Mülheim. Vor rund 9400 Zuschauern spielt The Tiger seinen Qualitäten auf tiefem Geläuf aus. Die Insolvenz der Rennbahn in Neuss kommt Mülheim zu Gute.

Der Tiger hat wieder zugebissen. Nach dem Erfolg beim Silbernen Band war The Tiger nun auch am zweiten Weihnachtstag nicht zu schlagen. Die Mülheimer Rennbahn scheint dem Wallach zu liegen. Rund 9400 Zuschauer hatten den Renntag am Raffelberg verfolgt – und nicht nur im längsten Rennen des Tages ging es hoch her.

Schon vor dem Start zum „The Tiger-Rennen“ über 3250 Meter hatte der Rennbahnsprecher angekündigt, dass dem von Sybille Vogt gerittenen sechsjährigen Wallach der tiefe Boden in Mülheim entgegen kommen dürfte. Und der Tiger machte seinem Ruf auf der letzten halben Runde alle Ehre.

The Tiger zieht auf der Zielgeraden davon

Zuvor hatte Baasha, der nicht von Champion Jockey Bauryzhan Murzabayev sondern Flilip Minarik geritten wurde, das Feld lange angeführt. Nach der ersten der eineinhalb Runden fiel der vier Jahre alte Wallach aber immer weiter zurück – der Rest des Feldes blieb bishin zur Zielgerade in einem Pulk zusammen. Dann zog The Tiger noch einmal an, setzte sich ab und überquerte deutlich vor Kenny und Tirano die Ziellinie.

„Das Pferd ging sehr gut. Ich konnte mich an zweiter, dritter Stelle halten und dann vorbeiziehen. The Tiger ist ein richtig tolles Pferd, gerade auf dem weichen Boden“, sagte Sibylle Vogt, die schon das Rennen um das Silberne Band mit The Tiger gewonnen hatte. „Mit diesem Pferd ist Mülheim auf jeden Fall ein gutes Pflaster für mich“, freute sie sich über den Erfolg im wohl prestigeträchtigsten Rennen des Tages.

Ein Mülheimer Heimsieg gelingt am Raffelberg

Für den ersten Sieg aus Mülheimer Sicht hatte zuvor bereits „Diotti“ gesorgt. Die von Stefanie Koyuncu gerittene und von Ralph Schaaf trainierte fünf Jahre alte Stute setzte sich im Preis der WAZ durch. Es sollte der einzige Heimsieg der Mülheimer am letzten Renntag des Jahres bleiben.

Die Sieger im Überblick

Das Rennen um den BBAG-Weihnachtspreis gewann Lukas Delozier auf Night Rider. Im Preis der rp Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH war Bayarsaikhan Ganbat auf Summer Glory nicht zu schlagen.

Den Preis der WAZ entschied Stefanie Koyuncu auf Diotti für sich, im Burger King-Rennen setzte sich Jozef Bojko auf Conistone durch.

Anschließend überquerte Lukas Delozier auf Iniesta im Preis der BBAG-Auktionen 2020 als erster die Ziellinie, im Märzheuser-Rennen war Andrasch Starke auf Scalero obenauf.

Im höchstdotierten Rennen des Tages, dem The Tiger-Rennen, gewann Sibylle Vogt auf The Tiger. Den Preis der NRZ entschied Bayarsaikhan Ganbat auf Baron Mayson für sich.

Zufrieden waren die Veranstalter dennoch – auch und vor allem wegen der hohen Zuschauerzahl. Vor 22 Jahren hatte es den Renntag am zweiten Weihnachtstag zuletzt gegeben, rund 9400 Zuschauer bestätigten die Organisatoren darin, diese Tradition wieder mit Leben zu füllen.

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Nächster Renntag am 12. Januar 2020

„Sehr viele Pferdefreunde sind dem Ruf gefolgt und sind mit Familien und Freunden zur Rennbahn gekommen“, sagte Ann-Kathrin Schweres vom Rennclub Raffelberg. Und lange warten müssen die Fans auf die nächsten Rennen auf dem Mülheimer Turf nicht.

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Die Rennbahn in Neuss meldete jüngst Insolvenz an – die Mülheimer übernehmen daher einige Renntage. So geht es bereits am 12. Januar mit dem Winterrenntag am Raffelberg weiter. „Zunächst hatten wir drei, dann fünf und zuletzt sieben Renntage. Im kommenden Jahr sind es neun. Das ist eine kolossale Entwicklung“, freut sich Ann-Kathrin Schweres.

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Das letzte Rennen des Tages, den Preis der NRZ gewann im Übrigen Bayarsaikhan Ganbat auf dem drei Jahre alten Wallach Baron Mayson. Es war der gelungene Abschluss der fortgeführten Tradition.

Alles, war rund um die Rennbahn am zweiten Weihnachtstag los war, lesen Sie im Lokalteil auf Seite drei.