zeit. Die Renntage sollen am 11. Juli (BBAG Diana-Trial), 22. August (Sparkassen-Renntag), 2. Oktober (Silbernes Band der Ruhr), 4. Dezember (BBAG-Auktionsrennen) und 26. Dezember (Weihnachts-Renntag) über die Bühne gehen. Lediglich der ursprünglich ins Auge gefasste November-Renntag (6.11.) ist gestrichen worden, weil die Finanzierung im Vergleich zu den anderen Veranstaltungstagen noch nicht gesichert war.
Positiver Rückblick auf erste Jahre
„Wir können im Rückblick auf unsere ersten Jahre als Rennclub Mülheim sehr zufrieden sein. Die Anzahl von acht Renntagen ist gut. Bislang haben wir einen Betrag deutlich über 700 000 Euro in die Arbeiten auf dem Gelände investiert. 2020 war durch die Pandemie und den Schutzmaßnahmen natürlich ein sehr schwieriges Jahr, aber wir haben auch finanzielle Unterstützung durch die Corona-Hilfen erhalten. Schließlich sind uns die Einnahmen von den Bahnwetten komplett weggebrochen“, berichtet Günther Gudert.
Er fährt fort: „Ich hoffe, dass wir am Saison-Höhepunkt mit dem Grupperennen im Juni zumindest eine gewisse Anzahl an Zuschauern auf dem Gelände begrüßen dürfen, und sich die Situation dann auch in der zweiten Jahreshälfte immer weiter entspannen wird. So ein Renntag am zweiten Weihnachtsfeiertag macht schließlich nur Sinn, wenn auch die Zuschauer kommen dürfen. 2019 haben wir diesen Renntag zum ersten Mal nach 22 Jahren wieder mit großem Erfolg durchgeführt. Ohne Zuschauer im vergangenen Jahr herrschte doch mehr Tristesse als alles andere.“
Die Rennbahn Raffelberg hat ihr Ansehen nicht nur durch die nach langer Durststrecke wieder vermehrten und hochwertigen Galopp-Veranstaltungen erheblich gesteigert, sondern sie liegt auch bei den Trainern hoch im Kurs. Weit mehr als 200 Pferde werden derzeit auf die Rennen vorbereitet. Getoppt wird diese Zahl nur noch durch den Trainingsbetrieb in Köln. Auch darauf können die Raffelberger stolz sein.
Zehn Rennen mit 83 Vollblütern
Vor einigen Tagen wurde auf dem Rennbahn-Gelände am Raffelberg — wie schon im Dezember 2020 — ein 55 x 10 Meter großes Zelt aufgebaut. Hier können 35 Gästepferde, die am Renntag über die Bahn galoppieren werden, in einzelnen Boxen untergebracht werden. Die Saisoneröffnung beginnt am Samstag mit dem ersten Rennen um 13.30 Uhr.
Zum letzten Mal an diesem Tag werden sich die Startboxen um 18.05 Uhr öffnen. Zehn Rennen mit 83 Vollblütern stehen auf dem Programm. Zuschauer sind aufgrund der Corona-Schutzverordnung nicht zugelassen. Über die Internetseite www.muelheim-galopp.de werden die Prüfungen via moderiertem Livestream übertragen.
Sportlicher Höhepunkt um 16 Uhr um 9000 Euro
Der sportliche Höhepunkt steigt um 16 Uhr mit dem wettstar.de-Rennen, das mit 9000 Euro dotiert ist und über 2000 Meter führt. Gute Chancen hat der vierjährige Hengst Oriental Dream, der vor Ort von Marcel Weiß für das Gestüt Auenquelle trainiert wird. Im Sattel wird der Ire Sean Byrne sitzen. Einer der ärgsten Konkurrenten ist Lokalmatador Pedro Star, trainiert von Marian Falk Weißmeier, geritten von Patrick Gibson. Das Favoriten-Trio wird durch Orihime komplettiert. Trainer der vierjährigen, irischen Stute ist Christian von der Recke. Anna van den Troost wird die Pferdedame am Samstag steuern.
Einen hohen Stellenwert genießt auch das siebte Rennen. Sieben Prüfungen zählen zur bundesweiten Rennserie im Kampf um den Besitzertrainer-Cup. Mülheim macht den Anfang, nachdem Krefeld aus der Serie ausgestiegen war. Der erfolgreichste Trainer wird über ein Punktesystem ermittelt und erhält 1000 Euro. Die Rennserie ist mit insgesamt 2600 Euro dotiert. Die Besitzertrainer bereiten im Gegensatz zu den Public-Trainern ihre eigenen Pferde auf Rennen vor.
Die Mülheimer Trainer beteiligen sich ebenfalls. Yasmin Almenräder sattelt sieben Vollblüter. Vertreten sein werden auch Marian Falk Weißmeier (3), Jean-Pierre Carvalho, Axel Kleinkorres, Bruce Hellier (je 2), Marcel Weiß, Doris Smith, Pascal Werning und Julia Römich (je 1).