Mülheim. Im Derby stand Stephan Nocke, Trainer der HSG Mülheim, zunächst selbst im Tor. Nach der Niederlage kritisierte er die Einstellung des Teams.
Der Stachel sitzt nach der 23:27-Niederlage im Derby gegen den VfR Saarn tief. Denn mit einem Sieg hätten die Handballer der HSG Mülheim in der Tabelle der Landesliga durchaus nochmal nach oben schauen können – schließlich ließ Tabellenführer Bayer Uerdingen zum ersten Mal in dieser Saison Punkte liegen. Nun blickt Trainer Stephan Nocke tatsächlich eher nach unten.
„So wie wir gespielt haben, kann man ein Derby nicht gewinnen. Wir haben den Kampf nicht angenommen“, sagte Nocke rückblickend. Zwar sei seine Mannschaft ersatzgeschwächt gewesen, hätte aber zu viele Chancen liegen gelassen und nicht die nötige Einstellung gezeigt. „So kenne ich die Jungs nicht. Sie haben die Köpfe hängen gelassen“, stellte der Trainer fest.
Stephan Nocke steht selbst im Mülheimer Tor
Die Saarner hätten dagegen andere Tugenden an den Tag gelegt und das Spiel auch deshalb verdient gewonnen. Der HSG war der Ausfall des etatmäßigen Mittelblocks anzumerken, zudem fand sie immer wieder im Saarner Torhüter Lars Wortberg ihren Meister.
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Im HSG-Tor stand zu Beginn des Spiels dagegen der Trainer selbst. „Ich glaube, ich bin momentan der leistungsstärkste Torhüter und wollte der Mannschaft so Sicherheit geben. Das hat leider nicht geklappt“, so Nocke. Marcel Günter fehlte verletzungsbedingt, in der zweiten Halbzeit hütete dann Hendrik Teuffer das Gehäuse.
Mülheimer Angriff fehlen die Ideen
„Natürlich ist das eine unglückliche Situation, aber in den Spielen zuvor hat das gut funktioniert. Leistungsmäßig kann ich in der Liga noch spielen“, sagte Nocke, der auch die bosnische Nationalmannschaft betreut.
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So hatte er versucht auf dem Spielfeld einzugreifen, an der Seitenlinie übernahm Uwe Görgens das Kommando. Immer wieder fiel auf, dass der HSG vor allem gegen die offensive 5:1-Deckung der Gäste die Lösungen fehlten. Die eigene Abwehr stand dagegen nicht sattelfest. „Saarn hat uns immer wieder geschickt ausgespielt. Da muss meine Mannschaft jetzt verstehen, dass sie in einem Prozess steckt. Wir müssen weiter trainieren und an uns arbeiten“, so Nocke.
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Richtungsweisendes Spiel steht an
Nach dem Spiel sei seine Mannschaft geknickt gewesen, auch in dem Wissen, dass Tabellenführer Uerdingen beim 28:32 in Kettwig zum ersten Mal in der laufenden Saison Punkte gelassen hatte. „Mit einem Sieg hätten wir noch einmal nach oben gucken können. Das war eine große Chance. Jetzt schauen wir wohl erstmal nach unten“, sagte Nocke.
Mit nun 6:6-Punkten liegt sein Team auf dem sechsten Rang, am Sonntag steht das Auswärtsspiel bei der punktgleichen HSG Gerresheim an. Die HSG Mülheim muss eine Reaktion zeigen, damit die Saison nicht allzufrüh gelaufen ist.