Mülheim. Während sich Peter Hein, der Vorsitzende des Mülheimer SV, die Fortsetzung der Saison vorstellen kann, ist die Skepsis bei anderen Klubs groß.
Die jüngsten Corona-Beschlüsse haben auch dem Amateursport wieder etwas Hoffnung verschafft. Prompt stellte auch der Fußballverband Niederrhein Überlegungen an, wie die Saison 2020/2021 doch noch fortgesetzt werden kann. Die meisten Verantwortlichen aus Mülheim sehen darin allerdings keinen Sinn mehr.
Ab Anfang Mai – so die Vorstellung des FVN – könnte es im Anschluss an eine vierwöchige Vorbereitungsphase wieder losgehen. Bis zum 30. Juni sollen dann möglichst in allen Spielklassen wenigstens 50 Prozent der Spiele absolviert werden.
Mülheimer SV würde gerne weiterspielen
„Wir als MSV 07 können uns das vorstellen“, sagt dessen Vorsitzender Peter Hein, gleichzeitig Chef des Verbandes Mülheimer Fußballvereine. Hein betont aber auch, dass für dieses Szenario eine vierwöchige Vorbereitung verpflichtend sein müsse. „Ohne einen vernünftigen Vorlauf würden wir es auch nicht machen.“
Die sportlich Verantwortlichen der anderen fünf ranghöchsten Mülheimer Klubs tendieren allesamt eher zu einer Annullierung der laufenden Saison. „Ich habe in unseren Videokonferenzen den Eindruck, dass viele Spieler schon mit dieser Saison abgeschlossen haben“, meint etwa Hakan Katircioglu, Trainer des Landesligisten Mülheimer FC 97.
Mintard plädiert für den Saisonabbruch
„Man sollte die Saison jetzt einfach beenden. Dann haben wir alle frühzeitig Planungssicherheit für die neue Saison“, findet Marco Guglielmi, Sportlicher Leiter von Blau-Weiß Mintard.
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Diese fehlt den Verantwortlichen, würde diese Saison bis in die allerletzten Juni-Tage andauern. „Man wüsste erst kurz vor dem 30. Juni, in welcher Liga man spielt“, verdeutlicht Speldorfs Trainer Julien Schneider die Problematik.
Speldorf-Trainer weiß um die Brisanz seiner Aussage
Der neue VfB-Coach weiß, wie schnell es mit der Tabellensituation in Zusammenhang gebracht wird, wenn ausgerechnet die Kellerkinder einen Saisonabbruch fordern, Schneider sieht aber grundsätzlich einen fairen Wettbewerb gefährdet.
„Da die Regelungen alle an Werte gekoppelt sind, bleibt das Ganze vage. Niemand kann faire Bedingungen garantieren“, so der 28-Jährige, der wohl noch länger auf sein Debüt an der Speldorfer Seitenlinie warten muss. Als „Bashing“ des Fußballverbandes möchte der Coach seine Meinung derweil nicht verstanden wissen. „Ich weiß, dass der Verband rechtlich einen Spielbetrieb anbieten muss.“
Früherer Saisonstart eine Alternative
Zeitlich wäre eine Fortsetzung bis zum Erreichen der 50-Prozent-Marke in der Landes- und Bezirksliga wohl machbar, aber auch nur, wenn alles einigermaßen glatt läuft.
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„Aber es ist ja auch nicht unwahrscheinlich, dass noch einmal eine Mannschaft in Quarantäne muss“, gibt Kim Rolinger, Coach des SV Rot-Weiß Mülheim, zu bedenken. Er würde lieber mit der Vorbereitung starten, sobald es die Zahlen zulassen, und dann die neue Saison etwas früher als gewöhnlich beginnen. Dem pflichten auch mehrere Kollegen bei.
Saisonabbruch würde Abschiedstournee des Saarner-Trainer verhindern
„Ein Neustart würde nach einer langen Pause ein unheimliches Aufrüsten im Training bedeuten. Lasst uns lieber entspannt trainieren und in Ruhe auf die neue Saison vorbereiten“, sagt Julien Schneider.
Für Thomas Stedter sollten die letzten Saisonspiele eigentlich eine Abschiedstour vom TuSpo Saarn werden, doch auch der Coach des Bezirksligisten hält es für sinnvoller, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen. „Wir beobachten ja alle dieses Hoch und Runter der Zahlen, das ist mir alles zu vage.“
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