Region. Sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden können, möchte der Fußballverband Niederrhein für jede Liga eine einzelne Entscheidung treffen.

Bei der Diskussion um den weiteren Fortgang der Fußballsaison am Niederrhein machen den Entscheidern vor allem die sehr unterschiedlichen Gruppengrößen zu schaffen.

Wer zu Saisonbeginn etwas konservativer plante, steht heute etwas entspannter da.

Kreis Wuppertal-Niederberg spielt in Elfer-Staffeln

Der Kreis Wuppertal-Niederberg etwa hat seine Kreisliga A in zwei Elfer-Staffeln unterteilt. Dies führt dazu, dass in diesen Gruppen nur noch wenige Spiele fehlen, um die 50-Prozent-Hürde zu erreichen und damit die Saison werten zu können. Selbst ein Neustart erst im Juni würde hier reichen.

„Wir hatten uns schon in weiser Voraussicht Gedanken gemacht und mit den Vereinen zusammen diese Lösung erarbeitet“, sagt Jens-Uwe Baum, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses. Sie habe sich im Nachhinein als die richtige erwiesen.

Drei Gruppen hätten in Mülheim eine Relegation nötig gemacht

In anderen Kreisen sind die Gruppen deutlich größer und damit auch das Restprogramm noch üppiger. Auch der Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken hätte seine 36 Mannschaften auch gut und gerne auf drei Gruppen á zwölf Teams aufteilen können, anstatt auf die seit Jahren üblichen zwei Staffeln. Unter den Vereinen sei das aber kein großes Thema gewesen, bestätigt der Vorsitzende des Kreisfußballausschusses, Michael Krieger.

So reagieren die großen Verbände

Die Lösung mit den 18 Mannschaften sei von den meisten favorisiert worden. Drei Staffeln hätten den Kreis auch vor Probleme beim Aufstieg gestellt. Denn Duisburg, Mülheim und Dinslaken stellen zwei Aufsteiger zur Bezirksliga. „Bei drei Gruppen wäre also eine Relegation nötig geworden und es wäre ein Meister nicht aufgestiegen, das hätte dann auch wieder nur Theater gegeben“, so Krieger.

Verband schließt individuelle Entscheidungen nicht aus

Aber wie geht nun der Verband mit den kleineren Gruppen um, sollte er bei schlechter Entwicklung der Zahlen doch zum dem Entschluss kommen, dass nicht mehr alle Ligen rechtzeitig vor dem 30. Juni die 50-Prozent-Hürde überspringen können? Es könnte durchaus sein, dass individuelle Entscheidungen getroffen werden, sagt Henrik Lerch, Pressesprecher des Fußballverbandes Niederrhein.

Das hat die Politik beschlossen

„Falls eine Staffel die für eine Wertung nötigen 50 Prozent der Anzahl aller Saisonspiele nicht erreicht, würde diese nicht gewertet werden können“, erläutert Lerch. Heißt im Klartext, dass gegebenenfalls die mit 23 Mannschaften bestückte Oberliga nicht zu Ende gespielt werden kann, alle anderen Ligen hingegen schon.

FVN möchte ab Mai wieder spielen

Grundsätzlich sitzt das Thema Annullierung der Saison bei den Entscheidern des FVN weiter lediglich im Hinterkopf. Sie peilen weiter den 5. April als Trainingsstart und damit das erste Mai-Wochenende (1./2. Mai) als Rückkehr in den Meisterschaftsbetrieb an. „Durch die jüngste Veröffentlichung der Landesregierung mit den geplanten Öffnungsschritten haben wir wieder eine konkrete Perspektive“, betont Pressesprecher Lerch.

Das gelte ausdrücklich auch für die Oberliga, die sich vor dem Saisonstart klar gegen eine Splittung der Gruppe ausgesprochen hatte. „Eine Oberliga mit zwölf Mannschaften braucht ja kein Mensch“, hatte noch vor wenigen Tagen Michael Kirschner, Sportlicher Leiter beim TVD Velbert, bekräftigt.

Velberter wollen im Zweifel nicht vorpreschen

Und was, wenn das doch nicht klappt? Jens-Uwe Baum betont, dass er sich im Zweifelsfalls auch einer verbandsweiten Entscheidung anschließen würde – wohlwissend, dass dies Härtefälle in seinem Kreis nach sich ziehen würde. „Wir werden da aber nicht vorpreschen“, so der Funktionär.

Baum weiter: „Es sind auch juristische Entscheidungen, die da getroffen werden müssen und am Ende wird es immer Leute geben, die damit nicht einverstanden sind.“

Ohnehin wird der FVN per Videokonferenzen versuchen, wieder alle Vereine mit ins Boot zu holen. „Sollte es dort jemanden geben, der rechtliche Schritte plant, dann werden wir selbstverständlich erst einmal mit diesen Vereinen das Gespräch suchen“, so Henrik Lerch.

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