Mülheim. Die Tabellenführung erfolgreich verteidigt, dabei aber über weite Strecken ohne großen Glanz gespielt. Der Mülheimer FC schlägt die TuB Bocholt.
Der Mülheimer FC nimmt weiter Kurs auf die Landesliga. Gegen die Turner und Ballspieler Bocholt gewann der Tabellenführer mit 3:1 (3:0) – ließ dabei aber über weite Strecken den Glanz im Spiel vermissen.
Mit 15-minütiger Verspätung pfiff Alexander Portnov die Partie im Ruhrstadion an. Die Farbe der Mülheimer Stutzen stimmte nicht komplett mit den Socken überein, es musste Ersatz beschafft werden. „Wir haben dann mit denen aus dem Vorjahr gespielt“, erklärte MFC-Trainer Hakan Katircioglu. Einfluss auf den Start in die Partie nahm das aber keine. Nach einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags von Hanau startete der MFC druckvoll in die Partie.
Mülheimer FC spielt in einem neuen System
Im neuen 3-4-2-1-System anstelle des gewohnten 4-2-3-1 und mit Soner Yavuz statt Ahmet Aldemir in der Startelf wollte Katircioglu die Gäste aus Bocholt überraschen. Und das gelang. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren, die sich in den ersten zehn Minuten gleich drei Chancen durch Murat Ergin, Serkan Cekic und Wilson Moreira herausspielten – aber ohne Glück im Abschluss blieben.
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Bocholt bekam seine Defensive in der Folge besser sortiert, der MFC tat sich schwer. „Es war klar, dass wir uns an unser nagelneues System erst einmal gewöhnen mussten“, erklärte Katircioglu die kreative Schaffenspause seiner Mannschaft.
Soner Yavuz erlöst Mülheim aus der Distanz
So passte es ins Bild, dass ein Distanzschuss von Soner Yavuz zum Dosenöffner wurde. In der 23. Minute zog er nach Vorarbeit von Celal Karabudak aus 25 Metern ab, Bocholts Torsteher Yannick Wenzel streckte sich vergeblich. 1:0 für Mülheim.
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Nur fünf Minuten später stand es dann bereits 2:0. Nach einem Foul an Soner Yavuz bekam der MFC am rechten Strafraumeck einen Freistoß zugesprochen. Celal Karabudak spielte den Ball flach in den Strafraum, wo Sandro Garcia seinen Körper geschickt einsetzte, sich einmal drehte und trocken verwandelte.
Mülheimer FC erhöht noch vor der Pause auf 3:0
TuB-Trainer Sebastian Hufe reagierte, brachte mit Moritz Amler für Valerio Antonio einen neuen Offensivspieler. Das machte sich gleich bemerkbar – Bocholt fand plötzlich auch offensiv statt, Cüneyt Türk, der im Verlauf der zweiten Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden musste, blockte einen Schuss von Jens Terörde zur Ecke.
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Als dann aber der eben erst eingewechselte Amler mit einer Schulterverletzung an der Seitenlinie behandelt werden musste, sorgten die Mülheimer für die Vorentscheidung. Einen Abstoß von Yannick Wenzel fingen die Hausherren ab, nach einen unglücklichen Kopfverlängerung von Michel Wesendonk stand Wilson Moreira goldrichtig und markierte das 3:0 (44.).
Bocholt bestimmt die zweiten 45 Minuten
Dem weiteren Spielverlauf tat die deutliche Führung allerdings nicht gut. Denn in der zweiten Halbzeit war von druckvollen Mülheimer Spiel nicht viel zu sehen. Im Gegenteil. Bocholt bestimmte die Partie, hatte zahlreiche große Chancen und der MFC durfte sich unter anderem bei Sahin Karabudak bedanken, der auf der Linie rettete und so eine spannende Schlussphase verhinderte (80.).
Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Bocholt schon verkürzt. Nachdem Celal Karabudak nach einem Pass des Bocholters Felix Amler über den Ball getreten hatte, verkürzte Michel Wesendonk auf 1:3. Vom MFC war dagegen nicht viel zu sehen. In der 66. Minute wurde ein Abseitstor von Celal Karabudak korrekterweise zurückgepfiffen – die erste Chance im zweiten Durchgang hatten die Mülheimer erst in der 86. Minute.
Katircioglu warnte in der Halbzeit
In Gefahr geriet der Sieg trotzdem nicht mehr. „Ich habe in der Halbzeit zwar lautstark auf ein paar Dinge hingewiesen, vielleicht war sich die Mannschaft aber trotzdem zu sicher. Am Ende war der Sieg aber trotzdem verdient“, befand Hakan Katircioglu. Daran änderten auch die ausgetauschten Stutzen nichts.