Mülheim. Das war nichts! Die Oldies des MSV Duisburg scheiden beim Traditionsmasters in Mülheim früh aus. Der Teamchef nimmt das auf seine Kappe.
John Restaino musste seine Zebras in der Kabine erst einmal beruhigen, ehe der Teamchef der Traditionsmannschaft des MSV Duisburg nach Worten suchte. „Das war gar nichts“, kam Restaino angesichts des dürftigen Auftritts seiner Zebra-Oldies als Erstes in den Sinn. Für die Meidericher war das NRW-Traditionsmasters in Mülheim bereits nach der Vorrunde beendet. Alle drei Spiele gingen deutlich verloren.
„Unsere Qualität hat einfach nicht gereicht. Wir waren nicht konkurrenzfähig“, gestand Restaino, der den Kader vor der 15. Turnierauflage verjüngt hatte, ein. „Uns fehlten die Alternativen. Mit Aziz Ahanfouf hat sich kurzfristig ein guter Spieler krankgemeldet“, fügte er an. Zudem standen dem Teamchef alteingesessene Hallenkicker wie die Kessen-Zwillinge oder Pino Steininger nicht zur Verfügung. Markus Osthoff unterstützte die MSV-Oldies nur vom Seitenrand.
Dort verfolgte auch Fußball-Prominenz wie Olaf Thon, Andreas Rettig und Bernard Dietz das Geschehen. Vor dem ersten Vorrundenspiel der Zebras gegen Rot-Weiß Essen rückte das Sportliche in den Hintergrund. Mit einer Beifalls-Gedenkminute erinnerten die 2500 Zuschauer in der ausverkauften Innogy-Halle an die im vergangenen Jahr verstorbenen MSV-Spieler Detlef Pirsig, Dieter Danzberg und Carl-Heinz Rühl. Fotos der drei MSV-Legenden schmückten zudem die Außenseite der Kabinentüre der Meidericher. Dass es dahinter hoch her ging, lag vor allem an der Defensivleistung der Traditionsmannschaft. „Wir haben zu leichte Gegentore kassiert. Nach einem Rückstand wird es in der Halle immer schwierig“, erklärte Teamchef John Restaino.
Bereits im Derby gegen Essen lagen die Zebras früh zurück. Pascal Seitz, der in der vergangenen Saison noch für den ESV Hohenbudberg in der Kreisliga A am Ball war, konnte nach einem ansehnlichen Sololauf zum 1:1 ausgleichen. Die Essener, die auch in puncto Fanunterstützung deutlich die Nase vorn hatten, zeigten sich vor dem Tor effektiver und konnten die Partie verdientermaßen gewinnen. Auch die Partie gegen Alemannia Aachen, die erstmals am Turnier teilnahm, verlor der MSV mit 1:3. Die Defensive um die Torhüter Björn Nickel und Thomas Verwaayen bekam erneut ihre Grenzen aufgezeigt. Sebastian Pick konnte in der letzten Spielminute – nachdem der MSV zwei Mal ans Aluminium traf – nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
Obwohl im letzten Vorrundenspiel mit einem Kantersieg gegen die Mülheimer Allstars noch das Halbfinalticket möglich war, verloren die Zebras sang- und klanglos mit 2:7. Die Mülheimer, die sich im Halbfinale überraschend gegen den Titelverteidiger Rot-Weiß Oberhausen durchsetzten, waren in allen Belangen überlegen und trafen nach Belieben. Carsten Wolters, der mit Pascal Seitz und Dietmar Hirsch zu den auffälligsten Zebras gehörte, und Pascal Thüler trafen für die Meidericher, die anschließend mit ordentlich Frust im Gepäck unter der Dusche verschwanden.
Ein selbstkritischer Teamchef
Derweil setzte sich neben den Allstars aus Mülheim auch Rot-Weiß Essen im Halbfinale durch und schlug den FC Schalke 04 im Neunmeterschießen. Im Endspiel behielt RWE ebenfalls die Oberhand und gewann 2:0. Vorjahressieger Rot-Weiß Oberhausen fügte zuvor Schalke die zweite Niederlage im Neunmeterschießen zu und sicherte sich den dritten Platz. Während RWE lautstark den verdienten Turniersieg bejubelte, begann beim MSV bereits die Aufarbeitung des Debakels. „Die Gemeinschaft in unserer Truppe stimmt. Auch wenn davon heute nicht viel zu sehen war. Ich habe den Kader für das Turnier zusammengestellt, also bin ich auch verantwortlich für die Leistungen. Wir werden alle aus den drei Spielen lernen“, gab sich John Restaino selbstkritisch.
Der MSV-Kader: Björn Nickel, Thomas Verwaayen, Dietmar Hirsch, Patrick Reich, Sebastian Pick, Carsten Wolters, Pascal Thüler, Sercan Güvenisik, Pascal Seitz, Hrvoje Vlaovic.