Region. Jetzt wird es für die Kicker eng. Die erneute Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März bringt die Verbände an die Machbarkeits-Grenze.
Wenig überraschend wurde am Mittwochabend von der Bundesregierung die Verlängerung des Lockdowns bis einschließlich 7. März (Textlink) bekanntgegeben. Was für die einen weitere drei Wochen durchhalten bedeutet, bringt die Amateurfußballer am Niederrhein und in Westfalen in eine schwierige Situation. Falls ab dem 8. März wieder trainiert werden darf, könnte es aber doch noch was werden mit einer Fortsetzung der Saison.
Denn bis zum 30. Juni müssen ausreichend Spiele ausgetragen werden, um alle Ligen zu werten. Verlängert wird die Saison nämlich nicht. Das heißt aber auch: Wenn der Lockdown und damit auch das Sportverbot im März noch einmal ausgedehnt wird, dann könnte es das zumindest in vielen Ligen mit der Wertung der Saison gewesen sein. Gespielt werden könnte trotzdem.
FVN hält an seiner Linie fest
„Wir können es kurz machen“, sagt Wolfgang Jades, der Vorsitzende des Verbandsfußballausschusses im Fußballverband Niederrhein (FVN), „wir bleiben bei unserer Entscheidung, es gibt keinerlei Neuigkeiten. Der Stichtag steht. Auch den Niederrheinpokal versuchen wir zu Ende zu bringen. Schluss, Aus, Ende.“
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Doch egal, wie bestimmt Jades diese Worte ausspricht, die Fortführung der Saison auf Amateurebene steht mehr denn je auf wackligen Beinen. Die Saison hängt quasi am Tropf der Lockerungen, noch wird sie aber am Leben gehalten. Denn der FVN hatte sich Mitte Januar mit den Vereinen der Oberliga Niederrhein, in der der Spielplan durch die hohe Anzahl an Mannschaften am engsten getaktet ist, darauf verständigt, die Saison spätestens am 11. April fortzusetzen, beginnend mit den Spielen, die im November als erstes dem erneuten Lockdown zum Opfer gefallen waren.
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Somit wäre bis zum 30. Juni eine Komplettierung der Hinrunde, und somit die Erfüllung der 50-Prozent-Regelung, machbar. Das würde eine Auf- und Abstiegsregelung ermöglichen. Der FVN fährt also unabhängig von den bereits unternommenen Überlegungen, falls die Saison am 11. April doch nicht fortgeführt werden kann, weiterhin die gerade Linie, macht die Scheuklappen zu und setzt auf das Prinzip Hoffnung.
Und das in Form des endenden Lockdowns Anfang März und eines direkt im Anschluss wieder startenden Trainingsbetriebs. Denn es bleibt dabei, dass den Vereinen im Vorfeld der Saisonfortsetzung eine drei- bis vierwöchige Vorbereitungszeit zugestanden wird, wie Jades nun auch noch einmal bestätigte.
Endet der Lockdown wirklich am 7. März, ist das noch möglich, denn bis zum 11. April sind es dann fünf Wochen Zeit. Auch die weiterhin sinkenden Infektionszahlen geben einen positiven Impuls. Doch, und das wird auch Jades klar sein: Die Luft wird dünn.
Die 50-Prozent-Regel
Mindestens 50 Prozent aller angesetzten Partien einer Liga müssen am Ende gespielt sein, damit die Saison gewertet werden kann. Es muss allerdings nicht jede Mannschaft die Hälfte ihrer Spiele absolviert haben.
Sollte die Saison in der Folge abgebrochen werden, entscheidet der Tabellenstand unter Anwendung einer Quotientenregelung über Meister, Auf- und Absteiger.
Ähnlich sieht man es beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW). Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im LFVT (Textlink), betont, dass der Verband weiterhin versuchen werde, Spiele zu ermöglichen. „Geplant ist, dass die Saison spätestens am 11. April fortgesetzt wird. Angedacht ist zunächst ein Trainings-Puffer von drei bis vier Wochen. Notfalls könnte es aber auch eine nur zweiwöchige Vorbereitungszeit geben“, sagt er.
Das verschafft dem Verband Luft bis Ende März. „Wir warten den 7. März ab. Das ist ein wichtiges Datum für uns, und wir sind optimistisch, dass die Inzidenzwerte dann schon so weit heruntergegangen sind, dass Amateursport wieder möglich ist“, sagt Schnieders. Er ergänzt: „Das könnte dann von Region zu Region auch verschieden sein.“ In einigen Gebieten könne es also eventuell früher losgehen als in anderen. Schnieders: „Wir können uns vorstellen, sehr individuelle Lösungen zu finden.“
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Eine weitere Lockdown-Verlängerung würde laut Schnieders außerdem nicht automatisch das Ende der Saison bedeuten. Und selbst wenn die Spielzeit nicht pünktlich bis zum 11. April begonnen werden kann, will er noch nicht von einem Abbruch der Saison reden. „Wir werden Spiele ansetzen, sobald das möglich und nicht völlig abwegig ist“, sagt er. „Abwegig“ wäre es laut Schnieders beispielsweise, wenn der Lockdown bis Ende Mai fortgesetzt würde.
FLVW will weiter Spiele ansetzen
Ein Abbruch zu diesem Zeitpunkt wäre dann „ein Szenario, in dem wir juristisch auch nicht mehr anfechtbar wären“, so Schnieders.
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Aber vorher sieht er keinen Grund, keine Spiele mehr anzusetzen, selbst wenn sich abzeichnen sollte, dass in einigen Ligen die 50-Prozent-Regelung nicht mehr erreicht werden würde. „Wir als Verband sind laut unserer Regularien dazu verpflichtet, Spielbetrieb anzubieten, wenn es möglich ist“, betont er. Ähnliches gelte für die Durchführung von Pokalspielen.
Für die Amateurfußballer bedeutet das also: abwarten, sich fit halten, und die Trainingstasche nicht allzu tief im Schrank zu verstauen.