Mülheim. Der taktische Plan von Trainer Audia geht auf, den ersten Sieg holt Blau-Weiß Mintard trotzdem nicht. Gegen Genc Osman Duisburg hapert es vorne.

Zwei Sachen hatte DJK Blau-Weiß Mintards Trainer vor dem ersten Fußball-Landesliga-Heimspiel der Saison gegen den SV Genc Osman Duisburg angesprochen: Dass er eine taktische Umstellung planen würde – und dass die Chancenverwertung besser werden müsse. Und genau über die beiden Punkte musste der Trainer des Mülheimer Landesligisten auch nach dem Spiel sprechen – das endete nämlich 0:0.

Fabio Audia passte die Aufstellung wie angekündigt an den Gegner an: „Wir wollten mehr Stabilität in der letzten Linie haben, nachdem wir letzte Woche sehr anfällig bei langen Bällen waren“, erklärte Audia, warum er auf eine Dreier- bzw. Fünferkette setzte (mit Neuzugang Henry Schäumer ganz rechts und dem starken Marlon Braun im Zentrum). Audias Plan ging auf.

Genc Osman Duisburg bleibt über weite Strecken ungefährlich

Duisburg erspielte sich über die gesamte Spieldauer kaum Chancen, wurde wenn dann nach Kontern gefährlich – wenn die technisch starken Gäste das Spiel aufbauten, stand Mintard dicht und ließ nicht viel zu. Für einen komplett dominanten Auftritt der Blau-Weißen reichte das aber nicht.

Gutes Debüt: Henry Schäumer (hier gegen Duisburgs besten Kasembe-Latir) spielte auf der rechten Außenbahn, bis er nach einer guten Stunde angeschlagen vom Feld musste.
Gutes Debüt: Henry Schäumer (hier gegen Duisburgs besten Kasembe-Latir) spielte auf der rechten Außenbahn, bis er nach einer guten Stunde angeschlagen vom Feld musste. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Um komplett zu überzeugen war das Pressing oft nicht konsequent genug, das Vorrücken zu zaghaft und vor allem das Passspiel viel zu ungenau, wenn es nach vorne ging. Für eine Halbzeitführung hätte das trotzdem locker reichen müssen.

BW Mintard: Doppel-Aluminium-Pech für Torjäger Lierhaus

Nach sechs Minuten steckte Marco Brings durch auf Emrah Cinar, der erst Osman-Keeper Ayram aussteigen ließ – Ayram schaffte dann aber doch noch, sich in den Abschluss zu werfen. In der 23. Minute bekam Lierhaus den Ball frei vor Ayram, schoss ins linke Eck, doch vom Innenpfosten ging der Ball an den anderen Innenpfosten und sprang dann raus. Cinar rauschte heran, grätschte den Ball aber aus kurzer Distanz neben das leere Tor.

Defensive Probleme hatte Mintard vor allem, wenn Duisburgs Kasembe-Latir mit Tempo aus der Tiefe kam und die Mintarder Abwehr zu überlaufen drohte – einmal rettete Braun aber mit einem ebenso harten wie cleveren taktischen Foul, sonst war Dominic Haas ein guter Rückhalt.

Und unmittelbar vor der Pause retteten Haas und Braun dann gemeinsam auf bzw. vor der Linie bei einer Duisburger Doppelchance. „Da waren wir mit dem Kopf schon in der Pause“, so Audia.

Blutige Nase für Lierhaus und ein nicht gegebenes Tor

Wie schwer Mintard sich mit dem Toreschießen tat, wurde besonders beim Blick auf Torjäger Lierhaus deutlich: Bei seiner ersten Chance in der zweiten Hälfte scheiterte er aus kurzer Distanz am Keeper, verstolperte kurz danach frei eine perfekte Hereingabe von Niklas Nett.

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Es war ein zerfahrenes Spiel – zehn Minuten vor Schluss lag der Ball nach einer Ecke dann doch im Tor. Der lauteste Torschrei kam aber vom Duisburger Keeper, der zwar viel aus dem Check Macjiej Szewczyk machte, aber wohl zu hart bei seiner Abwehr gestört wurde. Der Schiedsrichter gab Freistoß statt Tor.

Die perfekte Zusammenfassung der Mülheimer Offensivbemühungen lieferte dann Kapitän Lierhaus, der sich eigentlich stark für einen Drehschuss in Szene setzte, aber geblockt wurde und den Ball direkt zurück ins Gesicht bekam, woraufhin er mit einer blutigen Nase für kurze Zeit vom Feld musste.

Gemischte Gefühle bei Mintards Trainer Audia

„Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir gekämpft und verteidigt haben“, meinte Trainer Audia nach dem torlosen Unentschieden, „aber nicht mit dem Ergebnis. Unser Passspiel war im letzten Drittel katastrophal, aber trotzdem hatten wir genug Chancen. In Frohnhausen und heute vergeben wir jeweils in der letzten Minute eine Hundertprozentige“, ärgerte sich der Trainer nachher etwas und hatte eine Art Déjà-vu.

Ein richtig dickes Ding hatte sein Team nämlich noch: Der eingewechselte „Platini“ Agbegniadan schoss frei aus fünfzehn Metern, scheiterte aber am Torwart. „Jetzt stehen wir da mit zwei Punkten – das ist dann schon bitter.“

Mintard gegen Duisburg – so haben sie gespielt:

BWM: Haas - Schäumer (68. Kastor), Haubus, Braun, Glahn, Nett - Szewczyk, Brings, Kilincarslan (82. Heppner) - Lierhaus, Cinar (68. Agebgniadan).

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