Mülheim. Dem Sieg gegen den Club an der Alster folgt eine unnötige Niederlage gegen den UHC Hamburg. Das macht den HTC Uhlenhorst nachdenklich.

Wie tief der Frust beim HTC Uhlenhorst saß, zeigte eine Szene sechs Sekunden vor dem Ende. Kapitän Tobias Matania checkte Hamburgs Michel Struthoff hart weg, einem Wortgefecht folgte die Gelbe Karte für den Mülheimer.

Die spielte beim 1:3 (0:2) des deutschen Meisters gegen den UHC Hamburg freilich keine Rolle mehr, und doch zeigte sie, was sich über das Wochenende beim Kapitän aufgestaut hatte. Denn auch schon beim 2:0 (1:0)-Sieg gegen den Club an der Alster am Samstag hatten die Mülheimer nicht überzeugt.

Uhlenhorster Kapitän wollte ein Zeichen setzen – das kommt aber zu spät

„Ich will mit so einer Aktion natürlich niemanden verletzen, aber ich kann ihn da auch nicht einfach durchlaufen lassen“, sagte Matania nach dem Spiel. Die Aktion war ebenso hart wie unnötig – und auch als Zeichen an seine Teamkollegen konnte sie zu diesem späten Zeitpunkt nur bedingt betrachtet werden. Auch wenn Matania eben das machen wollte.

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Denn wenige Sekunden vor dem Ende war der Drops natürlich schon gelutscht – vor allem in der ersten Halbzeit spielte Uhlenhorst nicht wie eine deutsche Spitzenmannschaft. „Vielleicht haben wir sie zu leicht genommen. Aber ohne die richtige Einstellung geht es nicht“, sagte HTCU-Coach Thilo Stralkowski anschließend. Immerhin hatte der UHC am Samstag mit 0:4 in Krefeld verloren. Das schien die Hamburger um den Ex-Mülheimer Jan Philipp Rabente aber besonders heiß gemacht zu haben.

UHC Hamburg tritt in Mülheim mutig auf

Schon bei der Platzwahl setzte der Kapitän des UHC ein Zeichen und ließ die Seiten tauschen. Nicht spielentscheidend, aber ein erster Fingerzeig, dass sich die Gäste nicht verstecken wollten. Anders, als der Club an der Alster am Vortag, der den Uhlenhorstern kaum Paroli bieten konnte.

Und so konnten die Mülheimer im ersten Spiel des Doppelspieltags ihre Abschlussschwäche und ihren schon da faden Auftritt mit einem 2:0-Erfolg kaschieren. „Es war ein bisschen Not gegen Elend, aber mit den drei Punkten sind wir zufrieden“, sagte Stralkowski nach dem Sieg gegen Alster. Vor allem defensiv hatte Uhlenhorst in diesem Spiel überzeugt und nichts zugelassen. Malte Hellwig und Benedikt Fürk machten den Sieg dann klar.

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Uhlenhorst Mülheim verschläft die erste Halbzeit

Der UHC dagegen war dagegen von der ersten Minute an gewillt, aus dem Waldstadion etwas mitzunehmen. Und die Gastgeber? Die fanden im ersten Viertel gar nicht ins Spiel und lagen verdient zurück. Im zweiten Viertel wurde es dann etwas besser, aber sogar aus vier aufeinanderfolgenden Ecken konnten die Hausherren keinen Ertrag erzielen. „Wir haben von Beginn an den Kampf nicht angenommen, waren nicht griffig und entschlossen genug“, so Stralkowski.

Der UHC erhöhte noch vor der Pause auf 2:0 – nach dem Seitenwechsel wachte dann der HTCU endlich auf. Malte Hellwig verkürzte schnell auf 1:2 (32.), danach entwickelte Mülheim Feldvorteile und erspielte sich auch zahlreiche Chancen – so richtig zwingend wurde es aber selten. Dazu kam, dass Jan Schiffer mit einer Muskelverletzung vom Platz musste, Lukas Windfeder stürmte im zweiten Durchgang. Er brachte zwar mehrere Bälle gefährlich in den Kreis – auf die Anzeigetafel kamen die Uhlenhorster aber nicht mehr.

Michel Struthoff entschied die Partie in Minute 41 dann endgültig und sorge für Ratlosigkeit bei den Uhlenhorstern, die noch Minuten nach dem Abpfiff diskutierten, warum es im Angriff nicht funktionieren wollte. Die anstehende Länderspielpause kommt da zum richtigen Zeitpunkt.

HTC Uhlenhorst – Club a.d. Alster 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Hellwig (29.), 2:0 Fürk (37., E.)
Schiedsrichter:
Göntgen – Leiber
Grüne Karten:
Brock, Holthaus – Terber
Gelbe Karten:
Nyström – Gohlke

HTC Uhlenhorst – UHC Hamburg 1:3 (0:2)
Tore:
0:1 Schmid (14., E.), 0:2 Kloss (21.), 1:2 Hellwig (32.), 1:3 Struthoff (41.).
Schiedsrichter:
Göntgen – Leiber
Grüne Karten:
Brock – Struthoff
Gelbe Karte:
Matania – /

Wochenendaufgebot: Küppers, Damberger, Schliemann – Weinke, Holthaus, Windfeder, Brock, Matania, Fürk, Herings, Dukscheer, Nyström, Bosserhoff, Godau, Werner, Ludwig, Schiffer, Hellwig, Halfmann, Seidemann.

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