Mülheim. Favorit HSV Dümpten muss bei der Handball Stadtmeisterschaft schon im Halbfinale die Segel streichen. Das Finale ist dann vorzeitig entschieden.
Die DJK Styrum 06 ist Mülheims Handball-Stadtmeister 2019/20. Der Landesligist besiegte im Endspiel die HSG Mülheim klar mit 34:26. Damit haben die Styrumer nach vier Jahren in Folge Verbandsligist HSV Dümpten abgelöst. Mülheims höchstspielende Mannschaft war in diesem Jahr bereits im Halbfinale überraschend an der HSG Mülheim gescheitert.
Von diesem Triumph beflügelt begann die Spielgemeinschaft im Finale zunächst besser als der Konkurrent aus Styrum und führte nach rund zehn Minuten mit 7:3. Die „06er“, die ohne ihre beiden Trainer Stephan Schmidt und Bernd Reimers angetreten waren, waren gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen.
Styrum mangelt es in der Abwehr an Bewegung
In den Abwehrreihen der DJK fehlte es an Seitwärtsbewegung, so dass die HSG das Spiel immer wieder breit machen und für ihren Außen abräumen konnten. Das Styrumer Angriffsspiel, bei dem teilweise mit Robin Milhorst, David Krause und Jan Kossmann drei etatmäßige Kreisläufer gleichzeitig auf der Platte waren, kam dagegen noch nicht richtig in Schwung. So führte die HSG zur Pause noch mit zwei Toren (19:17).
Frauenspiel fällt aus
Kampflos ging der Stadtmeisterpokal bei den Frauen in diesem Jahr an Bezirksligist Tura 05 Dümpten. Die Turanerinnen haben damit den Titel aus dem vergangenen Jahr verteidigt.
Styrum 06 hatte die Titelkämpfe kurzfristig abgesagt. Gemeldet war die erste Mannschaft, auch mit Unterstützung der Zweiten gelang es nicht, eine Mannschaft aufzustellen.
In der zweiten Hälfte wendete sich dann aber das Blatt. Nach rund zehn Minuten ging die DJK erstmals in Führung (21:20). Dies lag zum einen daran, dass nun Torhüter Tim Justen das Styrumer Tor vernagelte. Zum anderen verlor die HSG im Angriff vollkommen den Faden. „Uns hat in der zweiten Hälfte einfach die Kraft gefehlt“, sagte HSG-Trainer Fabio Carlo. Den HSG-Spielern steckte neben dem anstrengenden Halbfinale wohl auch noch eine nachgeholte Weihnachtsfeier in den Knochen.
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Halbfinale ist bis zum Schluss spannend
So nutzten die Styrumer die sich häufenden, technischen Fehler der Spielgemeinschaft, um sich über Tempogegenstöße Stück für Stück abzusetzen. Am Ende distanzierten sie die HSG mit acht Toren.
Bis zum Schluss spannend war dagegen das zweite Halbfinale am Vortag, das erst im Siebenmeterwerfen entschieden wurde. Nach der regulären Spielzeit stand es 28:28 zwischen der HSG und dem Favoriten HSV Dümpten. Den besseren Start erwischten zwar noch die Dümptener, aber Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich die HSG einen deutlichen Vorsprung erspielt (20:14).
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Die „Rothosen“ waren mit dezimiertem Kader in die Partie gegangen und mussten ab der 25. Minute zudem ohne ihren Abwehrchef Kevin Michalski auskommen. Dieser hatte nach einem überharten Foul an Phil Richter die Rote Karte gesehen. Dass der HSV diesen Rückstand nochmal aufholen konnte, lag neben einer guten Torhüterleistung von Andre Lagerpusch auch daran, dass die HSG den beiden langen Rückraumschützen, Raik Muschaika und Justin Märker, zu viele Freiräume gewehrte.
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So erzielte Märker die letzten drei Tore und ermöglichte dem HSV damit erst das Siebenmeterwerfen. Dann war es aber HSG-Torhüter Marcel Günther, der zwei Bälle parierte und seiner Mannschaft damit die Teilnahme am Finale sicherte.
Im ersten Halbfinale hatte die DJK Styrum gegen den VfR Saarn weniger Mühe. Die Saarner konnten die Partie nur etwa 20 Minuten offen halten. Schon zur Pause hatte sich die Styrumer deutlich abgesetzt (16:11) und ließen bis zum Schluss nichts mehr anbrennen (29:26).