Oberhausen. Nach zwei Siegen sollte der dritte her. Doch am Ende wurde es Bronze und das ist aller Ehren wert.

Bei den NRW-Hallenmasters verpasste die RWO-Traditionself nach zwei Cuperfolgen in Folge den dritten Streich und musste sich am Ende mit Platz drei begnügen. Im Halbfinale war für das Team von Carsten Kemnitz und Volker Schmidthaus durch ein 1:2 in letzter Sekunde gegen die Mülheimer All Stars der Traum vom Titelhattrick geplatzt. Enttäuscht waren die Kleeblätter aber nur kurz, schließlich war das Wiedersehen der Helden von einst in der ausverkauften innogy-Halle in Mülheim nicht nur für die Fans wieder ein großer Spaß. „Man kann nicht immer gewinnen. Aber man kann immer alles geben und das haben wir wieder gemacht. Ich bin stolz auf die Truppe“, so das Fazit vom Kemnitz.

Das Turnier begann dabei wie das letzte geendet hatte: mit der Neuauflage des Endspiels aus dem vergangenen Jahr. Und wie 2019 behielten auch dieses Mal die Kleeblätter gegen den VfL Bochum die Oberhand. Nach dem Führungstreffer durch Darius Wosz dauerte es zwar etwas, ehe RWO auf Betriebstemperatur kam, doch Musa Celik und David Müller drehten die Partie in Windeseile. Dem Bochumer Ausgleich folgte ein wahrer Sturmlauf des Titelverteidigers, der durch Julian Lüttmann (2), Marcel Landers und Mike Terranova auf 6:2 stellten. Das 6:3 kurz vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik.

Julian Lüttmann in Spiellaune

Ein toller Auftakt für die zahlreichen RWO-Fans unter den 2500 Zuschauern, die auch im zweiten Spiel gegen die Fortuna aus Düsseldorf auf ihre Kosten kamen. Lüttmann tunnelte aus spitzem Winkel den Ball zwischen die Beine von Keeper Dennis Prostka, wobei die Landeshauptstädter sich als unangenehmer Gegner präsentierten.

Spätestens mit dem 1:1 war RWO wieder gefordert und legte per Doppelschlag von Frank Scharpenberg, der von 1999 bis 2004 mit RWO in der 2. Bundesliga spielte, zum 3:1-Erfolg nach.

Das 4:4 im letzten Gruppenspiel gegen den FC Schalke 04, der unter anderem mit dem RWO-Aufstiegshelden von 2008 Markus Kaya an den Start ging, bedeutete für die Rot-Weißen den Gruppensieg. Während Julian Lüttmann erneut mit einem Doppelpack glänzte, besorgte der frühere Abwehrrecke Thomas Schlieter per Pike das zwischenzeitliche 3:2.

Benjamin Reichert trifft zum 4:4

Nachdem Schalke im Anschluss die Partie innerhalb von nur 60 Sekunden drehte, machte Benjamin Reichert den Knappen einen Strich durch die Siegerrechnung und besorgte das leistungsgerechte 4:4.

Im Halbfinale wartete auf RWO das Überraschungsteam, die Mülheim All Stars. Ein Duell, in dem Torchancen lange Mangelware blieben. Erst in den letzten drei Spielminuten sollte die Entscheidung zuungunsten der Kleeblätter fallen. Zwar konnte Lüttmann das 1:0 durch Manuel Schulitz noch ausgleichen. Doch 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff und dem möglichen Neunmeterschießen besiegelte erneut Schulitz mit dem 2:1 das Aus für die verletzungsgebeutelte RWO-Traditionself.

Somit war die Chance auf die erneute Titelverteidigung passé, wobei mit dem Neunmeterschießen um Platz drei immerhin noch das Trostpflaster auf die Kleeblätter wartete. Und dort behielt RWO in Person von David Müller und Musa Celik die Nerven, während die Schalker einmal an Frank Langela scheiterten und einmal den Ball drüber semmelten.

Zudem wurde Julian Lüttmann mit seinen sechs Treffern bester Torschütze des Turniers.

Den Pokal selbst sicherte sich im Anschluss Rot-Weiss Essen, das gegen Mülheim im Finale mit 2:0 gewann. Kemnitz: „Ein letztlich verdienter Erfolg für Essen, die ich schon vorher sehr stark eingeschätzt habe. Für uns gilt: Im nächsten Jahr neu angreifen und versuchen den Pott wieder nach Oberhausen zu holen.“