Mülheim. Nach einer langwierigen Verletzungspause feiert das Mülheimer Talent bei der Westdeutschen Meisterschaft in Mülheim einen großen Erfolg.

Im Januar schien es so, als wären alle Träume für diese Badminton-Saison bereits geplatzt. Skiunfall bei der Klassenfahrt — Diagnose: Bruch des Schienbeinkopfes. Doch Amra Bourakkadi kämpfte sich zurück. Knapp zehn Monate später feierte das Badminton-Talent des 1. BV Mülheim einen ihrer bislang größten Erfolge in Einzelwettbewerben. Als Spielerin aus dem jüngeren Jahrgang gewann sie bei der westdeutschen Meisterschaft in der Mülheimer Innogy Sporthalle den Titel in der Altersklasse U15.

Die Qualifikation für die deutsche Jugendmeisterschaft, die vom 29. November bis zum 1. Dezember für die Altersklasse U15, U17 und U19 ebenfalls in Mülheim durchgeführt werden, hatte Amra Bourakkadi bei ihren Comeback-Bemühungen stets vor Augen. „Ich hatte den Wunsch, mich für die deutsche Meisterschaft nicht über einen Quotenplatz, sondern aus eigener Kraft zu qualifizieren. Mit dem Titelgewinn habe ich dieses Ziel erreicht, darauf bin ich stolz“, sagte die 13-jährige Luisenschülerin, die aufgrund ihrer Verletzung nicht die nötigen Ranglistenpunkte für die DM-Teilnahme erobern konnte und dadurch auch bei der Westmeisterschaft nicht zu den Top-Gesetzten zählte.

Ohne Satzverlust zieht Bourakkadi ins Finale ein

Auf dem Weg ins Finale gab Amra Bourakkadi keinen Satz ab. Sie besiegte Hanna Schledorn (SSV Lützenkirchen), Faye Wollenweber (TV Kall) und Sophie Heidebrecht (PSV Gelsenkirchen-Buer). Das Finale gegen die Kölnerin Julia Lüttgen verlief ab dem zweiten Satz recht ausgeglichen. Letztendlich brachte Bourakkadi den Sieg aber sicher nach Hause — 21:12, 21:23, 21:17.

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Das I-Tüpfelchen auf ein erfolgreiches Wochenende in der Innogy Sporthalle war für sie der zweite Titelgewinn im Doppel. An der Seite von Marie Stern (Spvgg. Sterkrade-Nord) ließ sie sich auch in dieser Konkurrenz nicht aufhalten.

Für Mülheimerin geht es in Schweden weiter

Eine Erholungspause gibt es nicht. Für Bourakkadi geht es international weiter. Nach den ersten Länderspieleinsätzen stehen für die junge Nationalspielerin von Freitag bis Sonntag die Swedish Youth Games in Malmö auf dem Programm. Und dann folgen ja schon bald die nationalen Titelkämpfe.

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Zurück zur westdeutschen Meisterschaft, die vom TSV Heimaterde ausgerichtet worden waren: Bei den „Ältesten“ glänzte ganz besonders Leander Adam. Der Herren-Oberligaspieler des VfB Grün-Weiß triumphierte sowohl im Doppel an der Seite von Marvin Datko (1. BV Mülheim) als auch im Mixed mit der Weselerin Maria Kuse. Im Doppel-Endspiel besiegten Adam/Datko die Paarung Malik Bourakkadi/Jarne Schlevoigt (VfB Grün-Weiß/1. BV Mülheim).

93 Vereine und 400 Spiele

93 Vereine hatten ihre qualifizierten Spieler gemeldet. Knapp 400 Spiele mussten auf zwölf Feldern durchgeführt werden. Ausrichter TSV Heimaterde brachte die Veranstaltung erneut bestens über die Bühne.

Auch aus sportlicher Sicht waren die TSV-Verantwortlichen mit dem Verlauf der Titelkämpfe sehr zufrieden. Abteilungsleiter Christian Schröder zog ein Fazit.

„Wir müssen uns selbst immer wieder daran erinnern, dass sich vor sechs Jahren erstmalig ein Nachwuchsspieler für diese Meisterschaft qualifizieren konnte. Nun zählen wir mit 16 Medaillen in 27 Konkurrenzen zu den erfolgreichsten Vereinen in NRW.“

Selin Hübsch feiert einen doppelten Doppelerfolg

Zwei von fünf möglichen Titeln gingen auch in der U17-Kategorie an Mülheimer. Selin Hübsch setzte sich im Doppel zusammen mit der Bonnerin Anna Mejikovskiy durch — im Finale gegen die BVM-Spielerinnen Julia Meyer und Svea Stempniak. Im Mixed siegten Cara Siebrecht (TSV Heimaterde) und Malik Bourakkadi (VfB Grün-Weiß). Cara Siebrecht hätte um ein Haar einen weiteren Titel erobert. Im Einzel schaltete das Talent des TSV Heimaterde die an Position eins gesetzte Refratherin Julie Marzoch aus (21:11, 21:7). Erst im bis zum letzten Ballwechsel spannenden Endspiel gegen Elina Sonnenschein (Spvgg. Sterkrade-Nord) zog sie mit 19:21 im entscheidenden dritten Durchgang den Kürzeren.

Selin Hübsch vom Meisterschafts-Ausrichter TSV Heimaterde siegte zwei Mal.
Selin Hübsch vom Meisterschafts-Ausrichter TSV Heimaterde siegte zwei Mal. © FUNKE Foto Services | Joerg Schimmel

Neben den Erfolgen von Amra Bourakkadi gab es noch einen weiteren Titelgewinn in der U15-Kategorie. Selin Hübsch (Heimaterde) wurde ihrer Favoritenrolle im Mixed an der Seite des Solingers Kevin Dang gerecht. Im Jungendoppel ging der zweite Platz an Johann Sufryd/Philipp Volovnik (1. BV Mülheim/TSV Heimaterde).

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Rang eins und zwei für Shreya Sarkar vom TSV Heimaterde

Shreya Sarkar vom TSV Heimaterde zählt in der U13-Klasse zu den Top-Spielerinnen im Westen. Im Doppel belegte sie mit der Leverkusenerin Isabel Kieban den ersten Rang. Im Einzel wurde sie Zweite. Auf Platz zwei landete zudem Lisa Bonnemann (VfB Grün-Weiß) im U13-Mixed mit Leon Kaschura (Union Lüdinghausen). Und auch bei den „Jüngsten“ rücken weitere, hoffnungsvolle Talente nach. Marie Fein belegte in der U11-Kategorie den zweiten Platz im Einzel.