Mülheim. Manhal Elias Ablahad, ein Ex-Kicker des VfB Speldorf, ist mit Videos von seinen Spielen nach Dubai geflogen und hofft dort auf Probetrainings.

Nach Ishak Öztürk, der vom Mülheimer SV 07 zum türkischen Klub Manisaspor in die vierte Liga wechselt, versucht sich nun ein zweiter junger Mülheimer Fußballer im Ausland.

Dubai ist bereits seit einigen Jahren ein Traumziel vieler vor allem junger Menschen. Doch Manhal Elias Ablahad möchte in den Vereinigten Arabischen Emiraten keinesfalls Influencer werden, sondern Fußballer.

Manhal Abladhad spielte früher für den VfB Speldorf

Der 21-Jährige stammt aus dem Irak. 2010 kam die zu einer katholischen Minderheit gehörende Familie nach Deutschland, weil der Vater als Polizist über einen diplomatischen Pass verfügt.

„Ich bin sehr glücklich hier und auch dankbar“, sagt der junge Fußballer, der in der A-Jugend für den VfB Speldorf spielte. Trainer Christian Mikolajczak stellte ihm einen Platz in der Oberliga-Mannschaft in Aussicht. Doch der Coach ging, der VfB stieg ab und Ablahad wechselte zum SV Genc Osman.

Kontakte des Vaters eröffnen dem 21-jährigen eine Chance

Doch in Duisburg wurde der Mittelfeldspieler nicht glücklich, fand sich schnell in der zweiten Mannschaft wieder. Er wechselte zur DJK Vierlinden und anschließend zurück zu seinem Jugendverein Rhenania Hamborn. Parallel spielt er Futsal beim PCF Mülheim.

Da der Vater Kontakte zu Trainern hat, die heute in der ersten Liga der Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten, sah der ehrgeizige Fußballer plötzlich eine Chance. „Ich möchte so weit kommen wie möglich“, betont er. Gemeinsam mit einem Spielerberater schickte er E-Mails an eine Reihe von Vereinen – und bekam mehrere Antworten.

Mit Videos von den eigenen Spielen zu Vorstellungsgesprächen

Bei seinen Bewerbungen verließ er sich nicht allein auf sein spielerisches Können. Der 21-Jährige besitzt die C-Trainer-Lizenz, ist seit 2016 Schiedsrichter und seit vergangenem Jahr staatlich geprüfter Gymnastiklehrer. „Ich habe einen Rettungsschwimmerschein und das Sportabzeichen in Gold“, zählt er weiter auf. Außerdem spricht er Deutsch, Englisch und Arabisch.

Am 12. März nahm der Mülheimer nun das Flugzeug nach Dubai. Dort wird er für mehrere Wochen bleiben, um sich dort bei Vereinen vorzustellen. Termine für ein Probetraining hat er hingegen noch nicht. Dennoch ist die Tasche bereits gepackt und ein Mietwagen vor Ort organisiert. „Ich habe auch Zeugnisse vorbereitet und Videos mit meinen Spielen auf dem Tablet“, berichtet Ablahad.

Und wenn es nicht klappt und alle Vereine dankend ablehnen? „Dann habe ich eine Erfahrung dazu gewonnen“, sagt der 21-Jährige. In Deutschland habe er Angebote von Bezirks- und Landesligisten. Und auch die berufliche Perspektive steht: Einen Tag vor seinem Abflug bestritt der 21-Jährige die Prüfung an der Polizeischule.

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