Mülheim. Bis ins Finale kämpfen sich die Mülheim AllStars – erst dann reicht es nicht mehr. Willi Landgraf gibt den Mülheimern aber ein Versprechen.

Sie waren so nah dran – und am Ende hat es doch nicht ganz gereicht. Die Mülheim AllStars kämpften sich durch das Traditionsmasters, zeigten dabei mehr als ansehnlichen Fußball und belohnten sich mit dem Einzug ins Finale. Dort wartete Rot-Weiss Essen. Der Traditionsverein von der Hafenstraße war am Ende zwei Tore zu groß für die AllStars, deren Kapitän Willi Landgraf aber ein Versprechen abgab.

Gleich in ihrem ersten Spiel des Tages zeigten die Mülheim AllStars, dass sie beim 15. NRW Traditionsmasters in der Innogy-Sporthalle mehr als nur freundliche Gastgeber sein wollten. Gegen Alemannia Aachen setzten sich die Mülheimer mit 5:1 durch, verloren dann mit 0:4 gegen Rot-Weiss Essen ehe ein 7:2-Erfolg gegen MSV Duisburg den Einzug ins Halbfinale bedeutete.

Titelverteidiger Oberhausen und Schalke im Halbfinale

Dorthin folgte den Hausherren RWE, ebenso wie Titelverteidiger Rot-Weiß Oberhausen und der FC Schalke 04. Die Oberhausener wollten unbedingt den dritten Titel in Serie holen – es war an den Mülheimern diesem Unterfangen ein Ende zu setzen. Zwei Minuten vor Ablauf der 15 Minuten gingen die AllStars im ersten Halbfinale in Führung, nur eine Minute später glich RWO aus. Sollte die Entscheidung im Neunmeterschießen fallen? Nein. Die Mülheimer trafen noch einmal und lösten das Ticket für das Finale.

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Jubel bei Rot-Weiss Essen nach dem Erfolg beim Traditionsmasters. Im Finale siegte RWE gegen die Mülheim AllStars.
Jubel bei Rot-Weiss Essen nach dem Erfolg beim Traditionsmasters. Im Finale siegte RWE gegen die Mülheim AllStars. © Thorsten Tillmann

Dorthin folgte wenig später Rot-Weiss Essen. Von den angereisten Schlachtenbummlern lautstark unterstützt setzten sich die Essener im Neunmeterschießen gegen den FC Schalke 04 durch.

Schalke erwischt nicht den besten Tag vom Punkt

Und dass die Schalker vom Punkt nicht den besten Tag erwischt hatten, zeigten sie wenig später auch im Neunmeterschießen um den dritten Platz, wo sie gegen Rot-Weiß Oberhausen den kürzeren zogen. „Neunmeterschießen ist immer etwas Glückssache“, befand Christian Mikolajczak, der das Trikot der Schalker-Traditionself trug.

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Für ihn geht es beim Traditionsmasters um mehr als nur den Erfolg auf dem künstlichen Grün. „Dass es hier die Players-Lounge gibt, wo man sich mit alten Weggefährten unterhalten kann, macht dieses Turnier besonders“, sagte der ehemalige Speldorf-Trainer.

Rot-Weiss Essen zeigt sich kaltschnäuzig

Am ganz großen Erfolg schnupperten anschließend die Mülheim AllStars. Als Außenseiter standen sie im Finale RWE gegenüber – und mussten bereits in der zweiten Minute den ersten Nackenschlag verkraften. Erwin Koen brachte Essen mit 1:0 in Führung. Danach war es ein Endspiel mit leichten optischen Vorteilen für die Essener, das entscheidende Tor wollte aber zunächst nicht fallen.

Ehrung für drei Spieler

Nicht nur Rot-Weiss Essen durfte sich über den Pokal freuen, auch drei Spieler wurden ausgezeichnet und bekamen als Prämie einen Hotelgutschein überreicht.

Als bester Torwart des Turniers wurde der Mülheimer Christian Hechler ausgezeichnet, Torschützenkönig wurde mit sechs Toren der Oberhausener Julian Lüttmann. Bester Spieler wurde der Essener Serkan Calik.

Sechs-Tore-Mann Julian Lüttmann von RW Oberhausen.
Sechs-Tore-Mann Julian Lüttmann von RW Oberhausen. © Thorsten Tillmann

Bis zur elften Minuten. Von der Latte prallte der Ball zurück ins Feld – direkt vor die Füße von Serkan Calik, der das 2:0 für die Essener erzählte. Die Entscheidung, die rot-weisse-Party konnte beginnen.

Mülheimer fühlen sich als Sieger der Herzen – und geben Versprechen ab

„Ich bin glücklich, dass wir endlich mal gewonnen haben“, sagte RWE-Kapitän Erwin Koen mit dem Pokal in der Hand. Dann richtete er sich an die Essener Fans: „Wenn es was zu feiern gibt, soll man es auch feiern.“ Gesagt, getan.

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Und auch die Freude der Mülheimer über das erfolgreiche Turnier war durch die Finalniederlage keinesfalls getrübt. Im Gegenteil: „So wie wir als zusammengewürfelte Truppe hier gestanden haben sind wir die Sieger der Herzen“, sagte Willi Landgraf und der 51-Jährige schob ein Versprechen hinterher: „Ich spiele so lange weiter, bis wir den Pokal gewonnen haben.“