Mülheim. Kim Rolinger ist zurück an alter Wirkungsstätte. Bei Rot-Weiß Mülheim hofft der neue Coach auf eine Rückrunde, die er mit dem Pokal vergleicht.
Eigentlich wollte Kim Rolinger (37) in dieser Saison keinen Posten mehr als Fußballtrainer annehmen. Doch wenn der alte Verein anruft und Hilfe benötigt, kann man schwer nein sagen. So sitzt der Coach nun im schwarzen Trainingsanzug mit rot-weißem Logo drauf im Schiedsrichterbüro des SV Rot-Weiß und erläuterte seine Ziele mit dem Tabellenletzten der Bezirksliga.
„Ich kenne Thorsten Ketzer und Jens Staude seit 30 Jahren und sie sind natürlich vor allem durch meine B-Lizenz auf mich aufmerksam geworden“, erklärt Rolinger, wie der Kontakt zu RWM zustande kam.
Aktiv bei Rot-Weiß und Union 09
Der heute 37-Jährige ist ein bekanntes Gesicht an der Bruchstraße. In Eppinghofen lernte er einst das Fußballspielen, wechselte dann zu Union 09, zum MSV Duisburg und wieder zu Union, wo er die ersten Jahre im Seniorenbereich verbrachte. Anschließend kehrte er für fünf Jahre zu Rot-Weiß zurück und spielte in der Bezirksliga und der Kreisliga A, ehe er etliche Jahre lang bei Viktoria Buchholz Landesliga spielte.
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Den Mülheimer Fußball verfolgt Kim Rolinger nach wie vor, obwohl er seit sechs Jahren in Dorsten wohnt. Täglich pendelt er aber nach Mülheim, wo er bei Schauenburg die Auftragsabwicklung leitet. Bei Union 09 spielt er nach wie vor in der Altherrenmannschaft.
Nächste Trainerlizenz ist in Planung
In seiner neuen Heimat Dorsten übernahm Rolinger auch den ersten Trainerposten. Er war Spielertrainer beim B-Ligisten Rot-Weiß Deuten II und Co-Trainer bei der in der Bezirksliga spielenden ersten Mannschaft. Parallel trainierte er am Stützpunkt in Oberhausen. In Kürze wird er die „DFB-Elite-Jugend-Lizenz“ in Angriff nehmen.
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Auch mit seinem neuen Team möchte der Coach möglichst alle Situationen spielerisch lösen. Als ehemaliger Mittelfeldspieler hat er die richtigen Erfahrungen. „Ich habe als Sechser und Zehner gespielt und auch viele Vorlagen gegeben“, sagt Rolinger.
Rot-Weiß wird 100
Am 1. Februar wird der SV Rot-Weiß Mülheim 100 Jahre alt. Um 11 Uhr findet ein offizieller Empfang an der Bruchstraße statt.
Um 18 Uhr lädt der Verein alle Aktiven und ehemaligen Mitglieder ins Atrium ein.
Über das Jahr verteilt wird es auch noch Jubiläumsturniere für die Jugend geben.
Intakte Mannschaft übernommen
Sein wichtigstes Credo: „Die Mannschaft muss funktionieren.“ Seine Zeit in Buchholz nennt er dabei als Vorbild. Wirkliche Sorgen macht er sich dahingehend aber nicht. „Ich habe eine absolut intakte Mannschaft übernommen“, lobt der Coach seine beiden Vorgänger Karsten Häse und Gerhard Gayk. Die Trainingsbeteiligung ist immer hoch.
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Dass er angesichts von 15 Punkten Rückstand nicht den Klassenerhalt als realistisches Ziel ausrufen kann, ist dem neuen RWM-Trainer natürlich bewusst. Von vornherein aufgeben möchte er aber auch nicht. „Wir haben uns gut verstärkt“, findet Rolinger. Auf sieben Neue im Vergleich zur Hinrunde kann er zurückgreifen. „Sie bringen noch mal neue Komponenten in unser Spiel“, ist sich der Coach sicher.
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Charakter eines Pokalwettbewerbs
Die zweite Saisonhälfte hat für ihn fast den Charakter eines Pokalwettbewerbs. „Es geht immer um hopp oder top“, weiß Rolinger. Jede Niederlage bringt RWM dem endgültigen Abstieg einen Schritt näher. Durch die Neuen freut er sich vor allem auf einen neuen Konkurrenzkampf. „Niemand kann sich mehr sicher sein, dass er am Sonntag spielt“, betont er.
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Dass sich die Rot-Weißen darüber hinaus auch schon mit der Kreisliga A beschäftigt haben, liegt ja auf der Hand. Alle Neuzugänge werden auch beim Abstieg bleiben. „Langfristig wollen wir eine junge Mannschaft aufbauen, die sich mit dem Verein identifiziert“, betont der Coach. Dazu sollen auch wieder vermehrt Jungs aus dem eigenen Nachwuchs gehören.