Mülheim. Nach dem Abbruch der Saison bleibt der VfB Speldorf in der Landesliga und bastelt am Kader der Zukunft. Leichter Wiedereinstieg ins Training.

In Speldorf genießt Dirk Roenz seit seiner aktiven Zeit Kultstatus. Als Trainer ist ihm nun das Kunststück gelungen, den VfB mit nur einem unter seiner Regie gewonnenen Punkt zum Klassenerhalt zu führen – dank des Abbruchs der Saison. Nun stellen sich die Mülheimer neu auf.

Bei ernsthafter Betrachtung hatten die Grün-Weißen freilich großes Glück, dass sie aufgrund des corona-bedingten Saisonabbruchs in der sechsten Liga bleiben dürfen. Sechs Punkte lagen sie hinter dem rettenden Ufer zurück.

Speldorfer haben bereits erste Verpflichtungen verkündet

„Diese Ungewissheit war eigentlich das Schlimmste. Spielen wir weiter? Steigen wir ab? Bleiben wir drin? Es ist gut, dass wir jetzt Klarheit haben“, sagt Roenz. Nun lassen sich die Gespräche wegen der letzten freien Kaderplätze aus einer ganz andren Position heraus führen.

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Allerdings hatten die Speldorfer in dieser Hinsicht schon gut vorgearbeitet. „Alle Leute, die wir geholt haben, waren auch bereit, in der Bezirksliga zu spielen“, verrät der Coach. „Da hatten wir auf jeden Fall schon mal gute Leute, die auch bei einem Abstieg an die Saarner Straße gekommen wären. Dahingehend hatten wir also Sicherheit“, schildert Roenz.

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Speldorf verstärkt die Defensive

Mit Philipp Bartmann (TuSpo Saarn), Henning Hopf (Duisburger SV 1900), Maximilian Heckhoff (SV Hösel) und Alexander Piwetz (Viktoria Buchholz) verstärkte der VfB vor allem die Defensive. „Da haben wir ganz gut zugeschlagen, was aber auch wichtig war, wenn man das Torverhältnis gesehen hat“, so der Coach.

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Von Marcel Dronia und Maximilian Lazar

Unter Dirk Roenz holte der VfB Speldorf nur einen Punkt.
Unter Dirk Roenz holte der VfB Speldorf nur einen Punkt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Mit den Neuzugängen verbindet der Linienchef aber auch eine weitere Hoffnung. „Sie kommen alle über den Teamgeist. Das ist ja genau das, was wir wollen“, sagt Roenz. Das Team soll langfristig zusammenwachsen. „Jedes Jahr zehn oder zwölf Neue zu holen, da habe ich eigentlich keine Lust drauf. Es ist einfacher, sich nur punktuell zu verstärken“, weiß Roenz.

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Es fehlt noch ein Strafraumstürmer

Das Mittelfeldzentrum könnten in der neuen Saison die beiden Rückkehrer Dennis Terwiel und Maximilian Fritzsche bilden. Für die Offensive kommen Athanasios Tsourakis und Pascal Roenz. Beide sind aber keine klassischen Strafraumstürmer. „Auf dieser Position sind wir noch ein bisschen unterbesetzt“, sagt Roenz, der seine Hoffnungen wohl nicht allein in den 40-jährigen Ercan Aydogmus setzen möchte.

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Drei Einheiten hat Roenz mittlerweile mit seinem Team absolviert. Zehn bis zwölf Spieler waren jeweils mit dabei. „Aber das ist ja kein Training, sondern lediglich eine Bespaßung“, findet er. Ein bisschen Passspiel, ein bisschen Torschuss. „Aber natürlich ist es gut, mal wieder die Kugel am Fuß zu haben, besser als nur dieses stupide Rennen durch den Wald“, weiß Roenz. Ohne den Spielbetrieb fehle aber auch die letzte Ernsthaftigkeit im Training.

In zwei Wochen geht es in die Sommerpause

Noch etwa zwei Wochen werden die Speldorfer die Übungseinheiten durchziehen. Dann wäre ohnehin Sommerpause gewesen. „Ich bin gespannt, ob der Verband nach seiner Tagung schon ein Datum nennen kann, wann es wieder losgeht. Danach müssen wir ja unsere Vorbereitung ausrichten“, erklärt der VfB-Coach.

Die Speldorfer haben gut vorgearbeitet. Aber es bleiben dennoch viele Fragezeichen. Die kommende Saison soll schließlich ruhiger verlaufen.