Region. Im Kinderfußball könnte es eine neue Spielform geben. Der FVN-Kreis Mülheim sieht diese positiv, doch nur ein Klub hat eine Anfrage gestellt.
Auch der Fußball ist vor Neuigkeiten nicht gefeit.
Immer wieder gibt es Regeländerungen oder neue Spielformen. So auch im Jugendfußball bei den kleinsten Ballkünstlern aus der G- bis zur E-Jugend.
So wird dort eine neue Art des Modernen Kinderfußballs diskutiert, bei dem es kein einmaliges Spiel im Sieben gegen Sieben gibt, sondern eine Turnierform.
DFB setzt auf weniger Druck für den Nachwuchs
Hier treffen sich mehrere Mannschaften und spielen im zwei gegen zwei, drei gegen drei oder vier gegen vier auf vier kleine statt auf zwei größere Tore. Die Gewinner der Spiele steigen dann ein Feld auf, die Verlierer ein Feld ab – so zumindest die Theorie.
Diese Spielform soll nach Ansicht des Deutschen Fußballbundes (DFB) für weniger Druck und Frust bei den Kindern, mehr Spaß und mehr Spielanteile pro Kopf sorgen und durch Elemente des Straßenfußballs mehr Dribbel- und Durchsetzungsvermögen vermitteln.
FVN-Kreis Mülheim unterstützt Spielform grundsätzlich
Manfred Ehlert, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), steht dieser Spielform positiv gegenüber. „Die Spiele finden in dem Bereich ja sowieso ohne Wertung statt“, sagt er. Allerdings sei eine Übernahme in den regelmäßigen Spielbetrieb noch Zukunftsmusik.
„Es scheitert daran, dass keine Tore da sind. Die meisten Vereine sind nicht bereit, so viel Geld auszugeben und sagen, der FVN solle die Tore stellen“, so Ehlert.
Dabei komme es auch immer darauf an, was für ein Platz vorhanden ist. „Hat man einen normalen Ascheplatz oder Naturrasen, kann man ganz leichte Tore nehmen. Das ist bei einem Kunstrasen anders, da kann man ja keine Dübel reinhauen“, sagt der Fußballjugend-Experte.
Der FVN-Kreis hat vier Tore bekommen
Der FVN-Kreis habe vier Tore bekommen, die sich die Vereine ausleihen können.
Denn für den Neukauf eines Satzes Tore, müssten die Klubs schon mit 100 Euro rechnen.
Bisher ist die Nachfrage aber nicht besonders groß.
Lediglich der VfB Speldorf habe sich gemeldet, dass er die Spielform durchführen wolle.
Aber dann kam die Corona-Krise. Wenn diese irgendwann vorbei ist, möchte der Jugendausschuss wieder auf das Thema aufmerksam machen.
Ehlert: „Wir selbst sind für die Spielform. Die Kinder, die es bisher gespielt haben, sind begeistert.
Die haben viele Tore geschossen und was besseres gibt es für die ja gar nicht. Trikot an und Tore schießen.
“
FVN-Kreis Wuppertal Niederberg hält den Auf- und Abstieg für nicht richtig
Karl Häger, der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses im
Kreis Wuppertal/Niederberg
des Fußballverbandes Niederrhein (FVN),
steht zumindest der Idee des Auf- und Abstieges bei einem solchen Turnier skeptisch gegenüber
.
„Die Spielform sollte in dieser Saison ein Pilotprojekt im Bambinibereich sein. Wir haben den Vereinen gesagt, dass wir sie unterstützen, wenn sie diese Spielform ausprobieren wollen. Aber im regelmäßigen Spielbetrieb sehen wir das noch nicht. Und den Auf- und Abstieg favorisieren wir nicht.
Wir spielen in den unteren Jugenden ohne Ergebnis und dann soll es Auf- und Abstieg geben. Das kann es nicht sein
“, so Häger.
Vereine wollen das neue Konzept ausprobieren – in Turnierform
Er habe viele Gespräche mit den Vereinen der Region über die Spielform geführt und dabei Vor- und Nachteile ausgemacht. Häger: „Die Klubs sagen, es sei sinnvoll, das mal für Turniere oder Spielfeste auszuprobieren.
Für den regelmäßigen Spielbetrieb wurde es aber fast komplett abgelehnt
.
Es fängt dabei an, dass viele Tore angeschafft und dann auch irgendwo untergebracht werden müssen. Zudem braucht es pro Spielfeld pro Team einen Betreuer. Die Nachteile sind organisatorischer Seite. Die Vorteile sind hingegen, dass die Kinder einen Heidenspaß dran haben, das haben wir auch schon festgestellt.“
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