Mülheim. Vier Mülheimer Teams waren ins Rennen um die Tickets zur Niederrheinliga gegangen, nur eines kam durch. Croatia Mülheim steigt mit der U19 auf.
Zum ersten Mal seit über 20 Jahren wird eine Mülheimer A-Jugendmannschaft in der Fußball-Niederrheinliga, der höchsten Klasse des gleichnamigen Verbandes, vertreten sein. Ohne Gegentor hat der SC Croatia Mülheim den Aufstieg geschafft. Als einzige Mülheimer Mannschaft, denn die anderen drei Kandidaten blieben allesamt auf der Strecke.
„Ich mache zehn Kreuze, denn die Anspannung war schon riesengroß“, meinte Croatia-Trainer Ayhan Kirlangic nach der erfolgreichen Qualifikation. Dabei lief eigentlich ab dem ersten Qualifikationsspieltag alles für seine Mannschaft. Mit dem 9:0 über den TuS Wickrath legten die Styrumer ein echtes Brett vor. Anschließend spielten die beiden Kontrahenten Wickrath und der Kevelaerer SV unentschieden.
Croatia Mülheim reichte bereits ein Unentschieden
Dem SC reichte im finalen Duell gegen den KSV also bereits ein Remis, um den Aufstieg zu schaffen. „Aber im Fußball kann auch alles ganz anders laufen“, wusste Kirlangic. Er habe seiner Mannschaft aber von Beginn an vertraut.
„Es war sehr wichtig, dass wir auch in Kevelaer hundert Prozent diszipliniert spielen“, erklärte der Coach die Marschroute. Zwar hatte seine Elf anfangs so ihre Probleme mit dem Naturrasen, war aber trotzdem schon in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Mahde Kaeede brachte den SC in Minute 19 in Führung. Weitere Chancen wurden aber ausgelassen.
Trainer bekam bei Kontern „Herzrasen“
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte ließ der SC mehrere Möglichkeiten ungenutzt. Stattdessen lief er in Konter, „wo ich schon Herzrasen bekommen habe“, wie der Coach gestand.
Zwölf Minuten vor dem Ende entstand nach einer Ecke wieder einer dieser schnellen Gegenstöße, an dessen Ende der KSV-Stürmer nur mit einem Foul gestoppt werden konnte – Elfmeter. Doch Croatia-Keeper Tim Höppner parierte.
Strafstoß wirkte ein ein Weckruf
Der Strafstoß war wie ein Weckruf für die Schlussphase. „Die Jungs haben gesehen, dass es bis dahin nicht gereicht hat“, so Kirlangic. Sein Team schaltete noch einmal einen Gang hoch und Nana Appiah machte schließlich alles klar.
„Ich bin sehr froh darüber“, sagte der Coach nach dem Aufstieg. 23 Teams für die beiden Niederrheinliga-Gruppen stehen bereits fest, die letzten fünf Plätze werden in Play-off-Spielen der Gruppenzweiten ermittelt.
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Ayhan Kirlangic blickte schon einmal voraus – und zwar gewohnt optimistisch. „Wir werden nicht gegen den Abstieg spielen. Wir freuen uns riesig auf die Niederrheinliga und haben vor keinem Gegner Angst“, so der SC-Trainer. Sein Team sei in der Liga, um mit jedem Gegner mitzuhalten. „Alle Gegner müssen aufpassen, wenn sie gegen uns spielen.“
VfB Speldorf bleibt mit seiner U19 ohne eigenes Tor
Gerne hätte Kirlangic in der Niederrheinliga ein Derby gegen den VfB Speldorf bestritten. Doch das Team von Trainer Hakan Turna verlor auch sein zweites Qualifikationsspiel daheim gegen den VfB Homberg mit 0:4 (0:2). Die Duisburger schafften es ein ums andere Mal, die aufkommende Gefahr zu unterbinden und stattdessen selbst Nadelstiche zu setzen. Die Speldorfer blieben in der Qualifikation ohne eigenen Treffer und bereiten sich nun auf die Leistungsklasse vor.
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Auch in der B-Jugend verließen die beiden Mülheimer Teams enttäuscht den Platz. Obwohl sie als Letzter in den finalen Spieltag ging, hatte die U17 von Croatia Mülheim sogar noch auf Platz zwei geschielt. Das 4:0 von RWE über Klosterhardt öffnete alle Türen. Doch dann kam der SC selbst beim SV St. Tönis nicht über ein 0:0 hinaus. Als Gruppenletzter steigen die Styrumer in die Leistungsklasse ab.
Wildes 4:4 zwischen Speldorfs U17 und dem Kevelaerer SV
Dort werden sie auf den VfB Speldorf treffen, der sich ein wildes 4:4 (2:1) mit dem Kevelaerer SV lieferte. Der VfB führte mit 2:1, lag mit 2:3 hinten, um in der Nachspielzeit mit 4:3 zu führen. Doch in der allerletzten Sekunde hatten die Gäste das letzte Wort. Mit dem Remis landeten die Speldorfer auf Rang drei, haben aber keine Chance mehr, auf ein letztes Play-off-Spiel.
In der kommenden Leistungsklassensaison will die Mannschaft von Trainer André Panz dann gleich wieder eine gute Rolle spielen, um den Aufstieg vielleicht im zweiten Versuch zu schaffen.
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