Mülheim. Der 1. BV Mülheim hat einen neuen, lokalen Weg eingeschlagen. Die erste Mannschaft besteht aus vielen alten Bekannten - und einer Menge Potenzial.

Eigentlich hat sich gar nicht so viel geändert für Christopher Skrzeba, Pasquale Czeckay, Martin Kretzschmar, Jonathan Rathke, Aaron Sonnenschein, Jarne Schlevoigt, Dmytro Zavadsky, Katharina Altenbeck, Julia Meyer und Joyce Grimm. Der Großteil von ihnen lief schon in der vergangenen Spielzeit in der 2. Badminton-Bundesliga auf.

Auch das Trikot des 1. BV Mülheim ist nichts Neues. Allerdings ist der Status doch anders, wenn im Oktober endlich die neue Saison losgeht. Denn dann sind sie alle Teil der 1. Mannschaft des BV Mülheim, der nach dem Rückzug des Erstligateams in der 2. Bundesliga mit vielen neuen alten Gesichtern einen Neuaufbau startet.

Die Badminton-Bundesliga wurde für den 1. BV Mülheim zu teuer

Die Sparkasse bleibt auch in Liga zwei Sponsor des 1. BV Mülheim. Hier übergeben Sparkassen-Vorstand Frank Werner (l.) und Pressesprecher Frank Hötzel (.) Symbolisch ein Trikot an die Spieler Jonathan Rathke (2.v.l.) und Vereinspräsident Lars Erwin.
Die Sparkasse bleibt auch in Liga zwei Sponsor des 1. BV Mülheim. Hier übergeben Sparkassen-Vorstand Frank Werner (l.) und Pressesprecher Frank Hötzel (.) Symbolisch ein Trikot an die Spieler Jonathan Rathke (2.v.l.) und Vereinspräsident Lars Erwin. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Zum einen war die erste Bundesliga extrem teuer und andererseits war es so, dass wir uns durch die regionalen Spieler erhoffen, dass mehr Zuschauer in die Halle kommen“, sagt Teamkapitän Rathke, der mit seinen 29 Jahren schon zu den älteren im Team gehört. Denn mit Schlevoigt (16), Sonnenschein (18) und Meyer (15) wird auch ganz viel jugendlicher Elan in der neuen Spielzeit für den BV auflaufen.

„Es sind alles sehr junge Leute, sie kommen aus der Umgebung von Mülheim. Gerade die Jugendlichen bringen Freunde oder Oma und Opa mit. Das bringt uns mehr als eingeflogene Spieler, die keinen Bezug zu den Leuten hier haben. Das hilft uns und auch den Sponsoren“, so Rathke.

Eine Aussage, der auch Frank Hötzel, der Pressesprecher der Mülheimer Sparkasse und somit des Sponsors des 1. BVM zustimmt. „Wir tragen diesen Weg voll mit, dass lieber gesagt wird, den Verein ordentlich aufzustellen als irgendwelche Spinnereien in der ersten Liga zu machen. Wir nehmen den lokalen Wettbewerb gerne mit, die Entscheidung auch in der zweiten Liga Sponsor zu bleiben war schnell getroffen. Es ist ein aktiver Sport und auch ein Sport, der Energie rüberbringt. Es ist einfach guter Sport.“

Deutsche Meister und große Talente

Aaron Sonnenschein ist neu beim 1. BV Mülheim und soll dem Verein mit seinen Qualitäten im Herreneinzel stark weiterhelfen.
Aaron Sonnenschein ist neu beim 1. BV Mülheim und soll dem Verein mit seinen Qualitäten im Herreneinzel stark weiterhelfen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dass die Mannschaft mit Sicherheit keine schlechte Rolle in der Liga spielen wird, zeigen zum Einen der sechste Platz bei Abbruch der Vorsaison und zum Anderen die Erfolge der einzelnen Spieler in ihrer Karriere. So spielte Dmytro Zavadsky, der vergangene Saison noch für die alte erste Mannschaft aufschlug, 2012 bei den Olympischen Spielen und war die Nummer 40 der Welt im Herreneinzel.

Pasquale Czeckay kann die Erfahrung von 98 Bundesligaspielen vorweisen und wurde 2018 gemeinsam mit Martin Kretzschmar Deutscher Meister im Doppel. Kretzschmar ergänzt sich nicht nur mit Czeckay gut.

Im Mixed mit Joyce Grimm sicherte er sich 2020 den Westdeutschen Meistertitel. Jarne Schlevoigt und Julia Meyer gehören dem Bundeskader an und sind amtierende Meister im Mixed der U17. Katharina Altenbeck, Jonathan Rathke und Christopher Skrzeba bringen neben ihrer hohen sportlichen Qualität auch Aufstiegserfahrung beim 1. BV und viel Lokalpatriotismus mit. Und Neuling Aaron Sonnenschein (kam aus Sterkrade) gilt als eines der größten Talente Deutschlands.

Bei Rang eins würde der 1. BV Mülheim auf den Aufstieg verzichten

Ein konkretes Saisonziel hat sich der 1. BVM noch nicht gesetzt. An den Aufstieg wird zumindest kurzfristig kein Gedanke verschwendet. „In den nächsten ein, zwei Jahren glaube ich da nicht dran. Die Bundesliga wurde ja auch ausgegliedert, nun muss man zum Beispiel einen Stream anbieten. Da erhöht sich der Kostenaufwand und man braucht Manpower. Je nachdem, wie es sich entwickelt, kann die Bundesliga ein Ziel für die Zukunft sein“, so Rathke.

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Ganz ohne Ehrgeiz geht es aber natürlich nicht. Rathke: „Wir wollen nicht nur drinbleiben, sondern schon oben mitspielen. Das ist durchaus realistisch. Wenn wir Erster werden, würden wir uns nicht wehren. Aber aufsteigen wollen wir dann nicht.“

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