Mülheim. HSG Mülheim gegen VfR Saarn – am Samstagabend ist Derbyzeit in Mülheim. Und das ist für beide Mannschaften richtungsweisend.
Samstagabend steht in der Fußballbundesliga das Topspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund an – eine halbe Stunde später, um 19 Uhr, wird in der Mülheimer Sporthalle an der Boverstraße das Derby zwischen der HSG Mülheim und dem VfR Mülheim-Saarn angepfiffen. Mareike Teuffer sprach vor dem Spiel des Fünften gegen den Achten mit beiden Trainern.
Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden?
Stephan Nocke: Müsste ich es prozentual ausdrücken, würde ich bei 50 bis 60 Prozent im positiven Bereich liegen. Denn vergleicht man alle Spiele, könnten wir auch mit 10:0 oben stehen – das soll nicht vermessen klingen. Aber bislang war kein Team deutlich stärker als wir. Die jeweiligen Ein-Tor-Niederlagen gegen Werden und Uerdingen haben wir uns durch unsere Undiszipliniertheiten im Wurfverhalten und noch schlimmer durch Meckereien gegenüber den Schiris selbst zuzuschreiben. Positiv ist aber, dass Alex Hess sowohl sportlich als auch menschlich super eingeschlagen ist. Im Tor hatten wir leider durch Verletzungen einen großen Substanzverlust, so dass ich gezwungenermaßen selbst spielen musste. Das ist sehr unglücklich.
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Carsten Quass: Der Saisonstart verlief natürlich etwas anders als wir uns das vorgenommen hatten. Das fing mit der deftigen Niederlage gegen Überruhr an, gefolgt von Spielen, in denen wir hätten gewinnen können, dieses aber durch die mangelhafte Torausbeute und leichtfertige Abwehrarbeit selbst zunichte gemacht haben. Das Gute daran ist, dass jeder daraus für sich entsprechende Konsequenzen ziehen kann, um einen Schritt nach vorn zu kommen.
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HSG Mülheim will wieder in die Spur finden
Was haben Sie sich für das Derby vorgenommen, welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Nocke: Vor dem Uerdingen-Spiel hätte ich klar formuliert, es ist ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Spiel geht es für uns vornehmlich erstmal darum, wieder in die Spur zu finden. Lukas Görgens und Sebastian Engels fallen vier bis sechs Wochen aus. Noch schlimmer ist es bei Fabio Carlo. Er hat sich abermals das Kreuzband gerissen und fällt für den Rest der Saison aus. Frederic Schnittker wird uns aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Vier Spieler, die du adhoc nicht ersetzen kannst, von daher ist Saarn klarer Favorit. Bei ihnen steht und fällt das Spiel mit Benedikt Linssen. Sie stellen eine körperliche 6:0-Deckung mit einem guten Keeper. Es wird auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit.
Quass: Wie letztlich die Aufstellungen aussehen werden, wird man sehen. Unser Ziel es auf jeden Fall, uns etwas von den unteren Plätzen abzusetzen und daher muss auf jeden Fall ein Sieg her. Egal, wer bei der HSG spielt, kann dies nur mit dem erforderlichen Willen funktionieren.
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Wie schätzen Sie die Stärke der Liga ein?
Nocke: Die Liga ist in der Breite durch die Aufsteiger Überruhr II und Angermund II sowie dem VfR Saarn als Absteiger deutlich stärker als letztes Jahr. Fallobst wie Ohligs oder Haarzopf gibt es nicht mehr. Deshalb musst du in jedem Spiel hundert Prozent geben.
Quass: Für mich hat besonders auch der letzte Spieltag wieder gezeigt, dass die Liga relativ ausgeglichen ist. Es kommt bei der Entscheidung über Sieg oder Niederlage viel auf die Tagesform, die Einstellung und den Willen zum Erfolg an.
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Ist mit Bayer Uerdingen der Meister schon gefunden oder wird es aus Ihrer Sicht nochmal spannend?
Nocke: Uerdingen hat gegen uns die ersten 20 Minuten tatsächlich wie ein Meister gespielt. Das war schon gut. Aber dann haben wir sie super in den Griff bekommen. Sie spielen einen klaren guten Ball, sind aber nicht die Übermannschaft. Ich fand sie letztes Jahr noch stärker. Die Saison ist noch lang. Wobei sie zu Hause ohne Harz spielen. Das ist und bleibt eine Inkonstante.
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Quass: Aktuell sieht es so aus, als hätte Uerdingen die besten Karten, weil hinter ihnen schon ein breites Feld zu sehen ist. Aus meiner Sicht und wie in einigen Spielen gesehen, sind sie aber keinesfalls unschlagbar. Aber sie sind sicherlich im Moment von einer gewissen Euphorie getragen, die dann den kleinen Unterschied ausmachen kann.